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Ortsbeschreibung.
Jn der Eycich gibt es Forellen; das Fischrecht verpachtet der Jn-
haber, die Staussenberg. Gutsherrschast, zusawmen mit Lautlingen.
Die Stistung zu Kirchen-, Schul- und Armenzwecken hat
ein Vermögen von 64000 -4^. Kapitalien und 150 Morgen Gütern.
Es mag immerhin zweiselhast bleiben, ob bei dem „Magin-
husir" der östers (z. B. S. 338) erwähnten Urkunde vom
27. März 793, welcher zufolge auch hier Besitz des Klosters
St. Gallen durch Berthold aus der gestürzten alamannischen
Herzogssamilie begründet worden wäre, an Margrethauseu gedacht
werden darf. Mit größerer Sicherheit wird es hierher bezogen,
wenn in einem ums I. 1200 zu setzenden Verzeichnisse Sankt
gallischer Patronatspfarreien im Scherragau vier solche Psarreieu
ausgeführt werden, und zwar als erste vor Frommern uud
Truchtelfingen Husen (St. Galler Mittheilungen zur vater-
ländischen Geschichte 13, 224). Jedenfalls aber mird ^Hussn
NurAuroto" mit seinem Pleban im Constanzer Zehentbuch vom
I. 1275 genaunt nnd herrschte damals über die hiesige, der
h. Margarethe geweihte, Kirche Streit zwischeu Eber(hard) von
Thierberg und Heinrich von Dorustetten (s. o. S. 228).
Der Ort theilte ganz das Schicksal des benachbarten Laut-
lingen, kam somit aus thierbergischem in westerstettischen und
staussenbergischen Besitz. Von seiner Geschichte ist — abgesehen
von dem hernach zu besprechenden hiesigen Nonnenkloster (Klause)
— nicht viel bekannt. Aus der thierbergischen Familie verkauste
Konrad von der Wilden-Thierberg den 22. Nov. 1341 den sog.
Völkershof dahier für ein recht Eigen um 105 Pfd. Heller au
seinen Vetter Konrad von der Alten-Thierberg. Weiterhiu er-
scheint namentlich das Kloster Wittichen hier begütert.
Meisterin, Priorin und die Schwestern dieses Klosters beurkundeten
den 24. Juni 1359, daß sie zu St. Margarethusen mit ihrem Gut
und mit Hilfe und Rath der Klausnerinnen und Bruder Heinrich Möln
dahier, ihres lieben und getreuen Freundes, ein Haus von Stein und
Holz und mit Lehm gedeckt gebaut, um ihr Korn darin aufzubewahren
und ihren Psarr-Rüden zu stellen, sowie für ihre Knechte ein Unter-
kommen zu erhalten; das Uebrige wollen sie ihrem Kaplan leihen, der
auf ihrer eigenen Kirche sitze und der Unterthanen pflege, so lange er
sich wohl verhalte, wobei sie zusagten, daß sie nur mit Rath und Gunst
der Klausnerinnen einen solchen Kaplan für das Haus wählen wollen.
Diesen ganzen Sachverhalt bestätigte der Leutpriester und erste Kaplan
auf des Klosters Kirche dahier Heinrich, als der erste, welchem diese
Wohnung verliehen worden. Auch kaufte das Kloster laut Urkunde der
Susanne von Neuhausen, Gemahlin Burkhards von Thierberg, vom
Ortsbeschreibung.
Jn der Eycich gibt es Forellen; das Fischrecht verpachtet der Jn-
haber, die Staussenberg. Gutsherrschast, zusawmen mit Lautlingen.
Die Stistung zu Kirchen-, Schul- und Armenzwecken hat
ein Vermögen von 64000 -4^. Kapitalien und 150 Morgen Gütern.
Es mag immerhin zweiselhast bleiben, ob bei dem „Magin-
husir" der östers (z. B. S. 338) erwähnten Urkunde vom
27. März 793, welcher zufolge auch hier Besitz des Klosters
St. Gallen durch Berthold aus der gestürzten alamannischen
Herzogssamilie begründet worden wäre, an Margrethauseu gedacht
werden darf. Mit größerer Sicherheit wird es hierher bezogen,
wenn in einem ums I. 1200 zu setzenden Verzeichnisse Sankt
gallischer Patronatspfarreien im Scherragau vier solche Psarreieu
ausgeführt werden, und zwar als erste vor Frommern uud
Truchtelfingen Husen (St. Galler Mittheilungen zur vater-
ländischen Geschichte 13, 224). Jedenfalls aber mird ^Hussn
NurAuroto" mit seinem Pleban im Constanzer Zehentbuch vom
I. 1275 genaunt nnd herrschte damals über die hiesige, der
h. Margarethe geweihte, Kirche Streit zwischeu Eber(hard) von
Thierberg und Heinrich von Dorustetten (s. o. S. 228).
Der Ort theilte ganz das Schicksal des benachbarten Laut-
lingen, kam somit aus thierbergischem in westerstettischen und
staussenbergischen Besitz. Von seiner Geschichte ist — abgesehen
von dem hernach zu besprechenden hiesigen Nonnenkloster (Klause)
— nicht viel bekannt. Aus der thierbergischen Familie verkauste
Konrad von der Wilden-Thierberg den 22. Nov. 1341 den sog.
Völkershof dahier für ein recht Eigen um 105 Pfd. Heller au
seinen Vetter Konrad von der Alten-Thierberg. Weiterhiu er-
scheint namentlich das Kloster Wittichen hier begütert.
Meisterin, Priorin und die Schwestern dieses Klosters beurkundeten
den 24. Juni 1359, daß sie zu St. Margarethusen mit ihrem Gut
und mit Hilfe und Rath der Klausnerinnen und Bruder Heinrich Möln
dahier, ihres lieben und getreuen Freundes, ein Haus von Stein und
Holz und mit Lehm gedeckt gebaut, um ihr Korn darin aufzubewahren
und ihren Psarr-Rüden zu stellen, sowie für ihre Knechte ein Unter-
kommen zu erhalten; das Uebrige wollen sie ihrem Kaplan leihen, der
auf ihrer eigenen Kirche sitze und der Unterthanen pflege, so lange er
sich wohl verhalte, wobei sie zusagten, daß sie nur mit Rath und Gunst
der Klausnerinnen einen solchen Kaplan für das Haus wählen wollen.
Diesen ganzen Sachverhalt bestätigte der Leutpriester und erste Kaplan
auf des Klosters Kirche dahier Heinrich, als der erste, welchem diese
Wohnung verliehen worden. Auch kaufte das Kloster laut Urkunde der
Susanne von Neuhausen, Gemahlin Burkhards von Thierberg, vom