414 Ortsbeschreibung.
Stühle, während die weibliche Bevölkerung zum größteu Theil
dem Sticken obliegt.
Man zählt 6 Wirthschaften, darunter 2 Bierbrauereien.
Ein Frachtfuhrmann fährt wöchentlich mehrere Male nach
Balingen. Jm Winter besteht eine Strickschule.
Die ziemlich große, abgerundete, aber fast gauz bergige
Markung fällt außer dem Thalgruud in die Schluchten und Ab-
stürze der obgenannten Berge, deren Höhe sie auf dem Gräbeles-
berg, der Schalksburg und dem westlichen Heersberg noch erreicht.
Jhr Boden besteht aus den Trümmern und Zersetzungen des
ganzeu braunen und des unteren bis mittleren weißeu Jura und
ist demgemäß meist fchwer, thonig, doch nicht tiefgründig, im
ganzen mittelfruchtbar. Geringerer Kalkstein und Lehm wird
gewonnen; das Erzgraben auf dem Grübelesberg hat aufgehört.
Die Landwirthschaft wird, fo gut es die Verhältnisse ge-
statten, eifrig und fleißig betrieben, jeder irgend geeignete Vlatz
angebaut. Mit Asche, Gips und Kompost und der meist sorg-
fältig gesammelten Jauche hilft man dem Boden nach. Der
Pflug ist der Wendepflug. Eiserne Eggen werden gebraucht,
viele Futterschneidmaschinen, auch eine Dreschnmschine sind auf-
gestellt. Der Betrieb geschieht in der Dreifelderwirthschaft, unter
hälftigem Anbau der Brache mit Klee, Kartoffeln, Hanf und
etwas Flachs für den Hausbrauch. Die wichtigeren Getreide-
arten sind Dinkel, Haber, Gerste; in zweiter Linie stehen Roggen,
Weizen, Einkorn. Am besten gedeihen die zwei erstgenannten;
ebenso die Kartoffeln. Klee, Luzerne nnd Esparsette werden
nach Bedarf gebaut. Man erhält von 11—12 Sri. Aussaat
auf den Morgen: von Dinkel 7—8 Schff., von 5—6 Sri.
Gerste 3 Schffl., von 8—9 Sri. Haber 4—5 Schffl., von
6 Sri. Weizen 3 Schffl., von 9 —10 Sri. Einkoru 4 Schffl.,
von 6 Sri. Roggen 3 Schffl. Ausfuhr kann nicht stattfinden.
Einfuhr ist in irgend günstigen Jahren gleichfalls nicht nöthig.
Feinere Gewüchse gedeihen nicht gut. Das Klima ist dafür,
wenn auch nicht besonders rauh (nur der Ostwiud ist zu fürchten),
doch zu wechselnd.
Der Wiesenbau ist uicht besonders ausgedehnt, doch für
den Bedarf genügend; die Wiesen sind ein- und zweimähdig
und ertragsn circa 30 Ctr. der Morgen von mittlerer Qualität.
Gemüsebau uur sür eigenen Bedarf. Dagegen ist die Obst-
zucht im Zunehmen und erstreckt sich über die ganze Markung.
Das Obst geräth gerne, hauptsächlich Luiken und Zwetschgen.
Stühle, während die weibliche Bevölkerung zum größteu Theil
dem Sticken obliegt.
Man zählt 6 Wirthschaften, darunter 2 Bierbrauereien.
Ein Frachtfuhrmann fährt wöchentlich mehrere Male nach
Balingen. Jm Winter besteht eine Strickschule.
Die ziemlich große, abgerundete, aber fast gauz bergige
Markung fällt außer dem Thalgruud in die Schluchten und Ab-
stürze der obgenannten Berge, deren Höhe sie auf dem Gräbeles-
berg, der Schalksburg und dem westlichen Heersberg noch erreicht.
Jhr Boden besteht aus den Trümmern und Zersetzungen des
ganzeu braunen und des unteren bis mittleren weißeu Jura und
ist demgemäß meist fchwer, thonig, doch nicht tiefgründig, im
ganzen mittelfruchtbar. Geringerer Kalkstein und Lehm wird
gewonnen; das Erzgraben auf dem Grübelesberg hat aufgehört.
Die Landwirthschaft wird, fo gut es die Verhältnisse ge-
statten, eifrig und fleißig betrieben, jeder irgend geeignete Vlatz
angebaut. Mit Asche, Gips und Kompost und der meist sorg-
fältig gesammelten Jauche hilft man dem Boden nach. Der
Pflug ist der Wendepflug. Eiserne Eggen werden gebraucht,
viele Futterschneidmaschinen, auch eine Dreschnmschine sind auf-
gestellt. Der Betrieb geschieht in der Dreifelderwirthschaft, unter
hälftigem Anbau der Brache mit Klee, Kartoffeln, Hanf und
etwas Flachs für den Hausbrauch. Die wichtigeren Getreide-
arten sind Dinkel, Haber, Gerste; in zweiter Linie stehen Roggen,
Weizen, Einkorn. Am besten gedeihen die zwei erstgenannten;
ebenso die Kartoffeln. Klee, Luzerne nnd Esparsette werden
nach Bedarf gebaut. Man erhält von 11—12 Sri. Aussaat
auf den Morgen: von Dinkel 7—8 Schff., von 5—6 Sri.
Gerste 3 Schffl., von 8—9 Sri. Haber 4—5 Schffl., von
6 Sri. Weizen 3 Schffl., von 9 —10 Sri. Einkoru 4 Schffl.,
von 6 Sri. Roggen 3 Schffl. Ausfuhr kann nicht stattfinden.
Einfuhr ist in irgend günstigen Jahren gleichfalls nicht nöthig.
Feinere Gewüchse gedeihen nicht gut. Das Klima ist dafür,
wenn auch nicht besonders rauh (nur der Ostwiud ist zu fürchten),
doch zu wechselnd.
Der Wiesenbau ist uicht besonders ausgedehnt, doch für
den Bedarf genügend; die Wiesen sind ein- und zweimähdig
und ertragsn circa 30 Ctr. der Morgen von mittlerer Qualität.
Gemüsebau uur sür eigenen Bedarf. Dagegen ist die Obst-
zucht im Zunehmen und erstreckt sich über die ganze Markung.
Das Obst geräth gerne, hauptsächlich Luiken und Zwetschgen.