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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 58.1942-1943

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Christoffel, Ulrich: Richard Pietsch
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https://doi.org/10.11588/diglit.16491#0061

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Ausdruck, daß beinahe der Brandgeruch fühlbar wird,
und ebenso malte er in Tölz die rauchenden Ruinen
eines Fabrikbrandes in der fahlen Stimmung, die das
Unheimliche des .Feuers noch nachwirken läßt. Die
Zerstörung wird in eine malerische und bildnerische
Erlebnisfülle umgedeutet und das Nüchterne der aus-
gebrannten Mauer stellt sich im Bilde als positive
tektonische Form dar. Der Maler, der in der Natur
das farbige Wirken aller Sinneseindrücke lebhaft
empfindet und wirksam macht, besitzt zugleich einen

starken Sinn für die aufbauende rhythmische Ord-
nung des Bildes, so daß sich ihm alle tektonischen For-
men, Häuser, Kirchtürme, Kanäle und die Bogen
einer Brücke organisch in den Teppich des Bildes
fügen. Durch dieses aktive Element der kräftigen For-
mung bei eindringlichster Zergliederung der sinnlich
farbigen Eindrücke und bei Übersetzung desLTnheim-
lichen und Spannungsvollen in klare Sichtbarkeit er-
reichen die Bilder von Richard Pietzsch ihre gewin-
nende sprechende Wirkung für das Auge.

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