Dissen am Teutoburger Wald, Stadt
ne mit weichem Umbruch ist weitgehend er-
halten und restauriert (Abb. 617,2), H. 19,8 cm,
gr. Dm. 20,4 cm, von der anderen Bestattung
konnten nur wenige Bodenfragmente der Urne
und ein kleines Beigefäß von 5,5 cm H. und
6,3 cm Dm. (Abb. 617,1) geborgen werden. Die
Leichenbrandreste beider Gräber stammen
von Erwachsenen.
FV: HMus. Bad Rothenfelde, Inv.Nr. B 73;
B 74 (Beigefäß).
Deutung: Jüngere Bronze- bzw. frühe vorrömische
Eisenzeit.
Nutzung: Überbaut.
Literatur: Bauer 1954, 221 Nr. 3.
Abb. 617 Dissen, FStNr. 9 (Kat.Nr. 1780)
1 Beigefäß, 2 Kegelhalsurne. M. 1:4.
(Zeichnung: U. Jorkiewicz)
1781 Dissen, Kirchhofsburg FStNr. 10
Nachtrag (vgl. Inv.Bd. I, 372 Kat.Nr. 902).
BeFunde: Laut Dehio fanden vermutlich in den frühen
1970er-Jahren bei der damaligen Innensanie-
rung der St.-Mauritius-Kirche im Bereich der
Vierung und im Langhaus Probegrabungen
statt, in deren Verlauf ein schmalerer Vorgän-
gerbau vermutlich mit Apsis freigelegt worden
sein soll (Unterlagen über diese Untersuchung
sind weder in der ADO noch im Arch. Archiv
des NLD vorhanden; es handelt sich wohl
eher um zufällige Beobachtungen bei den lau-
fenden Baumaßnahmen).
Im Vorfeld der Sanierung des Kirchplatzes im
Bereich südl. der Kirche und des Karlsplatzes
nördl. und östl. der Kirche Baubeobachtung
und Anlage von drei Sondageschnitten (I-III,
Abb. 618) durch die ADO 11/2000-01/2001
(Friederichs/Pilarcyk). Schnitt I wurde im
südwestl. Randbereich der ehemaligen Kirch-
hofsburg angelegt in einem Bereich, der bis
zur Mitte des 19. Jh.s noch als Friedhof genutzt
wurde. Hier konnten zwischen zahlreichen
neuzeitlichen Gräbern Fundamente von stei-
nernen Speicherbauten der hochmittelalter-
lichen Kirchhofsburg freigelegt werden, die
nach historischer Überlieferung in einer Feh-
de zwischen dem Osnabrücker Bischof und
den Grafen von Tecklenburg im Jahre 1236
zerstört wurde. Eine größere Anzahl von Ku-
geltopffragmenten aus den Baubefunden, da-
runter auch drei Scherben Pingsdorfer Mach-
art, deutet auf eine Nutzungszeit vom 11.-13.
Jh. hin. In den Schnitten II und III nördl. bzw.
östl. der Kirche konnten als Hinweis auf eine
älteste Besiedlung, allerdings ohne Befundzu-
sammenhang, einige Keramikfragmente aus der
Zeit um Chr. Geb. geborgen werden. Außer-
dem wurden in Schnitt II vor allem Bestat-
tungen eines spätmittelalterlichen Friedhofs-
areals freigelegt, dessen Belegung vermutlich
im Laufe des 13. Jh.s begann und vor 1500
endete. Gräber dieser Zeitphase wurden eben-
falls in Schnitt III festgestellt, hier wurde
darüber hinaus auch noch ein jüngerer Bestat-
tungshorizont dokumentiert.
FV: KMO, Inv.Nr. B 00:17 (I); B 00:21 (II); B
01:2 (III).
Literatur: Dehio 1977, 264; 1992, 390 f. - Friederichs/
Pilarcyk 2001, 116 Kat.Nr. 140; 189 f. Kat.Nr.
243, Abb. 148; Friederichs 2001e, 89-93,
Abb. 8-11. - Friederichs/Pilarcyk 2002, 87
Kat.Nr. 163; 162 Kat.Nr. 266.
Abb. 618 Dissen, FStNr. 10 (Kat.Nr. 1781)
Kirchhofsburg Dissen mit Plan der Sondageschnitte
I-III. (Plan: ADO)
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ne mit weichem Umbruch ist weitgehend er-
halten und restauriert (Abb. 617,2), H. 19,8 cm,
gr. Dm. 20,4 cm, von der anderen Bestattung
konnten nur wenige Bodenfragmente der Urne
und ein kleines Beigefäß von 5,5 cm H. und
6,3 cm Dm. (Abb. 617,1) geborgen werden. Die
Leichenbrandreste beider Gräber stammen
von Erwachsenen.
FV: HMus. Bad Rothenfelde, Inv.Nr. B 73;
B 74 (Beigefäß).
Deutung: Jüngere Bronze- bzw. frühe vorrömische
Eisenzeit.
Nutzung: Überbaut.
Literatur: Bauer 1954, 221 Nr. 3.
Abb. 617 Dissen, FStNr. 9 (Kat.Nr. 1780)
1 Beigefäß, 2 Kegelhalsurne. M. 1:4.
(Zeichnung: U. Jorkiewicz)
1781 Dissen, Kirchhofsburg FStNr. 10
Nachtrag (vgl. Inv.Bd. I, 372 Kat.Nr. 902).
BeFunde: Laut Dehio fanden vermutlich in den frühen
1970er-Jahren bei der damaligen Innensanie-
rung der St.-Mauritius-Kirche im Bereich der
Vierung und im Langhaus Probegrabungen
statt, in deren Verlauf ein schmalerer Vorgän-
gerbau vermutlich mit Apsis freigelegt worden
sein soll (Unterlagen über diese Untersuchung
sind weder in der ADO noch im Arch. Archiv
des NLD vorhanden; es handelt sich wohl
eher um zufällige Beobachtungen bei den lau-
fenden Baumaßnahmen).
Im Vorfeld der Sanierung des Kirchplatzes im
Bereich südl. der Kirche und des Karlsplatzes
nördl. und östl. der Kirche Baubeobachtung
und Anlage von drei Sondageschnitten (I-III,
Abb. 618) durch die ADO 11/2000-01/2001
(Friederichs/Pilarcyk). Schnitt I wurde im
südwestl. Randbereich der ehemaligen Kirch-
hofsburg angelegt in einem Bereich, der bis
zur Mitte des 19. Jh.s noch als Friedhof genutzt
wurde. Hier konnten zwischen zahlreichen
neuzeitlichen Gräbern Fundamente von stei-
nernen Speicherbauten der hochmittelalter-
lichen Kirchhofsburg freigelegt werden, die
nach historischer Überlieferung in einer Feh-
de zwischen dem Osnabrücker Bischof und
den Grafen von Tecklenburg im Jahre 1236
zerstört wurde. Eine größere Anzahl von Ku-
geltopffragmenten aus den Baubefunden, da-
runter auch drei Scherben Pingsdorfer Mach-
art, deutet auf eine Nutzungszeit vom 11.-13.
Jh. hin. In den Schnitten II und III nördl. bzw.
östl. der Kirche konnten als Hinweis auf eine
älteste Besiedlung, allerdings ohne Befundzu-
sammenhang, einige Keramikfragmente aus der
Zeit um Chr. Geb. geborgen werden. Außer-
dem wurden in Schnitt II vor allem Bestat-
tungen eines spätmittelalterlichen Friedhofs-
areals freigelegt, dessen Belegung vermutlich
im Laufe des 13. Jh.s begann und vor 1500
endete. Gräber dieser Zeitphase wurden eben-
falls in Schnitt III festgestellt, hier wurde
darüber hinaus auch noch ein jüngerer Bestat-
tungshorizont dokumentiert.
FV: KMO, Inv.Nr. B 00:17 (I); B 00:21 (II); B
01:2 (III).
Literatur: Dehio 1977, 264; 1992, 390 f. - Friederichs/
Pilarcyk 2001, 116 Kat.Nr. 140; 189 f. Kat.Nr.
243, Abb. 148; Friederichs 2001e, 89-93,
Abb. 8-11. - Friederichs/Pilarcyk 2002, 87
Kat.Nr. 163; 162 Kat.Nr. 266.
Abb. 618 Dissen, FStNr. 10 (Kat.Nr. 1781)
Kirchhofsburg Dissen mit Plan der Sondageschnitte
I-III. (Plan: ADO)
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