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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 36.1920-1921

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Strauss, Max: Gottfried Keller und der Expressionismus
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https://doi.org/10.11588/diglit.14150#0143

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EMIL LUGO

Neuerwerbung der Nationalgalerie

WIESENHANG

GOTTFRIED KELLER UND DER EXPRESSIONISMUS

Die Malerjahre Gottfried Kellers fielen in die
Zeit, da in der Malerei die Romantik ihre
letzten siegreichen Kämpfe mit der klassizisti-
schen Richtung ausfocht. Keller selbst nahm
an diesen Kämpfen nicht nur, wie seine Tage-
bücher und der Grüne Heinrich beweisen, theo-
retisch und ästhetisch teil, auch seine eigenen
malerischen Arbeiten zeigen ein Schwanken
zwischen beiden Richtungen. Komponierte
Landschaften wechseln mit fein beobachteten

Naturschilderungen, und wer sich in Zürich
liebevoll in die aus dem Nachlaß des Dichters
zusammengestellten Gemälde, Radierungen und
Zeichnungen versenkt, findet sogar Skizzen und
Studien, die vierzig Jahre vor dem Impressionis-
mus uns die Freilichtmalerei voraus nehmen.
Sieht man von den komponierten Kartons ab,
so läßt sich des Malers ästhetisches Glaubens-
bekenntnis in Werken und Schriften dahin
zusammenfassen: „Grundlage und Vorbild der

Die Kunst für Alle. XXXVI. M;rz 19:1

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