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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0430
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410

Ortsbeschreibung.

nannten Hof zu Dürnwangen, auch 5 Mltr. Kernen Vogtrechts
ans der dortigen Kirche. Der genannte Konrad nnd seine
Tochter Engel aber verkauften den 25. März 1418 die Dörfer
Tieringen mit dem Kirchensatz, Widmen nnd Zehnten, Hossingen,
und Mefftetten, alle drei mit Lenten, Gütern, Steuern, Diensten,
Erbfüllen, Vogtei, Vogtrechten u. f. w., sämtlichen Rechten und
Zugehörden, alle ihre Theile und Rechte, um 2000 Pfd. Hllr.
an Graf Eberhard (den Jüngeren) von Württemberg, ausge-
nommen allein 10 Mltr. Korngelds, welche Burkhard von Valg-
heinl und seinen Gefchwistern aus dem Kirchensatz zu Tieringen
gingen, und ihr Haus und Hofraite ebendaselbst, welche den
Verkänfern und ihren Erben bleiben sollten. Das Verkaufte blieb
nunmehr württembergisch, doch besaß nach der österreichischen
Jurisdiktionstabelle vom I. 1804 Oesterreich den Forst und die
große und kleine Jagdbarkeit nnd wnrde daher vom Orte jähr-
lich ein Forstzins an das k. k. oberhohenbergische Rentamt be-
zahlt. Daraus und aus der Lage des Orts nach dem alten
Hohenberger Grenzbeschrieb von 1480 wollte Oesterreich auch
hinsichtlich der Landeshoheit, des Gesetzgebungsrechts, in dessen
Besitz übrigens Württemberg ausdrücklich anerkannt wurde, des
Blntbanns, Hoheitsansprüche in ^mtitorio ableiten, während es für
die Landeshoheit und den Blntbann in po8868sorio keine Gründe
aufzubringen vermochte.

Den 23. April 1518 und wiederholt den 31. Okt. 1582
verglichen stch die Gemeinden Thieringen, Hossnigeu und Laufen
wegen des gemeinen Viehtriebs und Weidgangs auf der Eck,
auf Gräblinsteig genannt, und im Oktober 1719 die staufsen-
bergische Herrschaft zu Lautlingen und die Gemeinde Hossingen
wegen der Art und Weise der Erhebung des jcner zustehenden
großen Fruchtzehnten im Orte. (Wegen des staufsenbergischen
Zehnten und eines Vergleichs vom I. 1604 vergl. unten Laut-
lingen.)

Nach Röders Lepikon von Schwaben zählte der Ort 300
Seelen.
 
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