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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 36.1920-1921

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Beringer, Joseph August: Thoma-Aquarelle
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https://doi.org/10.11588/diglit.14150#0236

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V

HANS THOMA SCHWARZ WALD-LANDSCHAFT (1890)

THOMA-AQUARELLE

on welcher technischen oder inhaltlichen des Leichten und Skizzigen, sondern stets die
Seite man an Thomas Kunst herantreten Gebärde des Gelassenen und Geruhigen hat.
mag, immer offenbart sie sich als aus uner- Semem in unserer Zeit größten Malwerk in Öl
schöpflichen Quellgründen gespeist. Immer wird steht ein ebenso großes Griffelwerk in Schwarz-
der hervordrängende Strom der Erfindungen Weiß zur Seite. Die Brücke aus dem Schwarz-
in rastlosem Schaffen zu kunstgemäßen Formen Weiß-Gebiet zur farbig gestalteten Formenwelt
geballt. Unverwelkliche Jugendfrische und be- hat Thoma mit seinen in Wasser-, Öl- und Tem-
herrschte Gereiftheit gießen ihr strahlendes Licht pera-Farben bemalten Steindrucken geschlagen,
über das Werk, von frühesten Versuchen an Er hat hier das Graphische durch einfache
bis zu den spätesten Vollendungen. Selbst wenn Farbtöne ins Malerische aufgelöst. In seiner
man aus unserer im Galopp lebenden und ge- Aquarellkunst hat er seinem malerischen Können
nießenden Zeit die Forderung nach dem „immer aber die sprechende Betonung gegeben. Zur
Neuen" und von heute nach dem „Morgigen" Zeit, als das Malhandwerkliche die große Streit-
stellen würde, Thomas Kunst kann sie befrie- frage für die Maltechniker war, hat man die
digen, wenn er auch durchaus nie die Geste farbige Ausdeutung für die graphische Form

Die Kunst für Alle. XXXVI.

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