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Hellwag, Fritz: Kurt von Keudell
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16491#0025
;unstblbllothek
taatllcha Museen
u Berlin
Foto Schuck, Charlottenburg
Kurt von Keudeil. Spree am Schloß Bellevue
Kurt von Keudeil. Vo n Fritz Hellwaq
Kurt von Keudeil hat ehedem seine erste Ausbildung V\ ölfflinsche Abwägen von L rsache und Wirkung
von Hans Baluschek und Will}- Jaeckel erhalten, ist und die tiefere Kenntnis vom Eigenleben der Farbe,
aber bald seine eigenen Wege gegangen und hat sich Schon in den frühen Bildern aus der Schweiz zeigte
auf vielen Beisen in der deutschen Heimat, in der sich das, als v. Keudeil das große Gebirgserlebnis in-
Schweiz, in Italien und Frankreich sehr zielbewußt tuitiv zu bewältigen strebte. Da ist ein aufsteigendes
fortgebildet. Schon sein erstes Auftreten in der Aqua- „Bergtal bei Zermatt". Von weither ist der zwischen
rellausstellung der Preußischen Akademie 1924 führte Vorsprüngen sich windende Lauf eines Baches fühl-
zu einem Ankauf durch den Staat. An eigene Kollektiv- bar, obwohl er selbst erst im Vordergrund, auf den
ausstellungen erinnert man sich aus den Jahren 1926 Betrachter zufließend, sichtbar wird. Seitlich steigen
und 1955 in der Galerie Ferdinand Möller. Seither die V ände zum Schnee empor, während in der Ferne
grüßen alljährlich in den Akademie-Ausstellungen die großen Gletscher unter grauen Wolken blinken,
seine leuchtenden Gemälde, die man w-egen ihrer sehr Unbewußt ist alles Vedutenhafte vermieden, aber mit
persönlichen Durchgeistigung großer Farbenkom- sicherer Verteilung bewegter Kurven wird eine Be-
plexe sofort als Werke seiner Hand erkennt. wältigung zum klaren räumlichen Ausdruck ange-
Der Künstler ist im Jahre 1896 geboren und ent- strebt. Ein „Gewitter über Sion (Sitten)" zeigt sol-
stammt einer alten kurhessischen Familie. Im Welt- ches Wollen noch deutlicher. Zwischen den weiten
krieg schwer verwundet, wandte er sich zuerst dem Schenkeln der Gebirgszüge brechen weiße Wetterwol-
Studium der Kunstgeschichte zu und erlernte dann das ken frontal ins Bild: andere ziehen in langen sturm-
Bildrestaurieren, bevor er selbst künstlerisch produk- gepeitschten Streifen über die Hänge und lassen dort
tiv wurde. Von allem ist in seinem Werk etwas zu hochgelegene Matten und Dörfer stellenweise sicht-
spüren: die nachdenklich-grüblerische Art des Hessen bar werden. Wieder ist bewegte Buhe im Vorder-
im beredten Schweigen des Bildinhaltes, das scharfe grund. der in ganzer Breite von der Fläche des Sees
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taatllcha Museen
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Foto Schuck, Charlottenburg
Kurt von Keudeil. Spree am Schloß Bellevue
Kurt von Keudeil. Vo n Fritz Hellwaq
Kurt von Keudeil hat ehedem seine erste Ausbildung V\ ölfflinsche Abwägen von L rsache und Wirkung
von Hans Baluschek und Will}- Jaeckel erhalten, ist und die tiefere Kenntnis vom Eigenleben der Farbe,
aber bald seine eigenen Wege gegangen und hat sich Schon in den frühen Bildern aus der Schweiz zeigte
auf vielen Beisen in der deutschen Heimat, in der sich das, als v. Keudeil das große Gebirgserlebnis in-
Schweiz, in Italien und Frankreich sehr zielbewußt tuitiv zu bewältigen strebte. Da ist ein aufsteigendes
fortgebildet. Schon sein erstes Auftreten in der Aqua- „Bergtal bei Zermatt". Von weither ist der zwischen
rellausstellung der Preußischen Akademie 1924 führte Vorsprüngen sich windende Lauf eines Baches fühl-
zu einem Ankauf durch den Staat. An eigene Kollektiv- bar, obwohl er selbst erst im Vordergrund, auf den
ausstellungen erinnert man sich aus den Jahren 1926 Betrachter zufließend, sichtbar wird. Seitlich steigen
und 1955 in der Galerie Ferdinand Möller. Seither die V ände zum Schnee empor, während in der Ferne
grüßen alljährlich in den Akademie-Ausstellungen die großen Gletscher unter grauen Wolken blinken,
seine leuchtenden Gemälde, die man w-egen ihrer sehr Unbewußt ist alles Vedutenhafte vermieden, aber mit
persönlichen Durchgeistigung großer Farbenkom- sicherer Verteilung bewegter Kurven wird eine Be-
plexe sofort als Werke seiner Hand erkennt. wältigung zum klaren räumlichen Ausdruck ange-
Der Künstler ist im Jahre 1896 geboren und ent- strebt. Ein „Gewitter über Sion (Sitten)" zeigt sol-
stammt einer alten kurhessischen Familie. Im Welt- ches Wollen noch deutlicher. Zwischen den weiten
krieg schwer verwundet, wandte er sich zuerst dem Schenkeln der Gebirgszüge brechen weiße Wetterwol-
Studium der Kunstgeschichte zu und erlernte dann das ken frontal ins Bild: andere ziehen in langen sturm-
Bildrestaurieren, bevor er selbst künstlerisch produk- gepeitschten Streifen über die Hänge und lassen dort
tiv wurde. Von allem ist in seinem Werk etwas zu hochgelegene Matten und Dörfer stellenweise sicht-
spüren: die nachdenklich-grüblerische Art des Hessen bar werden. Wieder ist bewegte Buhe im Vorder-
im beredten Schweigen des Bildinhaltes, das scharfe grund. der in ganzer Breite von der Fläche des Sees
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