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Vogtherr, Thomas; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Die Reichsabteien der Benediktiner und das Königtum im hohen Mittelalter: (900 - 1125) — Mittelalter-Forschungen, Band 5: Stuttgart, 2000

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30326#0217

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Reichsäbte auf Synoden und Hoftagen

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entfernten Reichsteilen mehr und mehr aus. Die Äbte suchten den Hof im Regelfall
in ihrer Nähe auf, nutzten die Teilnahme an Hoftagen normalerweise zugunsten des
eigenen Klosters aus und spielten in der Politik des Reiches, insoweit sie aus Ur-
kunden der Könige und Kaiser erkennbar wird, kaum mehr eine Rolle.
Um die Wende zum 12. Jahrhundert begannen dann Einzelpersonen unter den
Reichsäbten an Bedeutung zu gewinnen. Erstmals Abt Erlulf von Fulda als einer der
Teilnehmer der Verhandlungen zum Wormser Konkordat und eine ganze Reihe pro-
minenter Reichsäbte im darauf folgenden Jahrhundert sind als Individuen von her-
ausgehobener Bedeutung für einzelne Herrscher gewesen. Die strukturelle Bedeu-
tung mancher großer Abteien des hohen Mittelalters wurde in dieser Hinsicht
abgelöst durch die besonders deutlich hervortretende Bedeutung einzelner Klo-
stervorsteher. Unter ihnen finden sich in frühstaufischer Zeit wichtige Reichspoliti-
ker, allen voran Wibald von Stablo und Corvey (1130-1158), aber auch Markward
von Fulda (1150-1165).
 
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