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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 26.1983

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Nr. 1
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Scheda, Gunther; Leggewie, Otto [Gefeierte Pers.]: Otto Leggewie Ehrendoktor
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Christ, Herbert; Schröder, Konrad; Weinrich, Harald; Fuhrmann, Manfred; Holtermann, Horst; Lefèvre, Eckard: Ein Gespräch über die "Homburger Empfehlungen" (Protokoll)
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https://doi.org/10.11588/diglit.33083#0007

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Otto Leggewie Ehrendoktor
Am 9. November 1982 wurde Herrn Ltd. MinR i.R. Otto Leggewie vom Dekan
der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf der Ehrendoktortitel
verliehen. In einer Feierstunde hoben die Festredner (Herr Prof. Dr. Hiestand
und Frau Prof. Dr. Opelt) die besonderen Verdienste des Geehrten um eine
humanistische Grundlegung der Allgemeinbildung hervor. In den laudationes
fand auch die erfolgreiche Arbeit Herrn Dr. Leggewies im DAV — er führte
den Landesverband NRW 1955 bis 1957 und den Gesamtverband 1971 bis
1977 — die verdiente Anerkennung. Der Verband gratuliert Herrn Dr. Leggewie
herzlich zu dieser Ehrung, die ja leider so selten einem unserer Mitstreiter zuteil
wird.
G. Scheda
Ein Gespräch über die „Homburger Empfehlungen“ (Protokoll)
In Bad Homburg hat am 2. Juli 1982 ein Gespräch über die Broschüre „Fremd-
sprachenpolitik in Europa — Homburger Empfehlungen für eine sprachenteilige
Gesellschaft“ (s. DAV-Mitteilungsblatt 24/4, Dezember 1981, S. lff.) stattge-
funden. Teilnehmer waren einerseits die Herren Christ, Schröder und Weinrich
(als Mitherausgeber der Broschüre), andererseits die Herren Fuhrmann, Holter-
mann und Lefevre (als Vertreter des DAV). Das Gespräch befaßte sich vor al-
lem mit den Teilen der „Homburger Empfehlungen“, die dem Lateinunterricht
gelten. Im ganzen wurden vier Fragen erörtert:
1. Latein als „Fundamentalsprache“; Kombination mit dem Altgriechischen
(Punkt 10, 3. Satz). Die Vertreter des DAV legten dar, daß der jetzige Text des
10. Punktes den Eindruck erwecken könne, als solle — nach Ansicht der Verfas-
ser der Broschüre — Latein als 1. Fremdsprache (als „Fundamentalsprache“ in
der Terminologie der „Empfehlungen“) nur noch an den wenigen „altsprach-
lichen Gymnasien“, d. h. an den Schulen gelehrt werden, an denen das Griechi-
sche als 3. Fremdsprache obligatorisch sei (also an zur Zeit noch neun Gymna-
sien der Bundesrepublik). Die anwesenden Herausgeber der Broschüre konnten
diese Bedenken zerstreuen: die „Empfehlungen“ seien weit davon entfernt, ein
Junktim von Latein als erster und Griechisch als 3. Fremdsprache zu fordern
und so für eine drastische Einschränkung des jetzigen LI-Unterrichts zu plädie-
ren. Latein sei nach Ansicht der Verfasser eine vollwertige „Fundamentalspra-
che“; daß es — im Unterschied zum Französischen, Italienischen oder Spani-
schen — in Punkt 7 nicht ausdrücklich genannt werde, habe keine grundsätzliche
Bedeutung.
2. Englisch als 1. Fremdsprache (Punkt 7/8). Die anwesenden Herausgeber
der Broschüre legten dar, daß sich die „Empfehlungen“ vor allem gegen die
jetzige ,Monopolstellung4 des Englischen als 1. Fremdsprache richteten. Nicht
zuletzt zu diesem Zwecke habe man eine Terminologie geschaffen, die auf un-
terschiedliche Ziele des Fremdsprachenunterrichts verweise: Begegnungsspra-
 
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