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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0449
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Lautlingen.

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von Th. vermählt mit Jörg Truchseßen von R.), den Werdnau
(1476 Hildegard von Th. vermählt mit Jörg von Werdnau zn
Psauhausen), den Guth von Sulz (1536 Johann von Th. ver-
mählt mit Margarethe Guth).

Was insbesondere die Geschichte Lautlingens und des seine
Geschicke theilenden Margrethausen betrisst, so erhielt Hans Kom
rad von Thierberg von der Wildeir-Thierberg, Melchiors Sohn,
den 27. Januar 1518 auf seine Bitte, da er bisher kein Hoch-
gericht hatte und deshalb diejenigen, welche er peinlich processiren
lassen wollte, an benachbarte Gerichte übergeben lassen mußte,
dadurch aber mit den Seiuigen merklichen Kosten und Schaden
hatte, von Kaiser Maximilian I. die Begnadigung, bei Schloß
Lautlingen ein Halsgericht, Stock und Galgen zu errichten, und
den Blutbann als Reichslehen. Am 26. März 1530 wurde
derselbe von Kaiser Karl V. hiemit belehnt und am 29. Mai 1545
von ebendiesem Kaiser Hans Konrad von Ulm als Vogt und
Vormünder von Hans Konrads Wittwe Apollonia von Lauter-
bach und ihren unvogtbaren Kindern. Von genannter Apollonia
brachte deren Schwiegersohn Ulrich Diethegen von Westerstetten
(OA. Ulm) die beiden Dörfer Lautlingen und Margrethausen
durch Kauf an sich und bekam am 10. Dezember 1550 von
Karl V. die Belehnung mit dem Blutbann. Zn seiner Familie
verblieb die Herrschast zunächst, allein da die Ehe Georg Dietrichs
von Wefterstetten und Trackenstein zu Strasberg (zoller. OA.
Gamertingen), Lautlingen nnd Wilden-Thierberg kinderlos war,
so vermachte derselbe in seinem am 30. Sept. 1619 zu Stras-
berg errichteten Testamente von seinen bedeutenden Besitzungen
seiner Ehefran Barbara, Tochter des Albrecht Schenk von Stouffen-
berg, Lautlingen, Margrethausen, Ochsenberg und Wilden-Thier-
berg, den Zehnten zu Hossingen, mit allem Zugehör, samt dem
Patronatrechte zu Lautlingen. Nach dem Tode seiner Gattin
oder, salls dieselbe vor ihm stürbe, sogleich nach seinem Tode
sollte diesen Besitz erhalten seines Schwagers Johann Wilhelm
Schenk von Stausfenberg zweiter Sohn Wolfgang Friedrich,
den er an Kindesstatt bei sich hatte und erzog, oder im Fall
seines früheren Todes dessen Bruder. Die Legatare mußten
sich zur römisch-katholischen Religion bekennen. Nach dem Tode
des Erblassers im I. 1625 trat seine Witwe in den Besitz der
Güter ein und wurde den 26. März 1626 von Kaiser FerdinandII.
mit dem Blutbann belehnt, soll aber in den Zeiten des 30sährigen
Krieges schweres Ungemach ansgestanden haben.
 
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