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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0358
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338

Ortsbeschreibung.

Die Rindviehzucht ist gut, vorherrscheud Simmeuthaler;
die Gemeinde hült dafür 7 Farreu. Ein Theil des Juugviehs
kommt den Sommer über auf die Berge, wozu ein Viehhaus
vorhanden ist^ sonst Stallfütterung. Der Handel mit Vieh,
namentlich Jungvieh ist ausehnlich, es gehr meist ins Unterlaud.

Die Schafzucht wird von mehreren Einheimischen betrieben:
deutsche und Rauhbastarde. Jm Sommer laufen 3000 Stück,
im Winter verbleiben 2000 hier. Die Wolle wird meist von
hiesigen Fabrikanten gekauft; die Schafe konrmen auf verschiedene
Märkte.

Schweinezucht besteht nicht, man kauft die Ferkel meist von
Schweinhändlern. Auch der Verkauf von gemüsteten Schweiuen
ist nicht von Bedeutnng.

Ziegen hat es etwa 130.

Geflügel wird viel gehalten; doch fast nnr für den eigenen
Bedarf.

Die Bienenzucht ist im Rückgang.

Fifche gibt es nnr unterhalb der Ehestetter Quellen, und
zwar Forellen. Das Fischrecht verpachtet die Stadt zn 54

Gefcknchte äer 8taät.^)

Die Stadt, deren Namen voir dem Stamm Eb, be-
ziehungsweise dem Eigennameu Ebo, Eppo, Hebo, abzuleiteu ist
(Förstemann, Altdeutsches Namenbuch 1, 357. 2, 501), wird zuerst
genannt durch Besitz von Nachkommen der gegen das Jahr 750
gestürzten gottfridischen Herzogsfamilie. Graf Berthold, welcher
dem Kloster St. Gallen an vielen Schwarzwaldorten nnd fo
auch in Ebinga, wie ferner in Lutilinga, Faffinga, Dagoluinga,
Zillinhnsir, Laufo, Frumara, Uualahsteti, Eindeiuga, Hesiliuuane,
Maginhusir (s. die einzelnen Orte) Besitzungen überlassen hatte,
erhielt sotche den 27. März 793 von genanntem Kloster als
Prekarie für einen bestimmten Zins zurück. Auch die beiden
folgenden Male, in welchen die Stadt im Verlaufe des 9. Jahr-
hunderts vorkommt, geschieht dies in St. Galler Urkunden, so im
Z. 817, als hier (in viUn «pnns ckioitur lidinAn putzlies)
von einem gewifsen Petto eine Schenkungsurkunde für das Kloster

*) Vergl. die S. 328 genaunte Denkschrift vou R. Göbel. So-
dann: ^Skizze einer Topographie der Stadt Ebingen, entworfen von
Wilh. Friedr. Schäsfler, Phpsikus allda, im Oktober 1810", Handschrift
der k. Handbibliothek.
 
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