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Ortsbeschreibung.
von ihrer Herrschaft nicht scheiden lassen wollten, mit Hilse der
Balinger von der Pfandschaft selbst ivieder los, weshalb sie von
Gras Ulrich die Freiheit erhielten, daß sie von Balingen nimmcr-
mehr solltcn getrennt werden. Uebrigens behielt Graf Sigmund
lebcnslänglich seinen Sitz im Herrenhanse und erst nach seinem
im I. 1486 erfolgten Tode verkanfte Gras Eberhard dasselbe
den 6. Juli 1487 an den Ebinger Spital um 400 fl. Rh.
(Schmid, Hohenberg 322; Nonnm. Hollsnd. 886 — 890, 906;
Zimmerische Chronik 1, 276; Sattler, Topogr. 358; oben S. 284;
desgl. wegen einer weiteren Verpsändung von etwa 1480 ebenda
Anm.). Von der Regierung K. Ferdinands von Oesterreich,
insbesondere in deren Namen Rudols von Ehingen, wurde die
Stadt als Württeinberg zu entlegen Gottfried Wernher von Zim-
mern um eine geringe Snmme zum Kaus angeboten, allein
Zimmern ging mit Rncksicht aus die Gnaden nnd Gntthaten,
welche er von Herzog Ulrich in seiner Jngend genossen, aus das
Anerbieten nicht ein (Zimmerische Chronik 2, 606). Während
des 30sährigen Kriegs kam Stadt und Amt vorübergehend an
den Grasen von Schlick (S. 233). Auch als Pfand sür Heim-
steuer, beziehungsweise Heiratgut, Wiederlegung und Morgengabe
diente das Ebinger wie das Balinger Amt einige Male, so 1430
sür Elisabeth von Württemberg, Gemahlin Graf Johanns von
Werdenberg, und 1468 für Elisabeth von Brandenburg, Genmhlin
Gr. Eberhards des Jüngeren von Württemberg (Stälin 3, 434,
Steinhoser 3, 151; oben S. 284).
Wann Ebingen Stadtrechte erhielt, ist nicht bekannt; das
erste Mal als Stadt ausdrücklich bezeichnet erscheint es am 21. Sept
1285 in einer „in der Stadt zu Ebingen^ ausgestellten Urkunde
Albrechts Psassenhofen sür Kloster Heiligkreuzthal, in welcher
Gottfrid von Thieringen, Albrecht der Schultheiß von Ebingen
(dieser zugleich auch als Siegler), Berchtolt von Honstettin (bad.
BA. Engen) sein Bruder, Eberhart vou Meßstettin und andere
biderbe Leute als Zeugeu thütig waren. Zhr Recht vornemlich
in privatrechtlicher Hinsicht holte die Stadt in Tübingen (vergl.
Schmid, Pfalzgrafen v. Tübingen, Urkb. S. 246). Gras Eber-
hard der Milde von Württemberg verlieh derselben den 26. April
1409, solange sie sein Pfand sei, das Recht, daß sie über die
gewöhnliche Steuer, Gült, Zins und Dienst nicht geschützt und
gegen Niemand mehr versetzt werde, sowie daß sie das Umgeld
zn ihren Handen behalten dürse (Nonum. Hollontz. 889). Gras
Ulrich der Vielgeliebte verglich den 6. Febrnar 1455 Spänne
Ortsbeschreibung.
von ihrer Herrschaft nicht scheiden lassen wollten, mit Hilse der
Balinger von der Pfandschaft selbst ivieder los, weshalb sie von
Gras Ulrich die Freiheit erhielten, daß sie von Balingen nimmcr-
mehr solltcn getrennt werden. Uebrigens behielt Graf Sigmund
lebcnslänglich seinen Sitz im Herrenhanse und erst nach seinem
im I. 1486 erfolgten Tode verkanfte Gras Eberhard dasselbe
den 6. Juli 1487 an den Ebinger Spital um 400 fl. Rh.
(Schmid, Hohenberg 322; Nonnm. Hollsnd. 886 — 890, 906;
Zimmerische Chronik 1, 276; Sattler, Topogr. 358; oben S. 284;
desgl. wegen einer weiteren Verpsändung von etwa 1480 ebenda
Anm.). Von der Regierung K. Ferdinands von Oesterreich,
insbesondere in deren Namen Rudols von Ehingen, wurde die
Stadt als Württeinberg zu entlegen Gottfried Wernher von Zim-
mern um eine geringe Snmme zum Kaus angeboten, allein
Zimmern ging mit Rncksicht aus die Gnaden nnd Gntthaten,
welche er von Herzog Ulrich in seiner Jngend genossen, aus das
Anerbieten nicht ein (Zimmerische Chronik 2, 606). Während
des 30sährigen Kriegs kam Stadt und Amt vorübergehend an
den Grasen von Schlick (S. 233). Auch als Pfand sür Heim-
steuer, beziehungsweise Heiratgut, Wiederlegung und Morgengabe
diente das Ebinger wie das Balinger Amt einige Male, so 1430
sür Elisabeth von Württemberg, Gemahlin Graf Johanns von
Werdenberg, und 1468 für Elisabeth von Brandenburg, Genmhlin
Gr. Eberhards des Jüngeren von Württemberg (Stälin 3, 434,
Steinhoser 3, 151; oben S. 284).
Wann Ebingen Stadtrechte erhielt, ist nicht bekannt; das
erste Mal als Stadt ausdrücklich bezeichnet erscheint es am 21. Sept
1285 in einer „in der Stadt zu Ebingen^ ausgestellten Urkunde
Albrechts Psassenhofen sür Kloster Heiligkreuzthal, in welcher
Gottfrid von Thieringen, Albrecht der Schultheiß von Ebingen
(dieser zugleich auch als Siegler), Berchtolt von Honstettin (bad.
BA. Engen) sein Bruder, Eberhart vou Meßstettin und andere
biderbe Leute als Zeugeu thütig waren. Zhr Recht vornemlich
in privatrechtlicher Hinsicht holte die Stadt in Tübingen (vergl.
Schmid, Pfalzgrafen v. Tübingen, Urkb. S. 246). Gras Eber-
hard der Milde von Württemberg verlieh derselben den 26. April
1409, solange sie sein Pfand sei, das Recht, daß sie über die
gewöhnliche Steuer, Gült, Zins und Dienst nicht geschützt und
gegen Niemand mehr versetzt werde, sowie daß sie das Umgeld
zn ihren Handen behalten dürse (Nonum. Hollontz. 889). Gras
Ulrich der Vielgeliebte verglich den 6. Febrnar 1455 Spänne