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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Oth.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0059
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Bad Essen


Abb. 93 Brockhausen, FStNr. oF 5 (Kat.Nr. 206)
Fels-Rechteckbeil. M. 1:3. (Zeichnung: W. Köhne-Wulf)

207 Dahlinghausen, Graben FStNr. 2
Lage: TK 25:3616 Preußisch Oldendorf.
Westl. der Knoopmühle, westl. der Kreis- und
Landesgrenze.
Erfass.: Friederichs/Wulf 02/1998.
Beschr.: Im Luftbild ist als positives Bewuchsmerkmal
in einem Getreidefeld der ehemalige Verlauf
des Landwehrbaches erkennbar (vgl. Ein-
druck in Mtbl. Nr. 1946, Ausgabe 1901).
F, FM: O. Braasch; FZ: 07/1996; FU: AFP.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Bemerk.: Identisch mit Luftbildarchiv-Nr. 3716/008-03.
Literatur: Grunwald 1999, 110 Kat.Nr. W-E 137.

208 Dahlinghausen, Einzelfund: Steinbeil FStNr. oF 1
Lage: TK 25:--
BeFunde: Lydit-Flachbeil (Var. 1 nach Brandt), allseitig
geschliffen, Schneide leicht bestoßen und scharf
(Abb. 94). L. 10,5 cm, Br. 5,6 cm, D. 2,0 cm,
Gew. 204 g.
FZ: vor 1902; FV: KMO, Inv.Nr. 3099.
Deutung: Jung- bzw. Spätneolithikum.
Hist.: Dem KMO geschenkt von Major Hartmann,
Charlottenburg, aus dem Nachlass des im Jahre
1902 verstorbenen Sanitätsrats Dr. H. Hart-
mann, Lintorf.
Bemerk.: Identisch mit Stadt-/Kreisarch. FStNr. 1.
Literatur: Brandt 1967, 189. - Schlüter 1983b, 73 f.,
Kartenbeilage. - Möllers 2004, 115, Liste 2
Nr. 11.




Abb. 94 Dahlinghausen, FStNr. oF 1 (Kat.Nr. 208)
Lydit-Flachbeil. M. 1:3. (Zeichnung: W. Köhne-Wulf)

209 Eielstädt, Wüstung FStNr. 1
Lage: TK 25: 3616 Preußisch Oldendorf.
Lößinsel am N-Hang des Wiehengebirges.
Erfass.: Schlüter/Wilbers 1977.
BeFunde: Ausgrabungen 1977-1980 eines ca. 3 000 m2
umfassenden Areals durch die ADO erbrachten
in einem durch neuzeitliche Drainagen und
Kanalisationsgräben gestörten Gelände dich-
te Siedlungsbefunde (Abb. 95). Dabei konnten
ein schiffsförmiges Wohn-Stall-Haus voll-
ständig und ein zweites zur Hälfte freigelegt
werden. Beide Häuser sind in O-W-Richtung
orientiert. Das vollständig untersuchte Haus
hat eine L. von etwa 16 m und eine Br. von
7-8 m. An beiden Langseiten sind vorgebaute
Eingänge zu erkennen.
Daneben wurden zwei Wohn-Stall-Häuser mit
geraden Langseiten von 30 m L. und 7 m Br.
bzw. über 12 m L. und ca. 4,5 m Br. festgestellt.
Das erstere ist N-S ausgerichtet und weist im
Inneren des N-Teils eine einfache Pfostenrei-
he, im S-Teil eine zweifache Pfostenreihe auf.
Die Langwände des S-Teils sind mit Stütz-
pfosten verstärkt. An der N- und der O-Wand
lagen wahrscheinlich die Eingänge. Das zwei-
te Haus ist O-W orientiert und hat einen Ein-
gang an der SO-Ecke. Daneben wurden die
Grundrisse von elf weiteren Pfostenbauten
festgestellt, die als Nebengebäude wie Scheu-
nen, Heubergen und Speicher gedient haben.
In den Häusern selbst konnten - vermutlich
erhaltungsbedingt - keine Herdstellen nachge-
wiesen werden, es fanden sich aber außerhalb
der Gebäude mehrere offensichtlich tiefer ein-
gegrabene Feuerstellen, die z. T. mit Lehm aus-
gekleidet waren (Backöfen).
Westl. des vollständig dokumentierten schiffs-
förmigen Hauses fand sich ein Kastenbrunnen
aus Eichenspaltbohlen. Als Funde sind außer
Fragmenten von überwiegend unverzierten
Kümpfen und Kugeltöpfen einige Eisenmesser,
Webgewichte, Spinnwirtel und Getreidedreh-
mühlen zu nennen. Da die Fundstücke zum
größten Teil aus der Humusschicht stammen,
sind die einzelnen Hausgrundrisse nicht näher
zu datieren.
FZ: 1977-1980; FV: KMO, Inv.Nr. B 77:8-13;
B 78:28; B 79:30; B 80:33; B 80:50.
Nach Ausweisung eines Baugebietes ca. 50 m
westl. der bisher bekannten Wüstungsfläche
Baubeobachtung durch ADO (Friederichs):
Anlage von zwei Grabungsschnitten, um den
mutmaßlichen westl. Siedlungsrand zu ermit-
teln. Da keinerlei Befunde und Funde dokumen-
tiert werden konnten, scheint der heute ver-
rohrte Bachlauf der Werne die westl. Grenze der
mittelalterlichen Siedlung gebildet zu haben.
Deutung: Kontinuierliche Besiedlung vom 8.-11. Jh.
Nutzung: Dörfliche Bebauung.
Literatur: Schlüter 1978, 13-15 Nr. 3, Taf. 5-7; 1979b,
129; 153 Nr. 23, Karte 9,23. - Wilbers 1979a-c;
1981; 1985. - Bärenfänger 1988, 371 f. - Wulf
1991, 382 f., Abb. 203; 2000b, 101 f. Abb. 5; 6.
- Friederichs/Remme 2004, 89 f. Kat.Nr. 171.
- Möllers 2004, 98-100, Abb. 65-69. - Schlü-
ter 2002, 70;2005c, 18 f.; 47; 52, Abb. 11-13.

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