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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0423
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Heselwangen.

403

Wendepflug ist allgemein, auch eine eiserne Egge vorhanden.
Die Brache wird zur Hälfte mit Kartoffeln, Wicken und Klee
angebaut; Haiif zum eigenen Gebrauch. Dinkel und Haber sind
die Hauptfruchtgattungen. Dreiblättriger Klee und Wicken gedeiheu
besonders gut. Vou 10 Sri. Dinkel auf den Morgen crntet
man 8 Schffl., von 4 Sri. Gerste 4 — 5 Schffl., von 5—6 Sri.
Haber 4 Schffl., von 4 Sri. Weizen 3 Schffl., von 3 Sri.
Roggeu 2 Schffl. Weniges kann verkauft werden.

Der Wiesenbau ist ausgedehnt und das Futter im all-
gemeinen gut, die Wiesen zweimähdig; der Morgen erträgt 25
bis 30 Ctr. Hen, 12 —15 Ctr. Oehmd. Bei dem ziemlich
milden Klima ist die Obstzucht bedeutend. Die Hauptsorten sind
Luike, Renette, Bratbirne, Zwetfchge. Baumschule und Baum-
wart sind vorhanden; auch von außen werden noch Jungstämme
bezogen. Das Obst wird zum Moften, Dörren und Brenuen
verwendet, auch in günstigen Jahren fehr viel verkauft.

Die Gemeinde besitzt 42 Mrg. Nadelwald, welche 17 Kl.
und 1000 Wellen ertragen, die meift in örtlichen Bedürfnissen,
Besoldungen u. dgl. aufgehen. Die ziemlich gute Schafwcide
wird mit fremden Schafen befahren und erträgt der Gemeinde
685 ^7. Pacht und 600 für Pserchnutzung. Die au Bürger
verlieheneu Allmanden tragen 300 ^ Auch Farrenwiesen find
vorhanden.

Die Pferdehaltung ist ganz uubedeutend, dagegen die Nind-
viehzucht in gutem Stande. Die Gemeinde hält 2 Farren,
Schweizerbastarde. Stallfütterung ist allgemein.

Schafe laufen im Sommer 250 St. deutscher Race;
Schweinezucht (halbeuglische Race) nicht bedeutend; gemästet wird
ziemlich viel, auch zum Verkauf. Ziegen- und Geflügelzucht
nicht bedeuteud; Bienenzucht im Abuehmen.

Die örtliche Stiftung beträgt etwa 830 und wird zu
den gewöhnlicheu Zweckeu verwendet.

Der Name des Ortes, welcher früher Hesiliwanc, Hesila-
wangen, Heslawangen, Heslinwang, geschrieben wurde, dürfte eher
mit Hafal, mittelhochdeutsch auch Hesel, Haselnußstaude, bezm.
hafeln, hesilin (Förstemann 2, 758), als mit dem Eigennamen
Hezilo, und wang (eampus)^ in Verbiudung zu bringen fein. Er
felbst mird das erstc Ntal im I. 793 aus Aulaß von Erwerb des
Klolters St. Galleu Seitens der gestürzten gottfriedischen Hcrzogs-
familie erwähnt (S. 338) und erfcheint in der Folge im Besitze des
 
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