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AMT BRETTEN — NUSSBAUM

Stephans-
kirche
Turm

Langhaus

Wand-
malereien

ab, als eine Freitreppe von außen zu den Doppelemporen des Langhauses hergestellt
wurde. Die Sakristeitür mit ihren tiefen Kehl- und sich verschneidenden Stab-
profilen heute vermauert. Vom Sakramentshäuschen, dessen fialen- und krabben-
besetzte Bekrönung samt Kreuzblume abgeschlagen, nur noch die vermauerte Nische
in der Nordwand.

Das Langhaus wurde 1811 um zwei Fensterachsen nach Westen verlängert. Es
war ursprünglich von einer Doppelreihe heute vermauerter frühgotischer, kleiner Spitz-
bogenfenster erhellt, die bei der letzten Restauration zu tage traten und wieder zu-
geputzt wurden. Die jetzigen Fen-
ster mit ausgebrochenem Maßwerk
»egalisiert«. In der Nordwand eine
spätgotische Spitzbogentür mit
Kehlen und sich verschneidendem
Stabwerk. Im Innern eine flache
Holzdecke und theaterhaft wirkende
Doppelemporen. Das mittelalter-
liche Dach war steiler und höher,
was man am Turm vor dem Verputz
der letzten Restauration deutlich
wahrnehmen konnte. Am ganzen
Bauwerk nur drei Steinmetzzeichen
beobachtet: Lf- rf Y- Die letztere
Marke auch zweimal an der Sa-
kristeitür.

Wandmalereien. Anläß-
lich der Wiederherstellungsarbeiten
1904 unter der Tünche entdeckt
und in den folgenden Jahren auf
Kosten des Großh. Ministeriums
durch Kunstmaler Th. Mader frei-
gelegt. Weitere Fresken noch unter
der Tünche der Langhausmauern
zu vermuten. Die Chormauern samt
Wölbung, Chorbogen und Fenster-
leibungen sind von Wandfresken sowohl aus dem Beginn des 16. wie aus dem An-
fang des 17. Jhs. bedeckt. Teilweise liegen die Farben der Renaissancezeit deckend
direkt über ihren Untermalungen, so besonders an dem Kreuzgewölbe. In dem
Mittelfelde ist Christus auf dem Regenbogen dargestellt, mit den durchbohrten Händen
segnend; in vier benachbarten Feldern die Symbole der Evangelisten. Um die Rippen-
verschneidungen herum sind in die übrigen Flächen grünes Rankenwerk und sonst
vorwiegend Nelkenmotive gemalt. Die ältere Ausmalung in zarteren Tönen ge-
halten. Rollwerk an der inneren Oberwand über dem Chorbogen, architektonische
Einrahmungen samt Kartuschenwerk aus derselben Epoche an den Chorpfeilern
und Fensterleibungen, mit ornamentalen Motiven dazwischen. Am Chorhaupt oben
ein Veronikabild.













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Fig. 65. Stephanskirche zu Nußbaum.
 
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