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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0429
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Hossingen.

409

Der Ort, dessen Name von zweifelhafter Ableitung ist,^)
wird das erste Mal genannst als nin die Mitte des 12. Jahr-
hnnderts das Kloster St. Blasien vom Kloster Reichenbach den
Richard von Dotternhausen und seine Schwester Rilinda von
^HnsingiiG ertauschte (Wirt. Urkb. 1, 411). Weiter werden
hiesige Leute und Güter, welche zur Herrschaft Winzeln (siehe
unten) nnd ebendamit zum Kloster Benron gehörten, ausdrück-
lich genannt, als Gras Friedrich der Erlanchte von Zollern
den 22. April 1253 die Schirmvogtei über genanntes Kloster
übernahm, sowie als die Witwe des Grafen Friedrich von
Zollern gen. Blerckenberg, die Gräfin Udelhild, und ihr Sohn,
Graf Friedrich von Zollern den 12. April 1303 / 3. Februar
1305 mit ihrer Herrschast Mühlheim diese Schirmvogtei an den
Bischos Heinrich von Constanz verpsändeten (^lonuin. ^ollornn.
1, 69. 112. 116. 118, vergl. auch Zeitschr. s. Gesch. d. Ober-
rheins 6, 414 ss.). Jn den späteren Verkanfsbriefen der Herr-
schast Mühlheim werden diese Leute und Güter nicht mehr er-
wähnt. *^)

Dagegen erscheint Hossingen selbst in hohenbergischem Be-
sitze, bis Gras Heinrich von Hohenberg den 20. Dezember 1347
die Dörfer Hoßingen und Mestetten, Leute nnd Gnt und Ge-
richte, samt dem Maierhos zn Dürnwangen unter der Kirche und
18 Mltr. Kernen Vogtrechts zu Nusplingen um 600 Psd. Hllr.
an den Ritter Heinrich von Thierberg verkanfte (Nonnni. lllollond.
397). Jn der Familie des Käufers verzichtete Arnold von Thierberg
den 16. Jnli 1342 gegenüber dem Leutpriester zu Tüngen aus
alle seine Ansprüche an den hiesigen Maierhos, welcher den
26. April 1381 von dem Ebinger Bürger Heinrich Schmid um
46 Psd. Hllr. an die Ebinger Klause verkauft wurde; weiter-
hin Anastasia von Thierberg, Dietrichs des Herters von Duß-
lingen Hausfrau, den 6. April 1385 vor dem Hofgerichte zn
Rottweil gegen ihre Schwester Anna von Thierberg und deren
Gemahl Konrad von Hölnstein aus ihren Antheil an Thierberg,
der Feste mit dem Bau nnd mit deni Begriff nud mit aller
Zugehörde, sowie den Dörfern Metstetteu, Dieringen und Hos-
singen mit Zugehörden, den Ebershof zu Lutlingen nnd den ge-

Hossen bedeutet schüttern, sich stark beroegen, im Schwäbischen
auch wiegen, schaukeln, sowie hnten, daher Nachthosser — Nachthirt
(Schmid, Schwäb. Wörterbuch 288).

Ueber spätere Beuroner Bezüge dahier vergl. Alemannia 8, 192.
 
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