Lrstes
August-Dett ISSt.
Herausgeöev: KMM Mmmus. ^
DreLs: 1 MaM vLerlelMkrlLck.
Dett 2t.
Lrster Aabrgrmg.
Äber dLe kunstge>verblLebe Gestaltung der
Keleuebtungskörper
schreibt professor F. Luthmer in der „Lrankf. Ztg."
das Lolgende, das nicht nnr für die Fabrikanten nnd
Lsändler mit elektrischen Beleuchtungskörpern,
sondern für dic Annstgewerbtreibenden und die Rünstler
ganz allgemein ^nteresse haben dürfte:
Wenn Technik, verkehrswesen, Medizin und viele
andere cheiten unseres Rnltnrlebens von der Lrank-
fnrter Llektrotechnischen Ansstellnng nmgestaltende
Anregungen erwarten, so durfte anch wohl das Annst-
gewerbe hoffen, daß die neuen Anfgaben, welche
ihm die elektrische Beleuchtnng stellt, neue Lrscheinnngen
nnd wahre Fortschritte zeitigen würden. Daß wir
es gleich voraussagen: nur wer ans Ansätzen, be-
scheidenen Reimen die künftige Lntwickelnng zu er-
raten vermag, wird auch nnter den zahlreichen
Leistnngen nnserer für Beleuchtungszwecke arbeitenden
Geschäfte Manches herausffnden, was nicht der Ver-
gangenheit, sondern der Zuknnft angehört.
U)er sich darüber wundert, daß das letztere nicht
mehr ist, dcr nnterschätzt die Zeit, welche die Runst-
industrie braucht, um einer neuen Gruppe von Auf-
gaben lferr zu werden. Akan sehe doch nur unsere
Gaslüster an: das halbe s)ahrhnndert, seit welchem
die brennbare Luft nnsere Nächte erhellt, hat noch
nicht ausgereicht, ans den Beleuchtnngskörpern die-
jenigen Formgedanken znverbannen, welche der früheren
Belcuchtnngsart angehörten. dln hnndert und hnnderten
unserer Glaslüster bildet den Attttelpnnkt noch die
vase oder Augel, die als Vlbehälter früher unum-
gänglich, war nnd jeder größere Lüster ist noch heute
wie vor fünfzig Zahren mit Rerzen besteckt, die, ans
porzellan gebildet, das Gasrohr in ihrem Znnern
verbergen. bfaben wir da ein Necht zn verlangen,
daß nnseren Lichterkronen schon hente der unverkenn-
bare Stempel der neuerfnndencn Leuchtkraft aufge-
prägt sei — einer Lenchtkraft, die zndem noch weit
von der Alleinherrschaft entfernt ist! Denn überall
da, wo nicht die Lenchtkörper der ssrivatwohnungen
von einer Zentrale ans gespeist werden können, wird
man vorsichtshalber den Lüster noch anf gleichzeitige
Benutzung für Gas und elektrisches Licht einrichten,
nnd damit ist die wichtigste Anregung znr Gestaltung
neuer Lormen ans der bsand gegeben. Trösten wir
nns also damit, daß noch einige Zeit vergehen wird,
ehe unsere Fabrikanten von dem leidigen Notbehelf
lassen werden, ihre alten Gaslüstermodelle für elek-
trisches Licht nmzuarbeiten nnd bis die Rünstler, welche
diese Gegenstände erfinden, des vollen Maaßes von
Lreiheit sich bewnßt werden, welches ihnen der elektrische
5trom im Gegensatz znr alten Gasleitnng mit ihrein
starren Röhrengerixp, ihren Verbrennnngsprodnkten nsw.
znr Verfügung stellt.
Das geringste Akaß von Lreiheit gewährt heute
noch die Bogenlamp e. Lfier hat sich für die ver-
glühenden Rohlenspitzen die eiförmige Glashülle ein-
gebürgert, welche zum Schntz gegen Zerspringen mit
Draht umsponnen ist. Dieses Drahtnetz selbst znm
Gegenstand derDekoration zn machen, hat nur Naglo
(Berlin) versucht — dagegen findet man mannigfache
versuche, die obere z-slinderfärmige Nletallmontirnng
der Rugeln mit Vrnament zn verzieren. Auch die Auf-
hängnng der Bogenlampen ist tyxisch geworden: sie
muß unter allen Umständen derart sein, daß die Lampe
herabgelassen und besorgt werden kann. bvo sie also,
wie es ihre starke Lichtintensität verlangt, auf hohen
Masten angebracht wird, sehen wir meist die alten
Modelle gußeiserner ^traßenkandelaber durch Aufsätze
von Gasrohr verlängert, welche schmiedeeiserne Ans-
leger tragen, von welchen die Lamxen herabhängen.
Die besten Beisxiele diessr Art sind die von der
Tangerhütte vor dem kfaupteingang der Aus-
stellnng errichteten Maste. Zm Übrigen beschränkt
sich diese Labrik, wie auch chchäffer n. lvalker
(Berlin) nnd Gckstein (Nürnberg) auf die oben be-
zeichnetc Adfustirnng alter Modelle. Lanchha m m e r
hat Nasten aufgestellt, deren oberer Teil sich nach
Art eines Schlagbanmes umlegen läßt; die elegan-
teste Lorm für die 2lnsleger hat wohl dieselbe Labrik
bei den ükasten gefunden, welche vor dem Theater
stehen. (gchiuß folgt.)
— W2 —
August-Dett ISSt.
Herausgeöev: KMM Mmmus. ^
DreLs: 1 MaM vLerlelMkrlLck.
Dett 2t.
Lrster Aabrgrmg.
Äber dLe kunstge>verblLebe Gestaltung der
Keleuebtungskörper
schreibt professor F. Luthmer in der „Lrankf. Ztg."
das Lolgende, das nicht nnr für die Fabrikanten nnd
Lsändler mit elektrischen Beleuchtungskörpern,
sondern für dic Annstgewerbtreibenden und die Rünstler
ganz allgemein ^nteresse haben dürfte:
Wenn Technik, verkehrswesen, Medizin und viele
andere cheiten unseres Rnltnrlebens von der Lrank-
fnrter Llektrotechnischen Ansstellnng nmgestaltende
Anregungen erwarten, so durfte anch wohl das Annst-
gewerbe hoffen, daß die neuen Anfgaben, welche
ihm die elektrische Beleuchtnng stellt, neue Lrscheinnngen
nnd wahre Fortschritte zeitigen würden. Daß wir
es gleich voraussagen: nur wer ans Ansätzen, be-
scheidenen Reimen die künftige Lntwickelnng zu er-
raten vermag, wird auch nnter den zahlreichen
Leistnngen nnserer für Beleuchtungszwecke arbeitenden
Geschäfte Manches herausffnden, was nicht der Ver-
gangenheit, sondern der Zuknnft angehört.
U)er sich darüber wundert, daß das letztere nicht
mehr ist, dcr nnterschätzt die Zeit, welche die Runst-
industrie braucht, um einer neuen Gruppe von Auf-
gaben lferr zu werden. Akan sehe doch nur unsere
Gaslüster an: das halbe s)ahrhnndert, seit welchem
die brennbare Luft nnsere Nächte erhellt, hat noch
nicht ausgereicht, ans den Beleuchtnngskörpern die-
jenigen Formgedanken znverbannen, welche der früheren
Belcuchtnngsart angehörten. dln hnndert und hnnderten
unserer Glaslüster bildet den Attttelpnnkt noch die
vase oder Augel, die als Vlbehälter früher unum-
gänglich, war nnd jeder größere Lüster ist noch heute
wie vor fünfzig Zahren mit Rerzen besteckt, die, ans
porzellan gebildet, das Gasrohr in ihrem Znnern
verbergen. bfaben wir da ein Necht zn verlangen,
daß nnseren Lichterkronen schon hente der unverkenn-
bare Stempel der neuerfnndencn Leuchtkraft aufge-
prägt sei — einer Lenchtkraft, die zndem noch weit
von der Alleinherrschaft entfernt ist! Denn überall
da, wo nicht die Lenchtkörper der ssrivatwohnungen
von einer Zentrale ans gespeist werden können, wird
man vorsichtshalber den Lüster noch anf gleichzeitige
Benutzung für Gas und elektrisches Licht einrichten,
nnd damit ist die wichtigste Anregung znr Gestaltung
neuer Lormen ans der bsand gegeben. Trösten wir
nns also damit, daß noch einige Zeit vergehen wird,
ehe unsere Fabrikanten von dem leidigen Notbehelf
lassen werden, ihre alten Gaslüstermodelle für elek-
trisches Licht nmzuarbeiten nnd bis die Rünstler, welche
diese Gegenstände erfinden, des vollen Maaßes von
Lreiheit sich bewnßt werden, welches ihnen der elektrische
5trom im Gegensatz znr alten Gasleitnng mit ihrein
starren Röhrengerixp, ihren Verbrennnngsprodnkten nsw.
znr Verfügung stellt.
Das geringste Akaß von Lreiheit gewährt heute
noch die Bogenlamp e. Lfier hat sich für die ver-
glühenden Rohlenspitzen die eiförmige Glashülle ein-
gebürgert, welche zum Schntz gegen Zerspringen mit
Draht umsponnen ist. Dieses Drahtnetz selbst znm
Gegenstand derDekoration zn machen, hat nur Naglo
(Berlin) versucht — dagegen findet man mannigfache
versuche, die obere z-slinderfärmige Nletallmontirnng
der Rugeln mit Vrnament zn verzieren. Auch die Auf-
hängnng der Bogenlampen ist tyxisch geworden: sie
muß unter allen Umständen derart sein, daß die Lampe
herabgelassen und besorgt werden kann. bvo sie also,
wie es ihre starke Lichtintensität verlangt, auf hohen
Masten angebracht wird, sehen wir meist die alten
Modelle gußeiserner ^traßenkandelaber durch Aufsätze
von Gasrohr verlängert, welche schmiedeeiserne Ans-
leger tragen, von welchen die Lamxen herabhängen.
Die besten Beisxiele diessr Art sind die von der
Tangerhütte vor dem kfaupteingang der Aus-
stellnng errichteten Maste. Zm Übrigen beschränkt
sich diese Labrik, wie auch chchäffer n. lvalker
(Berlin) nnd Gckstein (Nürnberg) auf die oben be-
zeichnetc Adfustirnng alter Modelle. Lanchha m m e r
hat Nasten aufgestellt, deren oberer Teil sich nach
Art eines Schlagbanmes umlegen läßt; die elegan-
teste Lorm für die 2lnsleger hat wohl dieselbe Labrik
bei den ükasten gefunden, welche vor dem Theater
stehen. (gchiuß folgt.)
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