fern und blaß gemalt mit Verwischung fester
Formen: dem gilt sein neuester Versuch. An
den Arbeiten von Hans Gött kann man stets
seine Freude haben: das ist absolut ehrliche,
anständige Malerei, die nicht auf Sensationen
ausgeht und dabei doch modern zu sein
vermag, blühend in schöner, edelsteinhafter
Farbigkeit. Sein „Frauenkopf" gehört in eine
Reihe mit den Bildern Püttners, der dies-
mal nur allzusehr mit den Einsendungen
spart, und des unverdrossen an seiner Ent-
wicklung arbeitenden Julius Heß, von dem
man besonders als Landschafter, wie er sich
hier zeigt — als Stillebenmaler genießt er
längst den besten Ruf —, ergriffen wird.
Rössings ungewöhnliche Begabung darf um
alles nicht ins Manierierte verfallen. Groß-
mann ist eine gewisse stärkere Bewegung
und Elastizität der Phantasie zu wünschen.
Lauterburg dagegen, der diesmal mit einer
größeren Reihe von Gemälden hervortritt, die
unter sich so verschiedenartig sind, daß man
sie nicht für Schöpfungen der gleichen Hand
halten möchte — man vergleiche den „Öl-
berg" mit der „Wäscherei" — muß durch
ernste Konzentration seinen stilistischen Aus-
druck noch steigern. Schinnerer, Schülein,
Kopp, Lichtenberger — das ist gute, klare
Kunst, indessen ist bei keinem von ihnen eine
irgendwie auffallende Entwicklungsphase fest-
zustellen : darum möge die Namensnennung
genügen. Georg Jacob Wolf
Verantwortlicher Schriftleiter: P. KIRCHGRABER, München. — Druck und Verlag: F. BRUCKMANN A.G., München
Copyright 15. September 1921 by F. BRUCKMANN A.-G., München
Formen: dem gilt sein neuester Versuch. An
den Arbeiten von Hans Gött kann man stets
seine Freude haben: das ist absolut ehrliche,
anständige Malerei, die nicht auf Sensationen
ausgeht und dabei doch modern zu sein
vermag, blühend in schöner, edelsteinhafter
Farbigkeit. Sein „Frauenkopf" gehört in eine
Reihe mit den Bildern Püttners, der dies-
mal nur allzusehr mit den Einsendungen
spart, und des unverdrossen an seiner Ent-
wicklung arbeitenden Julius Heß, von dem
man besonders als Landschafter, wie er sich
hier zeigt — als Stillebenmaler genießt er
längst den besten Ruf —, ergriffen wird.
Rössings ungewöhnliche Begabung darf um
alles nicht ins Manierierte verfallen. Groß-
mann ist eine gewisse stärkere Bewegung
und Elastizität der Phantasie zu wünschen.
Lauterburg dagegen, der diesmal mit einer
größeren Reihe von Gemälden hervortritt, die
unter sich so verschiedenartig sind, daß man
sie nicht für Schöpfungen der gleichen Hand
halten möchte — man vergleiche den „Öl-
berg" mit der „Wäscherei" — muß durch
ernste Konzentration seinen stilistischen Aus-
druck noch steigern. Schinnerer, Schülein,
Kopp, Lichtenberger — das ist gute, klare
Kunst, indessen ist bei keinem von ihnen eine
irgendwie auffallende Entwicklungsphase fest-
zustellen : darum möge die Namensnennung
genügen. Georg Jacob Wolf
Verantwortlicher Schriftleiter: P. KIRCHGRABER, München. — Druck und Verlag: F. BRUCKMANN A.G., München
Copyright 15. September 1921 by F. BRUCKMANN A.-G., München