FRITZ KLIMSCH □ BÜSTE DES GENERALFELDMARSCHALLS v. BÜLOW
Klimschs figürliche Darstellungen sind fast
ausschließlich jugendliche weibliche Idealgestal-
ten. Nur ausnahmsweise sind es einfache Akte,
wie die jugendlich-herbe Mädchenfigur mit dem
harmlosen Lächeln auf dem von dichten Locken
umrahmten Gesicht, eine flott behandelte Bronze
von trefflicher Anatomie. Die Mehrzahl der
übrigen jugendlichen Frauengestalten waren
nach Klimschs Art zu genreartigen oder mytho-
logischen Motiven arrangiert, als Badende oder
Kauernde, als der „Abend", als „Niobe", als
„Daphne" u.s. f.; auch eine kleine Gruppe: „Die
Grazien" war darunter. Alle diese Figuren sind
voll feinem, naturalistischem Gefühl, von weichen
Formen, zart empfundener Epidermis — dank
vor allem der ganz eigenhändigen Ausführung! —■
und wirklichem Schönheitsgefühl, und doch mit
dem stilvollen Bestreben nach Vereinfachung
der Formen gearbeitet. Auffallend ist, und bei
der häufigen Wiederkehr scheint es Prinzip
des Künstlers zu sein, auch die Freifiguren
so aus einem flachen Blocke herauszuhauen,
daß sie einen fast reliefartigen Eindruck machen,
als ob sie von einem Hochrelief abgearbeitet
wären. Bei einer größeren Zahl von Freifiguren,
wie sie hier vereinigt war, wirkt das leicht
einförmig und absichtlich. Dieser Eindruck
wird noch verstärkt, wenn die Füße aus dem
Block nicht herausgearbeitet und die Arme mit
dem Kopf und Haar als Masse zusammenge-
halten sind. Das verführt auch leicht, die Extremi-
täten zu vernachlässigen. Auch begibt sich der
Künstler dadurch zum Teil der für eine Gruppe
wie für Freifiguren gerade besonders wichtige
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Klimschs figürliche Darstellungen sind fast
ausschließlich jugendliche weibliche Idealgestal-
ten. Nur ausnahmsweise sind es einfache Akte,
wie die jugendlich-herbe Mädchenfigur mit dem
harmlosen Lächeln auf dem von dichten Locken
umrahmten Gesicht, eine flott behandelte Bronze
von trefflicher Anatomie. Die Mehrzahl der
übrigen jugendlichen Frauengestalten waren
nach Klimschs Art zu genreartigen oder mytho-
logischen Motiven arrangiert, als Badende oder
Kauernde, als der „Abend", als „Niobe", als
„Daphne" u.s. f.; auch eine kleine Gruppe: „Die
Grazien" war darunter. Alle diese Figuren sind
voll feinem, naturalistischem Gefühl, von weichen
Formen, zart empfundener Epidermis — dank
vor allem der ganz eigenhändigen Ausführung! —■
und wirklichem Schönheitsgefühl, und doch mit
dem stilvollen Bestreben nach Vereinfachung
der Formen gearbeitet. Auffallend ist, und bei
der häufigen Wiederkehr scheint es Prinzip
des Künstlers zu sein, auch die Freifiguren
so aus einem flachen Blocke herauszuhauen,
daß sie einen fast reliefartigen Eindruck machen,
als ob sie von einem Hochrelief abgearbeitet
wären. Bei einer größeren Zahl von Freifiguren,
wie sie hier vereinigt war, wirkt das leicht
einförmig und absichtlich. Dieser Eindruck
wird noch verstärkt, wenn die Füße aus dem
Block nicht herausgearbeitet und die Arme mit
dem Kopf und Haar als Masse zusammenge-
halten sind. Das verführt auch leicht, die Extremi-
täten zu vernachlässigen. Auch begibt sich der
Künstler dadurch zum Teil der für eine Gruppe
wie für Freifiguren gerade besonders wichtige
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