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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 13.1902

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Faulwasser, Julius: Das hamburgische Museum für Kunst und Gewerbe: zum Tage seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens, dem 30. September 1902
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https://doi.org/10.11588/diglit.4880#0239

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ZU UNSEREN ABBILDUNGEN

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die seit Jahren als Gerumpel auf diesen Höfen liegen,
ohne ihrem Zweck als Anschauungsmaterial irgend
wie dienen zu können.

Je mehr wir uns daher heute des Aufblühens der
Kunstgewerbe in Hamburg freuen, je dankbarer wir
anerkennen müssen, was gerade das Museum für
Kunst und Gewerbe zur Förderung derselben im
Laufe der verflossenen fünfundzwanzig Jahre gethan
und erwirkt hat und je freudiger wir dem unermüd-
lichen Leiter desselben, Herrn Direktor Brinckmann,
die Glückwünsche der gesamten Künstlerschaft ent-
gegenbringen, um so angelegentlicher möchten wir
es auch für ihn erhoffen, dass es ihm noch vergönnt
sein möge, aus der zwingenden Enge herauszutreten

und alles das zu freudiger Entfaltung und Anschau-
ung zu bringen, dessen Erwerb ihm so sehr am
Herzen lag und das nur Raummangels wegen ver-
borgen bleiben muss, während seine Hilfskräfte im
fortwährend nötigen Umsetzen so vieler Teile ihre
Zeit erschöpfen. Über die Möglichkeit alles dessen
konnten an dieser Stelle selbstverständlich nur kurze
Andeutungen und Vorschläge gegeben werden, aber
wir sind überzeugt, dass es einem ernsten Studium
und festem Willen gelingen muss, auch die Mittel
und Wege zu schaffen, wo es gilt starke Mauern zu
durchbrechen und durch Gewohnheit festwurzelnde
Einrichtungen zu überwinden.

JUL. FAULWASSER.

OEORO HULBE, HAMBURG, BUCHEINBAND, LEDER OHNE SCHNITT
MIT EINGEDRÜCKTEN KONTUREN MODELLIERT

ZU UNSEREN ABBILDUNGEN

IN diesem Hefte ist eine Anzahl von Abbildungen
von in Hamburg entstandenen kunstgewerblichen
Arbeiten vereinigt. Es kann nicht die Absicht
sein, mit diesen Abbildungen ein erschöpfendes Bild
von dem kunstgewerblichen Leben in Hamburg zu
geben. Viele Werkstätten mussten dieses Mal noch
ganz unvertreten bleiben, andere des mangelnden
Raumes wegen nicht ihrer vollen Bedeutung ent-
sprechend. Diese kurzen Begleitworte zu den Abbil-
dungen haben nun weder den Zweck, diese Lücken
auszufüllen, noch selbst das Gegebene zu einem ein-
heitlichen Bilde zusammenzufassen. Es wäre auch

eine schwierige Aufgabe, ein »einheitliches Bild« vom
Hamburgischen Kunstgewerbe entwerfen zu wollen;
denn es ist kaum die Möglichkeit vorhanden, zur
Zeit von einem sich durch Stilmomente absondernden
Hamburgischen Kunstgewerbe zu sprechen. Es ist
erlaubt, dieses zu konstatieren, ohne eine Kritik damit
aussprechen zu wollen oder verzagt in die «Zukunft
zu blicken. Man darf das um so eher, als anderer-
seits festgestellt werden kann, dass eine Anzahl von
Führern der modernen Richtung von Geburt Ham-
burger sind oder von Hamburg ihren Ausgang ge-
nommen haben. Man braucht nur an Otto Eckmann,
 
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