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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0313
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Ortsbeschreibuug.

(Stälin 3, XVII, 438. 4, X. 66. 67). — Bei der Erhebung
Graf Eberhards im Bart zum Herzog im I. 1495 beschenkte
ihn Balingen mit 100, Ebingen mit 30 fl. (Steinhofer 3, 619).
Jm Schmalkaldischen Kriege bat Ulrich von Balingen aus den
Kaifer um Berzeihung (Stälin a. a. O. 4, 446). — Die
Stadtziegelhütte wurde im I. 1650 von der Stadt an Hans
Georg Koch, Ziegler von Stein in der Schrveiz, um 550 fl.
verkauft.

Unbedeutenderen oder vorübergehenden Besitz betreffend kann dem
feither Erwähnten noch folgendes beigefügt werden. Jm Jahre 1423
erscheint Graf Hans von Tengen und Nellenburg im Besitz einer Gült,
welche ihm die Stadt von der Herrfchaft Württemberg her zu reichen
hatte. Jm I. 1490 wurde württembergischer Seits eine aus dem Ba-
linger Marstall an das Kloster Beuron seit längerer Zeit gezahlte
jährliche Gült von 10 Schill. Hllr. mit IB/2 Psd. Hellr., dsgl. eine
aus einer Hofstatl bei der oberen Badstube, darauf der Thurm steht,
an das Kloster Stetten erlegte von 13 Schill. Hllr. mit 13 Pfd. 13 Schill.
abgelöst. — Die Kleemeistersordnung wurde bei der Amtsversammlung
vom 14. August 1753 revidirt. — Den 16. Dez. 1829 verglichen sich
die Stadt und die Amtskorporation wegen verschiedener Lasten und
Beschwerden in der Weise, daß jene die Baulast an gewissen öffentlichen
Häusern, Besoldungen der Thorwarte, Wächter, des Kleemeisters u. s. w.
sowie einige sonstige Lasten übernahm, diese dagegen der Stadt einige
Realitäten abtrat und einiges baare Geld bezahlte (Balinger Vertrags-
buch). — Einen Theil des großen nnd kleinen Zehnten zu Balingen,
welcher von besonderen Aeckern in den Zwingen und Bännen von Ba-
lingen, Engstlatt, Ostdorf („OnstorfP, Geislingen und Endingen
fiel, trugen die Gebrüder Eberhard, Kaplan zu Geislingen, nnd
Wernher von Rosenfeld wie schon ihr Vater Wernher sel. von Graf
Erhard von Thengen zu Lehen. Sie envarben von dem Grafen
die Lehensherrlichkeit und verkanften sodann die Zehenten als freies
Eigen am 23. Juni 1511 um 500 fl. Rh. an Herzog Ulrich von
Württemberg (vergl. Steinhofer 3, 1019). — Den 9. Juni 1517 erhielt
Lorenz Liebermann von Gmünd die Bewilligung, 5 Jahre lang Agt-
stein im Amt Balingen zu graben, doch hatte er der Herrschaft den
Zehnten zu geben und den Vorkauf zn lassen. -— Den 28. Jnni 1518
empsieng Kloster Wannenthal den halben Theil eines Guts dahier, dessen
andere Hälfte ihm bereits eigen gehörte, vom Kloster Alpirsbach zn
Lehen. — Den 28. Juli 1680 vertauschre die Johanniterkommende
Hemmendorf an die Johanniterkommende Rottweil hiesige Frucht- nnd
Geldgülten.

Was die kirchlich en Verhältnisfe betrisft, fo erfcheint die
hiesige Pfarrei bei ihrem ersten Auftreten in der 2. Hälfte des
13. Jahrhunderts als zollerisch: den 25. Januar 1255 verlieh
Graf Friedrich von Zollern die vakante Kirche „Balginin", deren
Patronat ihm mit vollem Rechte zustund, feinem lieben und spe-
ziellen Freund K(onrad) von Thierberg, Rektor von Berg Gam-
 
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