Bissendorf
Goldsolidi (Abb. 380-382) in einer kleinen
zylindrischen Bronzebüchse (Abb. 383). H.
5,1 cm, Dm. 4,3 cm.
F, FM: Gastwirt Schürmann, Ellerbeck; FV:
KMO, Inv.Nr. 6194-96; 6414-16; 7189-7313;
8375-84; 8708-8833; 9060-9112; FV des
Münzhortes: LMH, Inv.Nr. 142:34 (Bronze-
büchse); 143-167:34 (Münzen).
Begehung 12/1987: mehrere Metallobjekte,
darunter ein kleines eisernes Gefäß.
F, FM: J. A. S. Clunn; FV: KMO, Inv.Nr.
B 87:84.
Im Jahre 1993 wurden in der Gmkg. Wersche
(FStNr. 3, vgl. Kat.Nr. 1106) mehrere Arte-
fakte entdeckt, die mit Mutterboden aus der
Ellerbecker Sandgrube angefahren worden
waren. Es handelt sich um ein größeres Frag-
ment einer Axt aus grauem Felsgestein, die in
Längsrichtung im Schaftloch zerbrochen ist
(Abb. 377,2). L. 11 cm, erhaltene Br. 3,7 cm, D.
4,9 cm, Schaftloch konisch, Dm. 1,8-2,6 cm,
Gew. 322 g. Außerdem fanden sich ein Scha-
ber und ein Klingenfragment aus Flint sowie
ein unversehrter, möglicherweise kaiserzeit-
licher, Spinnwirtel von 4,1 cm Dm., 2,2 cm D.
und 37 g Gew. (Abb. 377,1).
Planmäßige Ausgrabungen haben bisher nicht
stattgefunden.
F, FM, FV: W. Eiteljörge, Wersche.
Deutung: Die Funde deuten auf einen Siedlungsbeginn
im frühen 3. Jh. n. Chr. und einen Abbruch in
der 1. Hälfte des 5. Jh.s n. Chr. Einige Kera-
mikscherben sind frühmittelalterlich (8./9. Jh.).
Der Münzhort enthielt Goldmünzen folgender
Herrscher: Constantius II. (337-361) (7), Ma-
gnentius (350-353) (10), Decentius (351-353)
(2), Valentinian I. (364-375) (2), Valens (364-
378) (1). Drei Stück sind barbarische Nachah-
mungen eines Solidus Valentinians I. Von den
25 Solidi stammen allein 16 aus der Münzstätte
Trier. Die ältesten beiden Solidi des Constanti-
us II. wurden 346-347 n. Chr. in Antiochia
geprägt, ein Solidus des Magnentius wurde ver-
mutlich im Jahr 350 n. Chr. in der syrischen
Stadt Aquileia geschlagen. In Sirmium, der
Hauptstadt der römischen Provinz Unterpan-
nonien, wurden zwei stempelgleiche Solidi des
Valentinian I. im Jahre 364 n. Chr. geschlagen,
außerdem stammen zwei ebenfalls stempel-
gleiche barbarische Nachahmungen dieses So-
lidus-Typs aus Sirmium. Im südfranzösischen
Lugdunum (Lyon) wurde der jüngste Solidus
Abb. 379 Ellerbeck, FStNr. 1 (Kat.Nr. 1018)
Verzierte Keramikfragmente. M. 1:4. (Zeichnung: J. Böning)
212
Goldsolidi (Abb. 380-382) in einer kleinen
zylindrischen Bronzebüchse (Abb. 383). H.
5,1 cm, Dm. 4,3 cm.
F, FM: Gastwirt Schürmann, Ellerbeck; FV:
KMO, Inv.Nr. 6194-96; 6414-16; 7189-7313;
8375-84; 8708-8833; 9060-9112; FV des
Münzhortes: LMH, Inv.Nr. 142:34 (Bronze-
büchse); 143-167:34 (Münzen).
Begehung 12/1987: mehrere Metallobjekte,
darunter ein kleines eisernes Gefäß.
F, FM: J. A. S. Clunn; FV: KMO, Inv.Nr.
B 87:84.
Im Jahre 1993 wurden in der Gmkg. Wersche
(FStNr. 3, vgl. Kat.Nr. 1106) mehrere Arte-
fakte entdeckt, die mit Mutterboden aus der
Ellerbecker Sandgrube angefahren worden
waren. Es handelt sich um ein größeres Frag-
ment einer Axt aus grauem Felsgestein, die in
Längsrichtung im Schaftloch zerbrochen ist
(Abb. 377,2). L. 11 cm, erhaltene Br. 3,7 cm, D.
4,9 cm, Schaftloch konisch, Dm. 1,8-2,6 cm,
Gew. 322 g. Außerdem fanden sich ein Scha-
ber und ein Klingenfragment aus Flint sowie
ein unversehrter, möglicherweise kaiserzeit-
licher, Spinnwirtel von 4,1 cm Dm., 2,2 cm D.
und 37 g Gew. (Abb. 377,1).
Planmäßige Ausgrabungen haben bisher nicht
stattgefunden.
F, FM, FV: W. Eiteljörge, Wersche.
Deutung: Die Funde deuten auf einen Siedlungsbeginn
im frühen 3. Jh. n. Chr. und einen Abbruch in
der 1. Hälfte des 5. Jh.s n. Chr. Einige Kera-
mikscherben sind frühmittelalterlich (8./9. Jh.).
Der Münzhort enthielt Goldmünzen folgender
Herrscher: Constantius II. (337-361) (7), Ma-
gnentius (350-353) (10), Decentius (351-353)
(2), Valentinian I. (364-375) (2), Valens (364-
378) (1). Drei Stück sind barbarische Nachah-
mungen eines Solidus Valentinians I. Von den
25 Solidi stammen allein 16 aus der Münzstätte
Trier. Die ältesten beiden Solidi des Constanti-
us II. wurden 346-347 n. Chr. in Antiochia
geprägt, ein Solidus des Magnentius wurde ver-
mutlich im Jahr 350 n. Chr. in der syrischen
Stadt Aquileia geschlagen. In Sirmium, der
Hauptstadt der römischen Provinz Unterpan-
nonien, wurden zwei stempelgleiche Solidi des
Valentinian I. im Jahre 364 n. Chr. geschlagen,
außerdem stammen zwei ebenfalls stempel-
gleiche barbarische Nachahmungen dieses So-
lidus-Typs aus Sirmium. Im südfranzösischen
Lugdunum (Lyon) wurde der jüngste Solidus
Abb. 379 Ellerbeck, FStNr. 1 (Kat.Nr. 1018)
Verzierte Keramikfragmente. M. 1:4. (Zeichnung: J. Böning)
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