Hofer das Wort zu seinem vortrage „Die Arbeit nn Lichte
der Volkspoesie" crtbcilt. Der Redner behandelte das The'
in bekannter geistreicher weise und erntete reichen ei
Da der Vortrag ausführlich in der Zeitschrift des er' '
erscheinen wird, glauben wir auf einen doch nur inange
Haft zu gebenden Auszug derselben verzichten zu onne
Geschäftliche witthcilungen des Vorsitzenden, sowie ara
sich anschließende musikalische Genüsse füllten den e
Abends aus. Die zweite Versammlung, welche g ei )fa^
sich wieder eines außerordentlichen Besuches ZU erfreu
hatte, fand Dienstag den 2\. November statt; es^spra
derselben unter Vorführung einer reichhaltigen lvamm ung
Professor R. Gottgetreu über „die antiken Marmor.,
ihr Vorkonimen und ihre Verwendung im Alt.i )un
Die lichtvolle Darstelluiig des Redners gab ein untere an
Bild von deni fabelhaften Luxus, der mit diesem os a*
Alateriale getrieben wurde, von den riesigen technischen
Mitteln, welche bei seiner Gewinnung und Verarbeitung zur
Anwendung gelangten und von der reichen Mannigsa lg er
der bei den Bauten und Skulpturen verwendeten Gestems-
arten, von denen freilich manche nach unseren heut'geir
wissenschaftlichen Klassifizirungen nicht unter die eigentlichen
Marmore gehören. Ls ist das erste Mal, daß dresis
Thema als selbstständiges Ganzes bearbeitet wurde, und es
dürfte von Interesse sein, zu vernehmen, daß Profetzor
Gottgetreu eine eigene Abhandlung hierüber erscheine
lassen wird. Nach Beendigung des Vortrages unter re:
der Vorsitzende, Direktor Lange, der Versanrm rmg
Frage, ob es nicht zweckmäßig wäre, wenn sich er '
sche Kunstgewerbeverein bei der vonr Dlax Ins \
stattfindenden Kolonial- und Exporthandel-Auss. g ö
Amsterdam mit einer Kollektivausstellung ähnlich -ne
Nürnberg betheiligeli würde. Die Produktionskraft u^eres
Kunstgewerbes ist eine so bedeutende Sewor .n, .
solut nothwendig wird, soll nicht em Rückschlag erfolgen,
sich nach neuen und ergiebigen Absatzge re en ui
Die Vorstandschaft des Vereines hält es da }.r u
schenswerth, daß diese günstige Gelegenheit irrch r.
werde, kann aber selbstverständlich nur dann aktiv Vor-
gehen, wenn eine größere Anzahl von Mitgliederir ihre
Betheiligung an der Durchführung dieses Unternehmens zu-
sichern würde. Es werden deshalb die Vereinsmitglieder
aufgefordert, da der Anmeldetermin nrit Ende des Monats
abläuft, sich so rasch als möglich zu entscheiden und ihre
eventuelle Betheiligung irn Sekretariate des Vereins zur An-
zeige zu bringen.
Als bemerkenswerthe Neuerung im Programm der
Vereinsabende ist zu erwähnen, daß nun an jedem solchen
Abende eine bestimmte Abtheilung der Bibliothekschätze des
Vereines für die Mitglieder zur Besichtigung aufgelegt wird.
So waren am ersten Abende die Merke und Zeichnungen
für Goldschmiedearbeiten und ain zweiten Abende jene für
dekorative Plastik in dem an die Versammlungsräume an-
stoßenden Bibliothekzimmer ausgebreitet. Die lebhafte Be-
nützung des den ganzen Abend über gefüllten Raumes be-
wies am deutlichsten, daß die Vorstandschaft durch diese
Veranstaltung, deren spezielle Durchführung dem Ausschuß-
mitgliede Herrn Eh-, Huttler zu danken ist, einem wirk-
lichen Bedürfnisse entgegenkam. An kunstgewerblichen Muster-
arbeiten wurden an beiden Abenden nachfolgende Gegen-
stände vorgeführt: Der vielfach genannte und bewunderte
Tafelaufsatz, St. Hubertus darstellend, von Prof, Halbreiter;
der im Auftrag des Fürsten Thurn und Taxis von Hof-
silberarbeiter Mollenweber nach einer Zeichnung des Malers
v. Grundherr ausgeführte Iubiläumstafelaufsatz; die für
elektrisches Licht niontirten und preisgekrönten Lüstres von
Hans Mayer (Entwurf von Prof. Ant. Seder) und von
dem Architekten Franz Lindauer (ausgeführt durch Hof-
fchlosser Bußmann); ferner die in Nürnberg mit der goldenen
Medaille gekrönte Standuhr von Iagemann; ein silbernes
Maschfcrvice von Hossilberarbeiter Mollenweber und direkt
durch Ingenieur Steinach importirte indische Gefäße aus
sehr kupferarmer und dadurch sehr geschmeidiger Bronce-
legierung, welche insbesondere durch die reiche, trotz ihrer
naiven Formen ungemein geschmackvolle Gravirung, sowie
durch die Billigkeit des Preises Aufsehen erregten.
Die Bayer. Bandes-Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg.
(Schluß.)
Soll. Wenn man unser Jahrhundert das es .
nennt, so hat dies sicherlich seine Berechtigung,
gut könnte man es aber das Jahrhundert es
nennen, denn die Sähe, welche der Konstnn dieses Fa
in unserer Z-i, (---ich, hni. ist -in- !-ft
Auch Bayern nimmt einen wesentlichen 2 nth.r ^
Befriedigung dieses Konsums. Wie wir dem u- . _
Kataloge entnehmen, produzirt es jährlich etwa 50 ,
Papier im Merthe von (0—\2 Millionen - ar ,
der That respektable Leistung. .
vom kunstgewerblichen Standpunkte au- m .
zunächst die Verwendungen des Papieres a s e
für eine Reihe anderer Stoffe. Mir erwähnen n
Linie jene Anwendungen, welche die Stellvertre ung
ischer Bekleidungen zum Zwecke haben. am em ^
Gold- und Silberpapier bis zu den reichsten or e
Verzierungen waren die reizendsten und prächtigsten Proben
zu finden, wobei als die großartigste Leistung das außer-
ordentlich geschmackvolle Arrangement der altberühmten
Münchener Firma Leo Haenle verzeichnet werden muß.
Nicht minder bedeutsam war die in erster Linie der Textil-
branche Konkurrenz machende Buntpapierfabrikation, voll
welcher Erstere Manches in Bezug auf stylvolle Flächen-
verzierung lernen konnte, vertreten. Ihre Verwerthung auf
dem Gebiete der Kartonagen ist eine großartige. Freilich
bleibt iil stylistischer Beziehung hinsichtlich des letztgenannten
Fabrikationszweiges unendlich viel zu wünschen übrig. Auf-
fällig tritt dies zu Tage, wenn iilan dainit unmittelbar die
bedeutenden Fortschritte vergleicht, welche die Buchbinderei
und Portefeuille-Maarenfabrikation aufzuweisen haben, auf
welchem Gebiete selbstverständlich auch Leder, das ins-
besondere hier zu kunstindustrieller Verwendung gelangt,
2 "schr'st des Aunstgewerbewereins Mönchen.
lö82. tz-st \ \ Sc \2 (Bg. 2).
der Volkspoesie" crtbcilt. Der Redner behandelte das The'
in bekannter geistreicher weise und erntete reichen ei
Da der Vortrag ausführlich in der Zeitschrift des er' '
erscheinen wird, glauben wir auf einen doch nur inange
Haft zu gebenden Auszug derselben verzichten zu onne
Geschäftliche witthcilungen des Vorsitzenden, sowie ara
sich anschließende musikalische Genüsse füllten den e
Abends aus. Die zweite Versammlung, welche g ei )fa^
sich wieder eines außerordentlichen Besuches ZU erfreu
hatte, fand Dienstag den 2\. November statt; es^spra
derselben unter Vorführung einer reichhaltigen lvamm ung
Professor R. Gottgetreu über „die antiken Marmor.,
ihr Vorkonimen und ihre Verwendung im Alt.i )un
Die lichtvolle Darstelluiig des Redners gab ein untere an
Bild von deni fabelhaften Luxus, der mit diesem os a*
Alateriale getrieben wurde, von den riesigen technischen
Mitteln, welche bei seiner Gewinnung und Verarbeitung zur
Anwendung gelangten und von der reichen Mannigsa lg er
der bei den Bauten und Skulpturen verwendeten Gestems-
arten, von denen freilich manche nach unseren heut'geir
wissenschaftlichen Klassifizirungen nicht unter die eigentlichen
Marmore gehören. Ls ist das erste Mal, daß dresis
Thema als selbstständiges Ganzes bearbeitet wurde, und es
dürfte von Interesse sein, zu vernehmen, daß Profetzor
Gottgetreu eine eigene Abhandlung hierüber erscheine
lassen wird. Nach Beendigung des Vortrages unter re:
der Vorsitzende, Direktor Lange, der Versanrm rmg
Frage, ob es nicht zweckmäßig wäre, wenn sich er '
sche Kunstgewerbeverein bei der vonr Dlax Ins \
stattfindenden Kolonial- und Exporthandel-Auss. g ö
Amsterdam mit einer Kollektivausstellung ähnlich -ne
Nürnberg betheiligeli würde. Die Produktionskraft u^eres
Kunstgewerbes ist eine so bedeutende Sewor .n, .
solut nothwendig wird, soll nicht em Rückschlag erfolgen,
sich nach neuen und ergiebigen Absatzge re en ui
Die Vorstandschaft des Vereines hält es da }.r u
schenswerth, daß diese günstige Gelegenheit irrch r.
werde, kann aber selbstverständlich nur dann aktiv Vor-
gehen, wenn eine größere Anzahl von Mitgliederir ihre
Betheiligung an der Durchführung dieses Unternehmens zu-
sichern würde. Es werden deshalb die Vereinsmitglieder
aufgefordert, da der Anmeldetermin nrit Ende des Monats
abläuft, sich so rasch als möglich zu entscheiden und ihre
eventuelle Betheiligung irn Sekretariate des Vereins zur An-
zeige zu bringen.
Als bemerkenswerthe Neuerung im Programm der
Vereinsabende ist zu erwähnen, daß nun an jedem solchen
Abende eine bestimmte Abtheilung der Bibliothekschätze des
Vereines für die Mitglieder zur Besichtigung aufgelegt wird.
So waren am ersten Abende die Merke und Zeichnungen
für Goldschmiedearbeiten und ain zweiten Abende jene für
dekorative Plastik in dem an die Versammlungsräume an-
stoßenden Bibliothekzimmer ausgebreitet. Die lebhafte Be-
nützung des den ganzen Abend über gefüllten Raumes be-
wies am deutlichsten, daß die Vorstandschaft durch diese
Veranstaltung, deren spezielle Durchführung dem Ausschuß-
mitgliede Herrn Eh-, Huttler zu danken ist, einem wirk-
lichen Bedürfnisse entgegenkam. An kunstgewerblichen Muster-
arbeiten wurden an beiden Abenden nachfolgende Gegen-
stände vorgeführt: Der vielfach genannte und bewunderte
Tafelaufsatz, St. Hubertus darstellend, von Prof, Halbreiter;
der im Auftrag des Fürsten Thurn und Taxis von Hof-
silberarbeiter Mollenweber nach einer Zeichnung des Malers
v. Grundherr ausgeführte Iubiläumstafelaufsatz; die für
elektrisches Licht niontirten und preisgekrönten Lüstres von
Hans Mayer (Entwurf von Prof. Ant. Seder) und von
dem Architekten Franz Lindauer (ausgeführt durch Hof-
fchlosser Bußmann); ferner die in Nürnberg mit der goldenen
Medaille gekrönte Standuhr von Iagemann; ein silbernes
Maschfcrvice von Hossilberarbeiter Mollenweber und direkt
durch Ingenieur Steinach importirte indische Gefäße aus
sehr kupferarmer und dadurch sehr geschmeidiger Bronce-
legierung, welche insbesondere durch die reiche, trotz ihrer
naiven Formen ungemein geschmackvolle Gravirung, sowie
durch die Billigkeit des Preises Aufsehen erregten.
Die Bayer. Bandes-Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg.
(Schluß.)
Soll. Wenn man unser Jahrhundert das es .
nennt, so hat dies sicherlich seine Berechtigung,
gut könnte man es aber das Jahrhundert es
nennen, denn die Sähe, welche der Konstnn dieses Fa
in unserer Z-i, (---ich, hni. ist -in- !-ft
Auch Bayern nimmt einen wesentlichen 2 nth.r ^
Befriedigung dieses Konsums. Wie wir dem u- . _
Kataloge entnehmen, produzirt es jährlich etwa 50 ,
Papier im Merthe von (0—\2 Millionen - ar ,
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vom kunstgewerblichen Standpunkte au- m .
zunächst die Verwendungen des Papieres a s e
für eine Reihe anderer Stoffe. Mir erwähnen n
Linie jene Anwendungen, welche die Stellvertre ung
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Gold- und Silberpapier bis zu den reichsten or e
Verzierungen waren die reizendsten und prächtigsten Proben
zu finden, wobei als die großartigste Leistung das außer-
ordentlich geschmackvolle Arrangement der altberühmten
Münchener Firma Leo Haenle verzeichnet werden muß.
Nicht minder bedeutsam war die in erster Linie der Textil-
branche Konkurrenz machende Buntpapierfabrikation, voll
welcher Erstere Manches in Bezug auf stylvolle Flächen-
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dem Gebiete der Kartonagen ist eine großartige. Freilich
bleibt iil stylistischer Beziehung hinsichtlich des letztgenannten
Fabrikationszweiges unendlich viel zu wünschen übrig. Auf-
fällig tritt dies zu Tage, wenn iilan dainit unmittelbar die
bedeutenden Fortschritte vergleicht, welche die Buchbinderei
und Portefeuille-Maarenfabrikation aufzuweisen haben, auf
welchem Gebiete selbstverständlich auch Leder, das ins-
besondere hier zu kunstindustrieller Verwendung gelangt,
2 "schr'st des Aunstgewerbewereins Mönchen.
lö82. tz-st \ \ Sc \2 (Bg. 2).