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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 58.1942-1943

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Gemeinder, Emil Karl: Walter Ostermayer
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https://doi.org/10.11588/diglit.16491#0188

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Seine gesunde Herkunft schenkte ihm das tiefe Er- und von dem intimen Reiz der Gedächtnisausstel-
leben der Natur. Diese Eigenschaften formen seine hing des Kunsthauses Schaller vom September—Ok-
Werke. tober dieses Jahres. Geradezu ergreifend war der
Er hatte ein wunderbares Verhältnis zum Wesen Raum mit den letzten Arbeiten des Künstlers als
echter Weiblichkeit. Aus ihm gelang ihm die Gestah Soldat. Porträtköpfe von Offizieren. Zeichnungen
tung mädchenhafter Anmut ebenso wie die großge- und Aquarelle der östlichen Landschaft, die ihn sehr
artete Schönheit seiner Schauenden. Hölderlin und beeindruckt hat durch die Weite ihres Raumes und
Mörike sind die ihm artverwandten Geister aus dem den schwermütigen Klang ihrer Schönheit. Die letz-
Bereich seiner Heimat Schwaben. ten Plastiken, ein Marmorrelief, das er in einem
Sein Werk ist ungemein vielseitig. Eine ganze Reihe Urlaub ausgehauen hat und die Kleinplastik eines
vollwertiger Gestaltungen sind aus seinen Händen schreitenden Paares in Terrakotta, das ganz groß-
hervorgegangen, zügig gestaltet ist, sind von einer schwingenden
Viele, die ihn in seiner zurückhaltenden Art kannten Schönheit und von einer großen Lebensbejahung er-
und die glaubten, den Umfang des Werkes dieses füllt, vor der wir ahnen können, was uns der Künst-
echten Bildhauers zu kennen, waren erstaunt über 1er noch hätte schenken können, wenn nicht das Ge-
die Vielseitigkeit, die Eindringlichkeit und starke schick des Soldatentodes es anders bestimmt hätte.
Eigenart der 44 Bildwerke aus der Gedächtnisaus- So bleiben uns nur die schöne Verheißung und die
Stellung des Württ. Kunstvereins vom Februar 1942 nachgelassenen Werke.

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Walter Ostermayer. Die Liebenden, Terrakotta, 1935

Foto Moegk, Stuttgart
 
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