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AMT BRETTEN — KURNBACH

Die Unterkelter, nahe der Kirche, einfacher Bau mit zwei Kelterbäumen, u

Haus Nr. 34. Charakteristischer, schöner einstöckiger Fachwerkbau mit Zahn-
schnittgebälk. Inschrift: 1670 10 RG ■ KRA VWPR ■ WA VRPR {== Kraumer, Maurer)
nebst Kelle und Hammer.

Haus Nr. 82. (Hans Hager.) Das älteste und interessanteste Haus der Stadt,
ein etwas versteckter zweistöckiger Riegelbau mit starken Vorkragungen der Geschosse
über dem hohen Keller (Fig. 48). An der rundbogigen Kellertür die Zahl l 1551 l. Da-
neben- 1663 -FJB-H. Die Doppelschwelle der Stockwerke jedesmal mit konsolenartigem
Zahnschnitt versehen, ebenso an der hinteren Gassenseite. Das zurückliegende Hinter-
haus in gleichem Stil wurde laut Inschrift an der gekehlten
Rundbogentür 1668 gebaut. Die Treppe mit der alten gleich-
zeitigen Holzverdachung samt Zahnschnitt. Eine zwanzig-
stufige Steintreppe mit Holzrutsche in der Mitte zum Schroten
der Weinfässer führt zum tonnenüberwölbten, riesigen Keller
hinab, der die ganze Hauslänge einnimmt. An der Hinterseite
nach der Gasse noch Mauerteile aus Quadern mit starken
Bossen und breitem Randschlag, älter als das Kellergeschoß
von 1551.

Haus Nr. 87. Gasthaus »Zum Löwen«. Über
der Tür die Wappen von Württemberg, Sternenfels und Kürn-
bach (Gansfuß) mit Jahreszahl 1584 eingemauert. Bemerkens-
wertes Wirtsschild.

Haus Nr. 100. Verputztes Fachwerkhaus mit ein-
gerahmter Fratze von 1711 unter einer Knagge am Eck-
ständer (Fig. 49). Am Oberstock die alten hübsch profilierten
Fenstervorkragungen.

Haus Nr. 127. Im Erdgeschoß eine gotische Steintür
mit Verschneidung des Stabwerks und gotischer zweireihiger
Minuskelinschrift: Anno dni mc\\\\. Das übrige durch moderne
Treppe verbaut.

Haus Nr. 128. Gasthaus »Zum Lamm«. Hervor-
ragendes schmiedeeisernes Wirtsschild, bestehend aus Ranken-
werk mit Blumen und Vögeln. In der Mitte ein vergoldetes großes Lamm mit Sieges-
fahne, am Träger ein Engel mit Posaune (Fig. 51). Im Innern am Stiegenpfosten
ein 1 m hoher Perkeo; charakteristisches Eichenholzschnitzwerk. Die Figur mit
Tasche, grünem Rock und rotem Unterkleid in alter Fassung. Trefflicher Ausdruck
des Derbfröhlichen im Antlitz.

Haus Nr. 129. Gasthaus »Zum Ochsen« (Fig. 50). War ehemals der
Zehntkeller, der erwähnten Ortskelter schräg gegenüber. Ein zweistöckiger Fachwerk-
bau über hohem massivem Keller mit schmälerem dreistöckigem Vorbau. Dieser
springt mit seinem Hauptgeschoß gegen 3 m in die Straße vor und ruht auf
drei stämmigen Holzpfeilern, die mit den seitlichen Bügen die Schwelle des Ober-
stockes tragen. Die Geschosse mit ihren profilierten und im Eselsrücken verzierten
Schwellen laden ringsum über den Unterzügen aus. Gediegenheit im konstruktiven
Aufbau und Regelmäßigkeit der Streben, Stichbalken und Ständer an der Vorder-

nterkelter
Häuser

Fig. 49.

Eckverzierung am Haus

Nr. 100 zu Kürnbach.
 
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