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https://doi.org/10.11588/diglit.27195#0439
DER BESCHWINGTE STANDPUNKT
Liebe für meine Bücher über Maler. Man müsse auf den
Grundriß zurückgehen. Ob ich Eleusis gesehen habe. Er
könne sich mit dem Grundriß den ganzen Weihtempel
wieder aufbauen. Ohne die Fähigkeit, „die Partitur eines
Baus“ lesen zu können, sei kein zutreffendes Urteil möglich.
Strauß fand die Partitur eines Baus sehr gut. Ich er-
kundigte mich, ob er für die Wertung einer Oper die Lek-
türe der Partitur für nötig erachte.
— „Nötig?“ — Er zögerte. „Nötig gerade nicht.“
— „Bitte ja oder nein!“
— „Auch nicht für die erschöpfende Wertung?“ fragte
der Architekt. — Ich tat so, als ginge mich die Sache gar
nichts mehr an, und trank noch ein Glas. Es kühlte den
Schlund. Die Wirtin, eine bezaubernde Frau, goß mir
wieder ein und erschien mir wie ein gütiger Engel.
— „Finden Sie es nicht eigentlich toll?“ fragte ich sie.
— „Was denn?“
— „Nun, entschuldigen Sie nur!“
Allerdings, meinte Strauß, würde man nicht so abspre-
chend über Bichard Wagner urteilen, wie es heute Mode
sei, wenn man Wagners Partituren lesen könnte.
Ich hatte wieder eine Säule auf der Zunge, aber das
letzte Glas hatte mir alle Erdenschwere genommen, und
als mir der Architekt klar machte, ich könne doch schließ-
lich nicht die Schönheit des Parthenons leugnen, beruhigte
ich ihn herzlich. Das falle mir nicht im Ti-ta-traume ein.
Ich hatte noch den Best der Säule im Munde. Unterdessen
feierte Strauß das Orchester Richard Wagners.
— „Verzeihen Sie!“ — sagte der Architekt. „Es würde
mich wirklich psjmhologisch interessieren, Ihre Einwände
zu erfahren.“
Einwände! Schon wieder die Einwände! Nun, schon
allein die Verluderung der Instinkte! Diese Ver-li-la-lude-
rung habe zu dem Weltkrieg geführt. Außerdem sei mir
die uferlose Sinnlichkeit gräßlich.
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Liebe für meine Bücher über Maler. Man müsse auf den
Grundriß zurückgehen. Ob ich Eleusis gesehen habe. Er
könne sich mit dem Grundriß den ganzen Weihtempel
wieder aufbauen. Ohne die Fähigkeit, „die Partitur eines
Baus“ lesen zu können, sei kein zutreffendes Urteil möglich.
Strauß fand die Partitur eines Baus sehr gut. Ich er-
kundigte mich, ob er für die Wertung einer Oper die Lek-
türe der Partitur für nötig erachte.
— „Nötig?“ — Er zögerte. „Nötig gerade nicht.“
— „Bitte ja oder nein!“
— „Auch nicht für die erschöpfende Wertung?“ fragte
der Architekt. — Ich tat so, als ginge mich die Sache gar
nichts mehr an, und trank noch ein Glas. Es kühlte den
Schlund. Die Wirtin, eine bezaubernde Frau, goß mir
wieder ein und erschien mir wie ein gütiger Engel.
— „Finden Sie es nicht eigentlich toll?“ fragte ich sie.
— „Was denn?“
— „Nun, entschuldigen Sie nur!“
Allerdings, meinte Strauß, würde man nicht so abspre-
chend über Bichard Wagner urteilen, wie es heute Mode
sei, wenn man Wagners Partituren lesen könnte.
Ich hatte wieder eine Säule auf der Zunge, aber das
letzte Glas hatte mir alle Erdenschwere genommen, und
als mir der Architekt klar machte, ich könne doch schließ-
lich nicht die Schönheit des Parthenons leugnen, beruhigte
ich ihn herzlich. Das falle mir nicht im Ti-ta-traume ein.
Ich hatte noch den Best der Säule im Munde. Unterdessen
feierte Strauß das Orchester Richard Wagners.
— „Verzeihen Sie!“ — sagte der Architekt. „Es würde
mich wirklich psjmhologisch interessieren, Ihre Einwände
zu erfahren.“
Einwände! Schon wieder die Einwände! Nun, schon
allein die Verluderung der Instinkte! Diese Ver-li-la-lude-
rung habe zu dem Weltkrieg geführt. Außerdem sei mir
die uferlose Sinnlichkeit gräßlich.
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