G. F. Waldmüller. Selbstbildnis
Georg Ferdinand Waldmüller (1793-1865). Zu seinem 150.Geburtstag. Von Franz entmann
Man hat das 19. Jahrhundert das ..historische" ge-
nannt, das gilt ganz besonders für die Malerei. Aus
allen vorangegangenen Malkulturen hat sie damals
gelernt, das hängt oft wie ein Ballast an ihr und doch
war es wohl notwendig. Erst aus dieser leidenschaft-
lichen, ja inbrünstigen Versenkung ins Alte konnte
als letzte Blüte der Impressionismus erwachsen —
und sogar auch seine Überwindung, die in unsere
Zeit hinüberführt.
Waldmüller hat fast ausschließlich als Kopist ge-
lernt. Unbefriedigt von der Akademie, die ihm nur
Gipse und Perspektive bot, fand er in der eben (1808)
neu eröffneten Galerie des Belvederes, was er brauchte
und suchte. Wie er es gebraucht und genutzt hat. wie
Kunst für Alle, Jahrg. 58, Heft 8, Juni 1943
21
161
Georg Ferdinand Waldmüller (1793-1865). Zu seinem 150.Geburtstag. Von Franz entmann
Man hat das 19. Jahrhundert das ..historische" ge-
nannt, das gilt ganz besonders für die Malerei. Aus
allen vorangegangenen Malkulturen hat sie damals
gelernt, das hängt oft wie ein Ballast an ihr und doch
war es wohl notwendig. Erst aus dieser leidenschaft-
lichen, ja inbrünstigen Versenkung ins Alte konnte
als letzte Blüte der Impressionismus erwachsen —
und sogar auch seine Überwindung, die in unsere
Zeit hinüberführt.
Waldmüller hat fast ausschließlich als Kopist ge-
lernt. Unbefriedigt von der Akademie, die ihm nur
Gipse und Perspektive bot, fand er in der eben (1808)
neu eröffneten Galerie des Belvederes, was er brauchte
und suchte. Wie er es gebraucht und genutzt hat. wie
Kunst für Alle, Jahrg. 58, Heft 8, Juni 1943
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