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AMT BRETTEN — STEIN

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Auf den Hauptschlußsteinen: Östlich Madonna mit Kind, westlich der hl. Stephan
im Diakonengewand, als Attribut den Stein in der Hand, durch Übermalung der
Restauration fast zur Unkenntlichkeit entstellt. An den Schlußsteinen der hinteren
Kappen die markgräflich durlachischen Wappen. — Der Chorbogen, im unteren
Gewände beiderseits abgefast, von Kämpferhöhe ab mit tiefer Kehle. Vier Spitzbogen-
fenster, doppelt- und dreigeteilt, mit Fischblasenmaßwerk und tiefer Gewändekehlung
(außer dem nördlichen) erhellen den hohen Chorraum. Die Eck- und der Joch-
pfeiler mit Abtreppung und mit geschweiftem Abschluß. Das verkröpfende Kaff-
gesims läuft sich am Langhaus tot. Ein Sockel mit Hohlkehle umgibt die ganze
Kirchenanlage, an den Türen umbrechend. Unter Verbreiterung des Jochpfeilers

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Fig. 72. Plan der Stephanskirche zu Stein.

legte man 1898 in geschickter Weise durch diesen eine steinerne Treppe zur südlichen
Empore. Im kleinen westlichen Chorfenster daselbst steckt ein geschnitztes gotisches
Holz als Überlager. Unterhalb der Empore der 1607 hergestellte Osteingang
zum Langhaus mit I. L. und Steinmetzzeichen (vgl. S. 149); flacher Rundbogen,
Gewände gekehlt. Ein in den südlichen Chorhauptpfeiler gleichzeitig vermauerter
Viergötterstein, dessen drei Reliefseiten leidlich erhalten, wurde ausgebrochen
und in die Großh. Sammlungen Karlsruhe verbracht (1912).

Das Heilige Grab inwendig an der Südwand, von tiefer Einziehung und Stab-
profilen rings eingefaßt und mit Marken bedeckt. Gegenüber beim Kanzelaufgang
führt eine mit Kehlen und sich verschneidenden Stäben reich gegliederte Tür in die
nördliche, gleichzeitig erbaute Sakristei. Der Raum mit hübschem Netzgewölbe,
später durch eine Trennungswand in eine Gebläsestube und ein kleines Sakristei-
zimmer abgeteilt.

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