1 M 21346 F
POSTVERLAGSORT: HEEDELBERG
Mitteilungsblatt
8. JAHRGANG ■ NR. 2
MAI 1965
DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGENVERBANDES
JJnter Mitwirkung von OSchR Leggewie herausgegeben von StR H. Imiela
Frankfurt a. M., Wolfsgangstr. 7
INHALT
E. Hermes
Aus der Arbeit des Grammatik-Ausschusses des DAV
E. Hartmann
J. Urzidil, Amerika und die Antike
W. Marg
Klassische Philologen in Philadelphia
H. Hubig
Lateinunterricht in den Primen der „Regelform“ im
Saarland
Kein Platz mehr für Homer?
Was sagt das Grundgesetz?
Eingesandte Literatur
Zeitschriftenschau
Aus der Arbeit des Grammatik-Ausschusses des DAV:
Die Satzgliedlehre von Glinz im Licht der lateinischen Grammatik
Am 21. und 22. Nov. 1964 hat der Grammatikausschuß des Deutschen Altphilo-
logenverbandes mit den Herren Dr. Bornemann (Oberursel), Dr. Hermes (Paderborn),
Dr. Oomen (Soest), Dr. Pfister (München) und Dr. Schmidt (Bad Sachsa) eine Arbeits-
tagung in Oberursel (Taunus) durchgeführt. Das Thema „Was können wir von Giinz
lernen?“ war von Verbandsmitgliedern an den Ausschuß herangetragen worden. Es er-
wies sich als geeignet, mit dem vom Ausschuß zur Klärung vorgesehenen grammati-
schen Thema „Prädikativum“ verbunden zu werden. Zahlreiche Zusendungen aus der
Kollegenschaft in Form von Briefen und Abhandlungen haben die Arbeit des Aus-
schusses wesentlich gefördert, wofiir an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
Die Ergebnisse der Arbeit des Ausschusses können grundsätzlich nicht in fertigen,
ein fiir allemal gültigen Definitionen grammatischer Termini bestehen, da er keine
normative Instanz darstellt, sondern nur in Empfehlungen, die durch eine Diskussion
der innerhalb des Verbandes vertretenen Standpunkte und Argumente möglich werden.
Der Ausschuß hat also eine koordinierende Aufgabe. Die folgenden Empfehlungen sind
daher als Anregung gemeint und verfolgen die Absicht, das unaufhörliche Gespräch über
die Probleme der Grammatik mit Informationen zu versorgen, die seine Verengung auf
einseitige und unfruchtbare Alternativen zu verhindern geeignet sind. Wissenschaft ist
stetiger Erkenntnisfortschritt und ständige Überpriifung des überkommenen Inventars
an wissenschaftlichen Methoden und Begriffen. Dieser ständigen Oberprüfung dienen
gleichermaßen die Arbeit des Ausschusses wie das Fachgespräch aller Kollegen. Denn
die Grundlage des altsprachlichen Unterrichts ist die wissenschaftliche Grammatik, vor
der sich jede noch so imponierende Unterrichtsmethodik auszuweisen hat.
1. Eine Überprüfung der grammatischen Theorie von Glinz hat ergeben, daß seine
Satzgliedlehre dem unseren Schulgrammatiken zugrunde liegenden Beckerschen System
Magazin
A
1
POSTVERLAGSORT: HEEDELBERG
Mitteilungsblatt
8. JAHRGANG ■ NR. 2
MAI 1965
DES DEUTSCHEN ALTPHILOLOGENVERBANDES
JJnter Mitwirkung von OSchR Leggewie herausgegeben von StR H. Imiela
Frankfurt a. M., Wolfsgangstr. 7
INHALT
E. Hermes
Aus der Arbeit des Grammatik-Ausschusses des DAV
E. Hartmann
J. Urzidil, Amerika und die Antike
W. Marg
Klassische Philologen in Philadelphia
H. Hubig
Lateinunterricht in den Primen der „Regelform“ im
Saarland
Kein Platz mehr für Homer?
Was sagt das Grundgesetz?
Eingesandte Literatur
Zeitschriftenschau
Aus der Arbeit des Grammatik-Ausschusses des DAV:
Die Satzgliedlehre von Glinz im Licht der lateinischen Grammatik
Am 21. und 22. Nov. 1964 hat der Grammatikausschuß des Deutschen Altphilo-
logenverbandes mit den Herren Dr. Bornemann (Oberursel), Dr. Hermes (Paderborn),
Dr. Oomen (Soest), Dr. Pfister (München) und Dr. Schmidt (Bad Sachsa) eine Arbeits-
tagung in Oberursel (Taunus) durchgeführt. Das Thema „Was können wir von Giinz
lernen?“ war von Verbandsmitgliedern an den Ausschuß herangetragen worden. Es er-
wies sich als geeignet, mit dem vom Ausschuß zur Klärung vorgesehenen grammati-
schen Thema „Prädikativum“ verbunden zu werden. Zahlreiche Zusendungen aus der
Kollegenschaft in Form von Briefen und Abhandlungen haben die Arbeit des Aus-
schusses wesentlich gefördert, wofiir an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
Die Ergebnisse der Arbeit des Ausschusses können grundsätzlich nicht in fertigen,
ein fiir allemal gültigen Definitionen grammatischer Termini bestehen, da er keine
normative Instanz darstellt, sondern nur in Empfehlungen, die durch eine Diskussion
der innerhalb des Verbandes vertretenen Standpunkte und Argumente möglich werden.
Der Ausschuß hat also eine koordinierende Aufgabe. Die folgenden Empfehlungen sind
daher als Anregung gemeint und verfolgen die Absicht, das unaufhörliche Gespräch über
die Probleme der Grammatik mit Informationen zu versorgen, die seine Verengung auf
einseitige und unfruchtbare Alternativen zu verhindern geeignet sind. Wissenschaft ist
stetiger Erkenntnisfortschritt und ständige Überpriifung des überkommenen Inventars
an wissenschaftlichen Methoden und Begriffen. Dieser ständigen Oberprüfung dienen
gleichermaßen die Arbeit des Ausschusses wie das Fachgespräch aller Kollegen. Denn
die Grundlage des altsprachlichen Unterrichts ist die wissenschaftliche Grammatik, vor
der sich jede noch so imponierende Unterrichtsmethodik auszuweisen hat.
1. Eine Überprüfung der grammatischen Theorie von Glinz hat ergeben, daß seine
Satzgliedlehre dem unseren Schulgrammatiken zugrunde liegenden Beckerschen System
Magazin
A
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