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Mander, Carel van; Floerke, Hanns [Übers.]
Das Leben der niederländischen und deutschen Maler (Band 1) — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.7515#0425

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404

Anmerkungen

„Omina geiiera colorum eödem genere olei teri et p'oni pössunt in opere
lignco, in Iiis tantum rebus quae Hole siccari possunt, quia quotiescunque
ünum cOlorem imposueris, alterum ei superponere non potes, nisi prior
exsiccetur, quod in imaginibus [ei aliis piduris] diuturnum et taediosum
nimis est." [„Alle Gattungen Farben können mit demselben Öle
(= Leinöl) gerieben und auf eine Holztafel gesetzt werden, jedoch
bei jenen Dingen nur, welche an der Sonne trocknen mögen, weil du,
so oft du eine Farbe aufgetragen hast, eine zweite nicht aufsetzen
kannst, bevor die erste nicht getrocknet ist, was bei Bildern (und
anderen Malereien) gar langwierig und verdriesslich ist."] (I. XXVII.
pag. 60.)

7. Die Worte „en niet en hoefde so getrocken te zijn gliedaeu" hat
Hymans in seiner Ubersetzung nicht berücksichtigt; sie finden sich,
wie man oben sehen kann, bei Vasari nicht, sind also ein Zusatz
van Manders. „trecken" bedeutet ziehen (auch z. B. einen
Strich ziehen) und zeichnen und wird in letzterem Sinne mehrfach
von van Mander gebraucht. Vielleicht ist hier die Strichelmanier
gemeint, wie man sie z. B. auf dem Temperabilde: „Maria mit vier
Heiligen" von Dom. Ghirlandajo in der Älteren Pinakothek in
München wahrnimmt.

8. Der Prioritätsstreit zwischen Harlem (Coster) und
Mainz (Gutenberg) ist bekanntlich zugunsten letzterer Stadt ent-
schieden.

9. M. van Vaernewyck mit der unmittelbar an den oben
(Anm. 2) zitierten Satz anschliessenden Bemerkung: „Joannes is ionck
ocerleden".

10. »Es handelt sich um die St. Bavo-Kirche, die in der Tat dem
Johannes Baptista geweiht war. Ihren gegenwärtigen Namen erhielt
sie 1540." (Hymans 1.30. Anm. 3.) Die „Anbetung des makellosen
Lammes", d. h. die vier Teile der Mittelpartie: Christus; Maria; Johannes
der Täufer; die Anbetung des Lammes, befinden sich noch in der
6. Kapelle von St. Bavo, während alle übrigen Teile, mit Ausnahme
der im Museum zu Brüssel befindlichen Figuren Adams und Evas
das Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin schmücken.

11. Besteller des Altarwerks waren bekanntlich der Genter Bürger
Jodocus Vydt, Herr von Pamelen und seine Gattin Isabella
Burluut, für deren Familienkapelle es bestimmt war. Philipp,
Graf von Charolais, als Herzog später Philipp der Gute, steht in
keiner Beziehung zu dem Werke und ist auch nicht auf dem Flügel
der „Gerechten Richter" dargestellt. Am Rande bemerkt v. Mander:
„Der Graf Philipp von Charolais regierte Anno 1420".

12. Er wurde am 18. September 1426 in der Gruft der Familien
Vydt und Burluut begraben. Eine 1823 auf den Rahmen der Berliner
Flügel entdeckte Inschrift zeigt, dass der Altar erst sechs Jahre nach
 
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