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Motive zu Metallätzungen.
Entworfen von G. hupp.
Die Hilfsmittel des Handwerkers sonst und jetzt.
Vo» A u g u st R a a b.
cim wir, die Geschichte
, der Entwickelung der
Gewerbe in Deutschland
verfolgend, zurückblicken
in's Mittelalter, fo fin-
den wir die ersten -pu-
ren des selbstständi-
gen Handwerkes erst ge-
gen Ende des ff.Iahrh-
in den Städten auf, die
entweder auf deil Trüm-
mern älterer Niederlass-
ungen -— besonders rö
Mischer, cnlporwuchsen,
oder durch Ansiedelung
in der Nähe von Pfal-
zen und Klöstern an
besonders günstigen Punkten nach und nach cnjf <
Seine heünath war eigentlich die Lainilie, m we
Mann da. Whig- für Schutz und Uut-r,uu„ h-rst-M
und di- Lruu für di- Sedürfnifse UN chlerduug turg .
für die übrigen Anforderungen des primitiven )a
Nur
weinge Ausrüstungsgegenstände für Jagd und
Krieg, dann Schmuck und Geräthe aus edlen ri _
hatten auch damals scholl ihre selbstständigen Erzeuger
die Waffen- und Goldschmiede. in
w-r « unter d-n Unfrei™ i» t fll
gewissen Arbeiten gebracht hatte, der wure e . n
auf die Frohnhöfe der weltlicheil und ge'stllche' b
und Kleinen. Dort leisteten ff- ihren Frohndlenst m rhrer
Kunst, fanden aber auch, namentlich in dm r cr '
tüchtigen Lehrmeister in den feineren Gewcr
Baukunst, Bildschnitzerei, Malerei, Stickerel, w '
Schönschreiberei und Buchbinderei und verferncr cn
Kunst, gewöhnlichere Bedürfnisse (ail Kleidung, o
ausrüstung rc.) zu befriedigen, an welche von den Freien und
Edeln höhere Anforderungen gestellt wurden.
Die hörigen tauschten unter sich aus, was sie an
Angefertigtem entbehren konnten und wohl war mancher
unter ihnen gesucht, wegen seiner besonderen Findigkeit in
der Herstellung gewisser Dinge, die er jedoch inehr als
Nebensache betrieb.
Auf den Frohnhöfen arbeiteten die gleichartigen Ar-
beiter gemeinschaftlich unter ihren Aufsehern anfänglich im
Gesindeverhältnisse.
So bildeten sich Gruppen, Gilden, Innungen mit
ihrem Magister an der Spitze; nach und nach erstarkten
diese Verbände durch treue gegenseitige Unterstützung inner-
halb derselben und bald waren cs nicht mehr die Bischöfe
und Herren allein, für welche sie arbeiteten.
Mit dein Anwachsen der Städte gewann das lang-
sam selbstständiger werdende Handwerk immer mehr an Be-
deutung, immer mehr Rechte wurden an die Verbände —
die Zünfte abgetreten, an deren Spitze nun selbstgewählte
Zunftangehörige standen.
Streitigkeiten von Mitgliedern wurden ohne Anrufung
der Richter innerhalb der Verbindungen erledigt und schließ-
lich brachten diese auch die Gewerbepolizei, Marktordnung,
Marktrecht u. s. w. an sich, nachdem diese Rechte von den
früheren Inhabern mißbräuchlich angewandt worden waren,
bis zuletzt ihre Abhängigkeit auf ganz geringe Leistungen
zusammenschrumpfte. Zu der wirthschaftlichen Bedeutung
der Zünfte gesellte sich die politische, als sie sich die Theil-
nahme am Stadtregiment erkämpft hatten, und nun die,
der Entwickelung der Gewerbe günstigen Einrichtungen
rascher und wirksamer treffen konnten.
Dies war die Blüthezeit der Zünfte im Jahr-
hundert.
Schmoller nennt die damalige Zunft politisch eine
Thcilgemeinde, gewerblich eine Genossenschaft, die das
2a>schr!fi de.
«unstgewcrbc.v-rein- München.
1882. Heft 5 & 6 <Bg. ()•
Motive zu Metallätzungen.
Entworfen von G. hupp.
Die Hilfsmittel des Handwerkers sonst und jetzt.
Vo» A u g u st R a a b.
cim wir, die Geschichte
, der Entwickelung der
Gewerbe in Deutschland
verfolgend, zurückblicken
in's Mittelalter, fo fin-
den wir die ersten -pu-
ren des selbstständi-
gen Handwerkes erst ge-
gen Ende des ff.Iahrh-
in den Städten auf, die
entweder auf deil Trüm-
mern älterer Niederlass-
ungen -— besonders rö
Mischer, cnlporwuchsen,
oder durch Ansiedelung
in der Nähe von Pfal-
zen und Klöstern an
besonders günstigen Punkten nach und nach cnjf <
Seine heünath war eigentlich die Lainilie, m we
Mann da. Whig- für Schutz und Uut-r,uu„ h-rst-M
und di- Lruu für di- Sedürfnifse UN chlerduug turg .
für die übrigen Anforderungen des primitiven )a
Nur
weinge Ausrüstungsgegenstände für Jagd und
Krieg, dann Schmuck und Geräthe aus edlen ri _
hatten auch damals scholl ihre selbstständigen Erzeuger
die Waffen- und Goldschmiede. in
w-r « unter d-n Unfrei™ i» t fll
gewissen Arbeiten gebracht hatte, der wure e . n
auf die Frohnhöfe der weltlicheil und ge'stllche' b
und Kleinen. Dort leisteten ff- ihren Frohndlenst m rhrer
Kunst, fanden aber auch, namentlich in dm r cr '
tüchtigen Lehrmeister in den feineren Gewcr
Baukunst, Bildschnitzerei, Malerei, Stickerel, w '
Schönschreiberei und Buchbinderei und verferncr cn
Kunst, gewöhnlichere Bedürfnisse (ail Kleidung, o
ausrüstung rc.) zu befriedigen, an welche von den Freien und
Edeln höhere Anforderungen gestellt wurden.
Die hörigen tauschten unter sich aus, was sie an
Angefertigtem entbehren konnten und wohl war mancher
unter ihnen gesucht, wegen seiner besonderen Findigkeit in
der Herstellung gewisser Dinge, die er jedoch inehr als
Nebensache betrieb.
Auf den Frohnhöfen arbeiteten die gleichartigen Ar-
beiter gemeinschaftlich unter ihren Aufsehern anfänglich im
Gesindeverhältnisse.
So bildeten sich Gruppen, Gilden, Innungen mit
ihrem Magister an der Spitze; nach und nach erstarkten
diese Verbände durch treue gegenseitige Unterstützung inner-
halb derselben und bald waren cs nicht mehr die Bischöfe
und Herren allein, für welche sie arbeiteten.
Mit dein Anwachsen der Städte gewann das lang-
sam selbstständiger werdende Handwerk immer mehr an Be-
deutung, immer mehr Rechte wurden an die Verbände —
die Zünfte abgetreten, an deren Spitze nun selbstgewählte
Zunftangehörige standen.
Streitigkeiten von Mitgliedern wurden ohne Anrufung
der Richter innerhalb der Verbindungen erledigt und schließ-
lich brachten diese auch die Gewerbepolizei, Marktordnung,
Marktrecht u. s. w. an sich, nachdem diese Rechte von den
früheren Inhabern mißbräuchlich angewandt worden waren,
bis zuletzt ihre Abhängigkeit auf ganz geringe Leistungen
zusammenschrumpfte. Zu der wirthschaftlichen Bedeutung
der Zünfte gesellte sich die politische, als sie sich die Theil-
nahme am Stadtregiment erkämpft hatten, und nun die,
der Entwickelung der Gewerbe günstigen Einrichtungen
rascher und wirksamer treffen konnten.
Dies war die Blüthezeit der Zünfte im Jahr-
hundert.
Schmoller nennt die damalige Zunft politisch eine
Thcilgemeinde, gewerblich eine Genossenschaft, die das
2a>schr!fi de.
«unstgewcrbc.v-rein- München.
1882. Heft 5 & 6 <Bg. ()•