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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0175

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KREIS MOSBACH.

Wasserschloss

Pfarrkirche Die jetzige gothische Pfarrkirche (tit. exalt. s. crucis) hoch oben neben dem alten

Schloss gelegen, ist ein Neubau v. J. 1884 an der Stelle der alten Schlosskapelle, die
bei Errichtung der Pfarrei von der Herrschaft Dalberg i. J. 1778 der kath. Gemeinde zum
Gottesdienst eingeräumt und 1825 von letzterer käuflich erworben worden war.
Oberes Schloss Das alte t Schloss am Stein«- hat ebenfalls einem Neubau der Grafen von Degen-

feld (seit 1830) weichen müssen. Der ehemalige Palas soll weiter nach vorn zu gestanden,

d. h. bis an den
Rand des Felsens
gereicht haben. Von
den ehemaligen Be-
festigungsanlagen
ist so wenig er-
halten , dass sich
kein Bild der alten
Burg mehr ge-
winnen lässt.

Um so interes-
santer das Wasser-
ski loss Pr esteneck,
unten im Ort am
südlichen Ausgange
der Hauptstrasse
gelegen. (Die Her-
kunft des Namens,
den auch Höfe in
der Gemeinde Lauf
bei Bühl tragen,
ist unsicher.) Die

Situation giebt
unsere Fig. 100.
Danach besteht die
Anlage 1) aus einem
von der Haupt-
strasse aus durch
einen Thorbau zu-

Fig. 100. Wasserschloss Presteneck zu Stein a. Kocher.

gänglichen Vorhof oder Wirthschaftshof — nach der Strasse zu durch Oekonomie-
gebäude abgeschlossen —, an den sich links vom Eingange ein durch eine Mauer nach
aussen begrenzter Nutz-Garten anschliesst und 2) das eigentliche von breitem Wasser-
graben rings umgebene Schloss, das nur über eine Brücke vom Vorhofe aus zugäng-
lich ist.

Der stattliche Besitz ist seit dem Jahre 1836 verlassen. Der Vorhof mit seinen
Gebäuden dient landwirthschaftlichen Zwecken, im Schlosse wohnt einzig der Pächter.

Wie die Jahreszahlen an der Thor-Einfahrt in der Hauptstrasse angeben — 1582
am Bogen, 1583 zuoberst im Giebel — und wie die Kunstformen am Schlosse bezeugen,
handelt es sich um eine einheitliche Anlage aus der Blüthezeit der Renaissance in Deutsch-
 
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