Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0447
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Lautlmgen.

427

1, 136); der letztere auch im I. 1524 wegen Gewaltthätigkeiten
gegen das Kloster Margrethausen von der österreichischen Regierung
verhaftet (R.A. Urkk. 2, 237; vergl. nnten); Johann im I. 1546
Hofmarschall zu Dillingen; wohl ein anderer dieses Namens im
gleichen Jahre Klostervogt zu Ochsenhansen (OA.Beschr. Biberach,
S. 150); Hans Rudolf im I. 1593 beim Leichenbegängniß
Herzog Ludwigs von Würtiemberg (St.A.); Hans Christoph
von Thierberg von der Wildenthierberg im I. 1618 (Froman-
nische Wappensammlung der K. öff. Bibliothek).

Neben der Hauptlinie auf der „Alten Burg^ oder Alten-
Thierberg und der weiteren auf der im I. 1313 erstmals gc-
nannten Wilden-Thierberg (Nonnm. Holiond. 185) tritt um
die Mitte des 14. Jahrhunderts auch eine, wie es scheint zu
Haiterbach (OA. Nagold) gesessene Linie auf, ohne daß fedoch
über den dortigen Besitz der Familie genaueres bekannt wäre.
Wenigstens kommt Heinrich von Thierberg, genannt von Haiter-
bach, in Urkunden der Jahre 1341, 1351 und 1352, und Burk-
hard von Th. genannt von Haiterbach im I. 1487 vor (Non.
HolroüU. 362, Nonum. ^olleruu. 1, 181. 187. Württ. Jahrbb.
1838, 209). Auch nach Villingen siedelte ein Zweig des Ge-
schlechts über. So wurde ein Herr (Johann, s. unten) von Thier-
berg, der wegen seines kriegerischen Sinnes Lob empfängt, nach
der Rückkehr aus dem Feldzuge zur Hilfe Herzog Ottos von
Oesterreich im I. 1336 durch einen Herrn Konrad von Bluni-
berg ermordet und rächten die Villinger den Tod dieses ihres
Mitbürgers, während noch in den Jahren 1419 —1427 Hans
von Th. als Bürgermeister und als Statthalter des Bürger-
meisteramts iu oben genannter Stadt erscheint (4oll. Vitoclurun.
ecl. 118, Fürstenb. Urkb. 2, 134. Zeitschr. f. Geschichte

des Oberrheins 7,148. 169. 8,21. 238 ff.; Fickler, Anni-
versarienbuch des Kl. Mariahof II, 5).

Das thierbergische Wappen zeigt im blauen Felde eine auf
drei weißen (grünen?) Bergspitzen stehende, goldene Hirschkuh,
Helmkleinod eine wachsende Hirschkuh, Helmdecken blau und goldeu
(vergl. Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins 7, 148; 8, 21; Uou.
HolreulmrA. 363; Züricher Wappenrolle Nr. 165; Fromann
a. a. O.).

Der Besitz der Familie war nicht unbedeutend, es gehörten
ihr längere oder kürzere Zeit, übrigens keineswegs bis zn ihrem
Aussterben, im Oberamt Balingen die Orte Lautlingen (zu
Thierberg selbst erscheint bereits den 31. Okt. 1391 Konrad
 
Annotationen