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86

AMT BRETTEN — KÜRNBACH

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Geschichte Seit 1383 tritt Württemberg zum erstenmal als Mitbesitzer in Kürnbach auf,

wahrscheinlich indem es das andere freie Drittel des Ortes von den Sternenfels
erwarb. Dieser Teil blieb bei Württemberg, bis er 1810 durch den Vertrag von
Paris an Baden kam. Die anderen Stücke gingen 1479 nach dem Aussterben der
Grafen von Katzenellenbogen an die Landgrafen von Hessen und kamen infolge
Erbteilung 1567 an den Landgrafen Georg I. von Hessen-Darmstadt. Hessen trat
vor kurzem seinen Anteil an Baden ab, das Kondominat Kürnbach hörte somit auf,
und der gesamte Ort ist jetzt badisch.

Von den Herren von Sternenfels seien die für das Grabmal Bernhards in der
Kirche wichtigen Namen genannt: Eberhards IL von Sternenfels Sohn, Eberhard III.
(gest. 1500), war mit einer Nothaft von Hohenberg vermählt (vgl. Fig. 38), ihr Sohn

Wilhelm (gest. vor 1542) mit Anna von An-
gelloch. Seine Eigen- und Lehensgüter über-
gab dieser 1539 seinem Ältesten Philipp
(gest. 1556), der Ursula, eine Tochter Hans
Hofwarts von Kirchheim undKunigundes von
Rosenberg (diese wieder eine Tochter Con-
rads von Rosenberg und Elses von Riedern),
zur Frau hatte. Von ihren Kindern überlebte
sie Bernhard IL, der letzte der Kürnbacher
Linie, der seit 1563 mit Maria Agatha von
Weitershausen verheiratet war. Er starb
am 10. Januar 1598, seine Gemahlin am
16. März 1602.

Fränkisches. Im Ort 1904 ein Grab
aufgedeckt mit goldener Rundfibel samt far-
bigen Glasstückchen und Tonperlen.

Ev. Pfarrkirche St. Michael, später
Liebfrauenkirche (Fig. 39). Sie gehörte
zum Bistum Speier und zwar zum Archi-
diakonat von St. Guido und Landdekanat
Bretten. Als basilica ad Quirenbach schon in dem karolingischen Güterbesitz des
Klosters Weißenburg erwähnt, als Sant Michahels Lutkirchen 1377 mit den Altären
und Pfründen des hl. Kreuzes, der hl. Jungfrau, St. Stephans, St. Sebastians, St. Mar-
garethens, St. Katharinas und Allerheiligen; Liebfrauenkirche, seitdem der Deutsch-
orden 1297 den Kirchensatz daselbst von den Sternenfels erworben. Zuerst besaß
sie die Kommende Heilbronn, seit 1389 die von Horneck, zu der die Pfarrei von
jetzt ab gehörte. Im Jahre 1433 war die Kirche so baufällig, daß ihr Einsturz
täglich drohte. Noch 50 Jahre lang blieb dieser traurige Zustand wegen Unsicherheit
der Baupflicht. Das Speierer Urteil von 1498 entschied, daß der Deutschorden den
, Chor, die weltlichen Zehntherren das Schilf, und die Gemeinde den Turm zu bauen
hätten. Im folgenden Jahre begann der Bau, der 1501 vollendet wurde.

Die genau östlich orientierte Kirche auf dem alten Friedhof mit einer auf-
gemauerten Steinrampe nach dem südlichen Marktplatz zu. Das alte Langhaus vor
1499 auf dem Platz nördlich der Kirche, als westliche Fortsetzung des Turmes. Der

Wappentafel am Haus Nr. 146
zu Kürnbach.
 
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