Natur. Er ging dabei von
der individuellen Erschei-
nung aus und steigerte
diese im plastischen Aus-
druck ins Generelle. Ge-
orgii empfängt seine stärk-
sten Anregungen zu pla-
stischer Gestaltung aus sei-
ner eigenen künstlerischen
Vorstellung und bildet sie
dann zu einer individuellen
Gestalt aus, meist erfüllt
und gesättigt von starker
lyrisch poetischer Stim-
mung. Hierin erweist sich
Georgiis Kunst als ein
Weiterführen Hildebrandi-
scher Tradition nach einer
durchaus selbständig gear-
teten Richtung hin. Wie
treu er sich in dieser Auf-
fassung blieb, ergibt ein
Rückblick auf jene ersten
selbständigen Steinbild-
werke. Wir sehen auch,
wie konsequent er darin
seine ihm eigene Vorstel-
lungs- und Ausdrucksweise
weiter entwickelte, stei-
gerte und darin immer
reifer und feiner wurde.
Daß Georgii aber kein Spe-
zialist geworden ist, son-
dern in seinem Schaffen
eine ungemeine Vielseitig-
keit und Mannigfaltigkeit
an Formen und Gestalten
aufweist, zeigen schon die
hier vorgeführten Abbil-
dungen von Werken in
Stein, Bronze, Holz und
Terrakotta. Georgiis Kunst theodor georgii buste Professor jachmann (Marmor)
bedarf nur der Aufgaben,
um zu immer wieder neuen
Ausdrucksmöglichkeiten und Formen zu ge- nur das tun, wozu sie sich von innen her,
langen. Der Einfluß eines so fruchtbaren berufen fühlt. Denn darin liegt ja gerade der
schöpferischen Geistes könnte auf vielen Ge- tiefste Sinn der Steinbildhauerei, wie ihn Michel-
bieten, vor allem der leicht in Sterilität und angelo in einem seiner Sonette so schön
Konvention erstarrenden christlichen Kunst gekennzeichnet hat:
von hohem Werte sein. Auch der künstle- Nichts wird die Kunst des Meisters je ersinnen,
rischen Erziehung, welche durch die Schule Das nicht verborgen schon im Marmor lebte,
der Steinbildhauerei gehen sollte, täte eine Und keine Hand, die nicht der Geist belebte,
solche Kraft not. Sie ist sich freilich in Entringt, was da verschlossen liegt, tief innen,
erster Linie Selbstzweck und sie kann daher A. Heilmeyer
339
der individuellen Erschei-
nung aus und steigerte
diese im plastischen Aus-
druck ins Generelle. Ge-
orgii empfängt seine stärk-
sten Anregungen zu pla-
stischer Gestaltung aus sei-
ner eigenen künstlerischen
Vorstellung und bildet sie
dann zu einer individuellen
Gestalt aus, meist erfüllt
und gesättigt von starker
lyrisch poetischer Stim-
mung. Hierin erweist sich
Georgiis Kunst als ein
Weiterführen Hildebrandi-
scher Tradition nach einer
durchaus selbständig gear-
teten Richtung hin. Wie
treu er sich in dieser Auf-
fassung blieb, ergibt ein
Rückblick auf jene ersten
selbständigen Steinbild-
werke. Wir sehen auch,
wie konsequent er darin
seine ihm eigene Vorstel-
lungs- und Ausdrucksweise
weiter entwickelte, stei-
gerte und darin immer
reifer und feiner wurde.
Daß Georgii aber kein Spe-
zialist geworden ist, son-
dern in seinem Schaffen
eine ungemeine Vielseitig-
keit und Mannigfaltigkeit
an Formen und Gestalten
aufweist, zeigen schon die
hier vorgeführten Abbil-
dungen von Werken in
Stein, Bronze, Holz und
Terrakotta. Georgiis Kunst theodor georgii buste Professor jachmann (Marmor)
bedarf nur der Aufgaben,
um zu immer wieder neuen
Ausdrucksmöglichkeiten und Formen zu ge- nur das tun, wozu sie sich von innen her,
langen. Der Einfluß eines so fruchtbaren berufen fühlt. Denn darin liegt ja gerade der
schöpferischen Geistes könnte auf vielen Ge- tiefste Sinn der Steinbildhauerei, wie ihn Michel-
bieten, vor allem der leicht in Sterilität und angelo in einem seiner Sonette so schön
Konvention erstarrenden christlichen Kunst gekennzeichnet hat:
von hohem Werte sein. Auch der künstle- Nichts wird die Kunst des Meisters je ersinnen,
rischen Erziehung, welche durch die Schule Das nicht verborgen schon im Marmor lebte,
der Steinbildhauerei gehen sollte, täte eine Und keine Hand, die nicht der Geist belebte,
solche Kraft not. Sie ist sich freilich in Entringt, was da verschlossen liegt, tief innen,
erster Linie Selbstzweck und sie kann daher A. Heilmeyer
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