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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1882

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Vermischte Mittheilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7026#0110

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Vermischte Mittheilungen

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Der Dresdner Kunstgewerbeverein hat auf Grund seiner Statuten,
§ 2c, beschlossen, folgende Preisaufgaben zu stellen und ersucht hier-
mit verwandte Vereine und Fachgenossen um rege Betheiligung an
diesem Preisausschreiben.

Aufgabe I. Entwurf eines Stilmusters für einen halb-
seidenen vierschüssigen Möbelstoff.
(Ausgeschrieben von Herrn Wilhelm Vogel, Lhemnitz.)
Breitenrapxort: 32 cm. Längenrapport: nicht über 50 cm. Line
Kette, mittel bis hellfarbig, die keine zu große Effekten machen darf.
<1 Schuß und zwar:

1. durchgehend, einfarbige Wolle,

2. durchgehend, einfarbige Baumwolle,

2. durchgehend, hellfarbige Seide, die, decent angeweudet, doch
genügend zur Geltung kommen und dem Stoff ein reiches
Aussehen geben muß,

-1. wechselnd in verschiedenen Farben (Wolle.)

I. Preis ioo Mark. II. Preis so Mark.

Aufgabe II. Entwurf eines Stilmusters für einen bunt-
farbigen vierschüssigen Portierenstoff, im Traversge-
schmack, bei welchem das „Travers" jedoch nur unter-
geordnet, verdeckt zur Geltung kommt.
(Ausgeschrieben von Herrn Wilhelm Vogel, Lhemnitz.)
Breitenrapport: 32 cm. Längenraxport: nicht über so cm. \ Kette,
mittel bis hellfarbig, die keine zu großen Effekte machen darf.
3 Schuß durchgehend, einfarbiges Material, der Schuß, wechselnd,
verschiedenfarbiges Material.

I. Preis 120 Mark. II. Preis 25 Mark.

Aufgabe III. Entwurf eines Stilmusters — persischer
oder sonst ein orientalischer Stil — für einen bunt-
farbigen Portierenstoff mit Bordüre.
(Ausgeschrieben von Herrn Wilhelm Vogel, Lhemnitz.)
Raxportbreite: von der Leiste bis zur Mitte 65 cm., von der
Mitte an zurückschlageud (Spitz). Bordürenbreite beliebig. Fond-
rapport möglichst quadratisch, d. h. ebenso lang als hoch und nach
allen Seiten zuriickschlagend (Spitz), i Kette, welche Effekte nicht
machen darf, q Schuß, wovon 3 durchgehende und i wechselnder.

I. Preis 100 Mark. II. Preis 60 Mark.

Ausgabe IV. Entwurf einer Tapete für Handdruck.

(Ausgeschrieben von Herrn August Schütz, Wurzen.)
Derselbe ist in 6—2 Farben incl. Gold zu halten, die Rapport-
größe soll auf -12 cm. Breite und so—65 cm. Höhe ausgeheu. Lin
besonderer Stil ist nicht vorgeschrieben. Der Ankauf anderer nicht
prämiirter Muster wird Vorbehalten.

I. Preis 200 Mark. II. Preis 100 Mark.

Aufgabe V. Entwurf eines Teppichs ohne Medaillon.
(Ausgeschrieben von den Herren Schütz und Iuel, Wurzen. Das
Vorkaufsrecht des II. Preises bleibt den Herren Preisausschreibern
Vorbehalten.)

I. Preis 150 Mark. II. Preis 90 Mark.

Aufgabe VI. Entwurf einesTapetenmufters fürMaschinen-
druck in 5—6 Farben.

(Ausgeschrieben von der Anhalter Tapetenfabrik, Inhaber: Herr
Ernst Schütz, Dessau).

Die Goldverzierung ist mit Handdruckformen aufzutragen. Die
Höhe des Musters soll 10—12 cm betragen und das Motiv in Breite
1 -/- mal vorhanden sein. Die Bordüre hierzu mit (yuadratwürfel
als Eckstück für Handdruck, in Formen gut assortirt; Breite derselbe

1-1 cm.

I. Preis 200 Mark. II. Preis 100 Mark.

Aufgabe VII. Entwurf eines Buffets für bürgerliche
Verhältnisse.

Das Buffet soll zur Ausführung in Eichenholz geeignet fein,
Bildhauerarbeit daran möglichst vermieden werden und darf den

Verkaufspreis von 2—300 Mark nicht überschreiten. Maaßstab
'/s nat. Größe, sowie einige erläuternde Details.

I. Preis 120 Mark. II. Preis 20 Mark.

Aufgabe VIII. Entwurf eines Batzels und Kolliers für
bürgerliche Verhältnisse.

Dieselben sollen in edlem Metall zu prägen oder zu treiben sein.
Die Benutzung von Halbedelsteinen erwünscht.

I. Preis 80 Mark. II. Preis -15 Mark.

Bedingungen.

1. Die Entwürfe sind mit Motto oder Monogranrm nebst gleicher
Devise auf versiegeltem, die vollständige Adresse des Absenders ent-
haltende» Kouvert an den Dresdner Kunstgewerbeverein, Prager-
straße -19 I, zu richten.

2. Der späteste Termin der Ablieferung ist der 15. Februar 1883
incl. Später einlaufende Sendungen können bei der Prämiirung
nicht berücksichtigt werden.

3. Die Prämiirung der Entwürfe erfolgt circa Ende Februar,
vor und nach dem Ansspruche des Preisgerichtes werden die Pläne
8 Tage öffentlich ausgestellt. Die Namen der preisgekrönten werden
seiner Zeit in dem Vereinsorgane und der Augsburger Allgem.
Zeitung veröffentlicht.

-1. Die prämiirten Arbeiten der Aufgaben I—IV gehen in Zeich-
nung sowohl, als auch Idee in den Besitz der Herren Preisaus-
fchreiber über. Desgl. die mit dem I. Preis bedachten Arbeiten der
Aufgaben V und VI; hingegen werden die Zeichnungen der mit dem
II. Preis prämiirten Arbeiten letztgenannter Aufgaben V und VI
und die prämiirten Entwürfe der Aufgaben VII und VIII Eigen-
thum des Dresdner Kunstgewerbe-vereins; dem Erfinder dieser Ar-
beiten steht die weitere Verwendung seiner Idee frei, nur behält
sich der Verein das Recht der Vervielfältigung vor. Bei den bis
zum 15. April 1883 nicht reklamirten Entwürfen behält man sich
vor, die Kouverts behufs Jurücksendung zu öffnen.

5. Bei der Prämiirung der eingesandten Entwürfe wird die
Einhaltung des Kostenpreises, sofern er in den Aufgaben angegeben
ist, neben der künstlerischen Vollendung besonders maßgebend sein.

6. Line Prämiirung der eingesandten Entwürfe erfolgt nur bei
wirklich xreiswiirdigen Arbeiten. Das Preisrichter-Kollegium behält
sich vor, nur einen oder nach Befinden keinen der ausgesetzten Preise
zu vertheilen.

2. Die Zuerkennung der Preise erfolgt mittelst eines künstlerisch
ausgestatteten Diploms; letzteres soll event. auch weiteren hervor-
ragenden Arbeiten als Ehrenpreis zuerkannt werden.

8. Für diejenigen Schüler der Kgl. Kunstgewerbeschule zu Dresden,
welche sich an den Preisaufgaben betheiligen, ohne jedoch einen der
ausgeschriebenen Preise zu erlangen, setzt Herr Hofxianofortefabrikant
E. Kaps in Dresden Preise aus bis zur Gesammtsumme von Lin
Hundert und fünfzig Mark, die nach Erniesfen des Lehrerkollegiums
zu vertheilen sind.

Das Preisgericht besteht aus den Herren:

Architekt Adam, Prof. L. Graff, Hofbildhauer Hartmann,
Kaufmann Holdinghausen, Rechtsanwalt Lesky, Hofpianoforte-
Fabrikant E. Kapp, Prof. M. Rade, Musterzeichner. Außerdem
nehmen die Herren Preisausschreiber an der prämiirung Autheil.

Die Firma M. 8. Leß in Frankfurt a. M., in dem Bestreben,
stylgerechte und dabei praktische Modelle von eisernen Zimmeröfen in
den Verkehr zu bringen, eröffnet zu diesem Zwecke eine Konkurrenz.

Die Gefen sollen die Vorzüge der amerikanischen mit geschmack-
voller, unseren deutschen Gewohnheiten angemessener Form vereinigen.
Es sind drei Preise ausgesetzt. Für die beste Arbeit Mark 500, für
die nächstbeste Mark 200 und ein III. Preis von Mark 100.

Die Entwürfe sind bis 1. Februar 1883 an die xreisausschreibende
Firma einzusenden. Die näheren Bedingungen können von derselben
 
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