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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1882

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Vermischte Mittheilungen
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Unsere kunstgewerblichen Musterblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.7026#0061

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—h -t-

vermischte Mittheilungen.

(«><>,r»-„ch«>Ich, v-il«ch- >»W"

München.) vom IS. September bis \ ■ versuche

werden im kgl. Gla-palaste zu München ->°ktr°techmsche

in großem Maßstabe stattfinden. Dieselben *3®* &etn Publikum
des Staates und der Gemeinde, den Industrie ei f ^ praktischen
einen klaren Ueberblick über den gegenwärtigen Stau mlf

verwerthung der Elektrotechnik hauptsächlich >n r ^ s, x».

Kiaftübertragung, Beleuchtung, Schallübertragung, e Aii-

Z» gewähren und dadurch in energischer und wir sai ^ ^,^ch nam-
wendung im öffentlichen wie im Privatleben zu sm . .„.Vertretung

hafte Zuschüsse Seitens des Staates und der e> bcbcutenben
Münchens, sowie durch die erfolgte Ze>ch» 3 aesichert.

Garantiesonds ist die finanzielle Grundlage des " eu' ^„^rnehmen
Da auch für die kunstgewerblichen Betriebe mch
im lyinblick auf elektrische Kraftübertragung für

Art, wie Drechselbänke, Säg. und Schneidapparate u.• 1- &n’cfanj-taiten
Ejinblic! auf Beleuchtung für Photolithographen-, F ^ versuche

». s. w., sowie endlich im Hinblick auf die me ,,,,nbare Fort-
für Metallarbeiter rc. "ielseitige Belehrung und manche a .
schritt geboten werden wird, hat sich <m

Vereine der Bayerische Kunstgewerbe-Vercm gleichf betdeiligt.

sprechenden Summe an der Zeichnung des Garant,efo ^ ^

Im Fortschreiten des Unternehmens ergab fich, elcktro-

Folge zahlreicher Betheiligung, insbesondere auch er ^

technischen Firmen einen bedeutenden Umfang annehn
man auch bezüglich der dekorativen Durchführung es e

puj M,„ 3n

d" elektro-technischen versuche an den Bayerischen Uuns g
die Ausstattung verschiedener Räumlichkeiten, darstellen - ^

ein Arbeitszimmer, Schauladen u. f. w. zu ub“"^’”^t-gaen Zwecke
Wendung des elektrischen Lichtes für die °°rs^°na t'gf
demonstriren zu können, wir werden daher bei Geleg

technischen versuche, da der Kunstgewerbe-Verem sei

hiezu erklärte

t zugleich eine — freilich engbegrenzte — Vorführung

unserer kunstgewerblichen Leistungen ermöglichen können, die ohne
Zweifel bei den vielfach eingelaufenen Zusagen eine exquisite werden
wird, von besonderem Interesse für den verein werden auch die
versuche sein, welche die Verwendung des elektrischen Lichtes für
Zeichnungssäle von Akademien, Kunstgewerbeschulen rc. vorführen
werden.

kr. Die diesjährige Ausstellung von Arbeiten der wiener Kunst-
gewerbefchule wurde am \2. April in einigen Sälen des t. Stockwerkes
im Vesterreichifchen Museum eröffnet und bot mehrere beachtenswerthe
Erscheinungen dar. vor Allem sind die von w. Unger's Radir-
fchule gelieferten Blätter hervorzuhebe». K. v. Siegl und der talent-
volle Böttcher machten ihrem Meister alle Ehre. Line Suite von
Blättern nach älteren Meistern, sowie einige Radirungen nach der
Natur zeigten eine ungemein leichte und sichere Nadel. Nächst den
ausgestellten Radirungen verdienten die genähten und geklöppelten Spitzen
aus dem „Lentral-Spitzen-Lurs", die gezeichneten Sxitzenmuster aus
dem „Spitzenzeichen-Lurs" von Prof. I- 2torck und die von der
Fachschule für Keramik ausgestellten Gegenstände Beachtung. Teller
und Schüsseln aus Steingut, Porzellan und böhmischen Siderolith unter
Hans Macht's Leitung theils mit Pate-Email, theils mit Muffel-
farben bemalt, sind in unseren Ausstellungen nicht mehr neu; da-
gegen wurden wir angenehm überrascht von den sehr gelungenen
Proben eines Email translucide, welches älteren Limonsiner Vorbildern
nahe kommt. Die sehr fein und präzis ausgeführten kleinen Platten
stammen von H. Kautsch, einem Schüler Macht's. Sehr freundlich
war der Eindruck der von Stefan Schwarz's Liselirschule aus-
gestellten Kunstgegenstände und derer von der Holzschnitzereischule
H. Klotz's. A. Hauser's Bemühungen um die Stillehre wiesen
hübsche Erfolge aus. Die Architekturschule von H. Herdtle war durch
treffliche Aufnahmen vertreten, wenn wir noch hinznsügen, daß
Prof. Sturm und Rieser aus ihren Schulen für Zeichnen und
Malen anerkennenswerthe Leistungen ausgestellt hatten, bleibt uns
wichtiges nicht mehr zu erwähnen.

Unsere kunstgewerblichen MsterbMer.

Tafel ,z, Lhrcngrlchcnk einer ^^H^Ef^sprof^dalbrciier.
Kegels, entworfen von Rudolf Gcitz, ausg s 1 au5 gilber ge-

Der Regel, welcher als Pokal benützt wer en c ^ oxvdirten

arbeitet. Die Graviruugen heben sich schwarz von

Grunde ab. Die Leibung des Kegels ist schwarz einer

Tafel w Ehrengeschenk einer Archen- °°n

Kugel, entworfen von Prof. Barth, Ausfuh f Auch dieser

Bildhauer L. Gedon, der Kugel von Prof. aleicher Weise,

Gegenstand ist vollständig in Silber gearbeitet uno
wie der auf Tafel Z3 abgebildete behandelt. ^ profansten

Beide Ehrengeschenke liefern den Beweis, atz rerf?tfCrttgt, wie
Gegenstände, sobald es die Gelegenheit erheisch künstlerischer ver-
dies hier unzweifelhaft der Fall ist, würdige 1° bcs ursprüng-

arbeitung bilden können und daß felbst die befriedigender

lichen Zweckes durch pocsievolle Auffassung >n vo

weise neutralisirt werden kann. «»rmorken von Dir.

Tafci VJ. 3» wljf»«-«» »' *

öranz v. Seitz. Diese Skizze wurde entworfen,

fichtenen Holzvertäfelung mit Intarsien-Imitation zu schmücken. Die
Imitation der Holzeinlage geschah in einfacher weise dadurch, daß die
drei auf unserer Beilage gegebenen Fries-Motive in den entsprechenden
Dimensionen durch Druck vervielfältigt und die erhaltenen dekorativ
wirkenden Paxierstreifen ähnlich wie Tapeten aufgezogen wurden. Die
leichte spielende Behandlung der Eonixosition ist dem provisorischen
Zwecke derselben angepaßt.

Tafel \6: Lehnstuhl mit Lederüberzug. Entworfen und ausge-
führt von G. Lritzsche; nach einer Photographie für die Zeitschrift
gezeichnet von A. stucki. Dieser in Nußbaumholz gefertigte Lehnstuhl
zeichnet sich durch seine glücklichen, den Bedingungen der Bequemlich-
keit vorzüglich entsprechenden Verhältnisse, sowie durch gute künstlerische
verwerthung derselben aus.

Tafel hr: Partie aus der Kneipstube des Kunstgewerbe-dauses
in München.

Tafel \8: Gfcnecke der Kneipstube des Kunftgewerbe-Lauses in
München.

Die Einrichtung und Ausschmückung der Kneipstube wurde von
BiIbliaucr L. Gedon innerhalb sehr eng gesteckten Budget-

Details zu den Wanddekorationen auf Seite 48.

’üvvvh t einen ßbßtifo

Menzen durchgeführt. Trotzdem macht dieser ^ Beweis

künstlerischen wie gemiithlichen Eindruck und kann 1
dafür gelten, daß auch mit ml
Zweckentsprechendes zu erzielen ist.

auch mit mäßigen Mitteln wirkungsvolles und

,t>relpenses

Die in Konturen und leichten Tönen gehaltenen Wandmalereien

sind entworfen von Herrn Historienmaler Rudolf Geitz und ausgeführt
durch ihn und Herrn Kunstmaler Lossow, welcher den figürlichen Theil
der Iost Amann'sche Vorbilder zur verwerthung bringt, übernommen
hatte, wir glauben mit der Aufnahme dieser Reproduktion zugleich
vielen Mitgliedern unseres Vereines willkommene Erinnerungsblätter
an unsere genußreichen Vereinsabende zu bieten.
 
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