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Meier-Graefe, Julius
Pyramide und Tempel: Notizen während einer Reise nach Ägypten, Palästina, Griechenland und Stambul — Berlin, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.27195#0306
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DER NEUE SPHINX

konnte den kühnsten Wurf kollektiver Schöpfung wagen,
ein unseren Kunstbegriffen längst entrücktes Denkmal.
An dieser Stelle, nur hier. Der Sphinx gehört an den
Ort, den er bewacht, zu Füßen der Pyramiden, und
diese Nachbarschaft erhöht noch einmal seine Seltenheit.
Der Sphinx bewachte das Zeitalter, das beides besaß: die
zuchtvolle Sachlichkeit, die, ohne zu erstarren, Geometrie
werden konnte, und jenes andere grenzenlose Vermögen,
den urkindlichen Spieltrieb, der aus dem Stein der Wüste
das menschenähnliche, menschenerhöhende Geschöpf der
Legende improvisiert. Er wachte über einer kindhaften
Menschheit.

Sie ist nicht mehr da. Weg mit ihm!

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