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Neudörffer, Johann; Gulden, Andreas; Friedrich Campe (Nürnberg) [Contr.]; Gulden, Andreas [Oth.]; Campe, Friedrich [Oth.]
Johann Neudörffers Nachrichten von den vornehmsten Künstlern und Werkleuten so innerhalb hundert Jahren in Nürnberg gelebt haben: 1546 : nebst der Fortsetzung von Andreas Gulden 1660 — Nürnberg: Druck der Campeschen Officin, 1828

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https://doi.org/10.11588/diglit.73306#0039

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Veit Stoß,
Bildhauer.
Dieser Veit Stos, welcher von Cracau kur-
vig, ist nicht allein ein Bildhauer, sondern auch des
Reissens, Kupserstechens und Mahlens verständig
gewest, verheurathet sich mit Jungfrau Barbara
Herzin allster, ist letzlich in seinen Alter erblind,
wurde 95 Jahr alt, er enthielte sich des Weins und
lebte sehr mäßig. Seine Arbeit findet man viel
im Königreich Pohlen. Er machte dem König in
Portugal, Adam und Eva lebensgröß von Holz
und Farben, solcher Gestalt und Ansehens als wä-
ren sie lebendig, davor sich einer entsetzet, so man
sie betrachtet und beschauet.
Herrn Christoph Kohlers Seel. Erben (wel-
chen dann ein Liebhaber der Kunst, auch derselben
verständig war) haben ein ausgespanntes Göttlein
oder Crucifir, ist ohngefähr ein wenig länger als
eine Spann, welches er allmahl auf 40 fl. Hielt und
schätzte, daran flehet man was dieser Stos für
einen Verstand gehabt hat.
^o. 1504. hat er den Altar bey Unserer Lieben
Frauen, so von dem Welser gestifftet, gemacht.
^o. 1518. Hat er den Englischen Gruß, samt
den Hülzen vergolten Leuchter in S. Lorenzer Pfarr-
kirchen im Chor Hangent, welcher von Anthoni Tü-
cher gestifftet und 593 fl. gekost, gemacht.
In diesen Jahr, im Monat November, hat er
den schönen Englischen Gruß in Unserer lieben
Frauen Kirchen, im Portal an die Innere Kirchen-
thür, da man die Todtentafeln anhengt, flach ge-
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