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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Bearb.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0210
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Bippen

Berlin Urne mit Beigefäß in Form eines Eier-
bechers/Kelchbechers und Leichenbrand. Bei
der Urne handelt es sich um ein Zylinderhals-
gefäß mit leicht ausbiegender Randlippe und
zwei horizontalen Riefen auf der Schulter (Abb.
367,2). H. 18 cm, Rand-Dm. 16 cm, Boden-
Dm. 6,4 cm. Das Beigefäß ist ein Kelchbecher
bzw. „Eierbecher" (Abb. 367,1) von 7 cm H.,
6,3 cm Rand-Dm. und 5 cm Boden-Dm.
F, FM: Oberstleutnant Friedrich Ludwig Frei-
herr v. Korff; FZ: 1806-1812; FV: 1818 mit der
Slg. v. Korff seiner Majestät, dem König von
Preußen überreicht, danach SM Berlin, Kat.
Nr. I 814; I 528. Urne mit Beigefäß laut Aus-
kunft des SM Berlin vom 21.10.1988 dort
nicht mehr vorhanden.
Deutung: Jüngere Bronzezeit bis frühe vorrömische
Eisenzeit, P VI nach Montelius.
Bemerk.: Die FO-Angabe „bei Dalum" im OA des KMO
scheint darauf zu beruhen, dass die Quelle der
Fundnachricht nicht bekannt war und die
regionale Literatur der 2. Hälfte des 19. Jh.s
ungenau und missverständlich zitierte.
Zwar berichtet v. Ledebur direkt vor der
Fundnachricht über Urne und Beigefäß von
dem Depotfund in Dalum (FStNr. oF 1, s. Kat.
Nr. 976), doch bietet der folgende Text bezüg-
lich der Urnenfundstelle keinen konkreten
Anhaltspunkt dafür, dass der ca. eine Stunde
von Eggermühlen gelegene „Steinkamp" in
der Bauerschaft Dalum lag. Eine Flurbezeich-
nung „Steinkamp" findet sich heute in der
Gmkg. nicht. Vgl. auch Gde. Eggermühlen,
Gmkg. Basum, FStNr. oF 1 (s. Kat.Nr. 1823).
Identisch mit Stadt-/Kreisarch. FStNr. 57.
Literatur: v. Ledebur 1838, 169. - Hartmann 1870, 286.
- Müller/Reimers 1893, 272. - Nortmann
1983, 206 Kat.Nr. 420, Taf. 51,6 (unter Egger-
mühlen).



Abb. 367 Dalum, FStNr. oF 4 (Kat.Nr. 979)
1 Füßchenschale, 2 Urne. M. 1:4.
(Zeichnung: nach Katalog SMPK Berlin)

980 Hartlage, Einzelfund: Kernstein? FStNr. 10
Lage: TK 25: 3412 Fürstenau.
Ca. 800 m nordöstl. des Wohnplatzes Lulle
auf der Kuppe des Flim-Bergs bei ca. +90 m
NN.
Erfass.: Kauder-Steiniger 10/1988.
BeFunde: 1983: Kernstein (rezent?).
FM: Gehrmann; FV: KMO, Inv.Nr. B 83:106.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.

981 Hartlage, Einzelfund: Flintdolch FStNr. 13
Lage: TK 25:3412 Fürstenau.
Ca. 450 m südl. der Straße Ankum-Ohrte, in
W-Hanglage des Bramberges bei ca. +68 m
NN.
Erfass.: Kauder-Steiniger 01/1989.
BeFunde: 1986: kleiner Dolch (Typ II) aus grauem Flint
mit annähernd vierkantigem Griff, der kaum
vom Blatt abgesetzt ist (Abb. 368). L. 10,0 cm,
gr. Br. 2,6 cm, D. 0,8 cm.
F, FV: O. Wolke, Hartlage; FM: W. Holler-
mann.
Deutung: Spätneolithikum/ältere Bronzezeit.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Literatur: Schlüter 1989a, 127 Kat.Nr. 256; 134 Abb.
76,1. - Siemann 2005, 123 Kat.Nr. 226.


Abb. 368 Hartlage, FStNr. 13 (Kat.Nr. 981)
Flintdolch. M. 1:2. (Zeichnung: H. Steinmetz)

982 Hartlage, Töpferei FStNr. 14
Lage: TK 25:3412 Fürstenau.
Zwischen der Landstraße Vechtel-Berge und
der Luller Straße.
Beschr.: Ehemalige Töpferei, später Ziegelei.
BeFunde: Jahre vor 1973 konnte man noch die Tonent-
nahmegruben erkennen.
FM: G.-U. Piesch.
Deutung: Töpferei Stöve (auch Schlump genannt), 1847
gegründet, 1911 aufgegeben.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche, darin zwei
kleine Teiche, die vermutlich in ehemaligen
Tongruben entstanden.
Quelle: Gaußsche LA 1834-1850, Bl.Nr. 47, Berge. -
Mtbl. Nr. 1803, Ausgabe 1900.
Literatur: Ostendorff 1973, 35; 1977b, 63-65. - Seg-

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