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Ortsbeschreibung.
erwähnten Hofe schon jetzt und in der Folge stets genannt wurde,
was Obrigkeit, Frevel, Gebot, Verbot, Strasen und Bußen be-
tras, unter den Stab Zillhausen, Balinger Amts, bestunden seine
Gebäulichkeiten in dem Wohnhaus der Frauen oberhalb mit einer
Stube, etlichen Kammern und einem Keller, welches ganz bau-
fällig, eiuer kleinen Behausung, darin eine Webftube und die
Küche, einer Scheuer zu ungefähr 20 Wagen Futter, zur einen
Seite einen Stall für drei Pferde, zur anderen dsgl. sür süns
Kühe, einer Badstube mit einem Brunnen dabei, einem abge-
gangenen und baufälligen Kirchlein. Dazu kamen noch als
Besitz des Klosters einige Gärten und Wiesen, somie jährliche
Zinsen aus Höfen und Lehen zu Balingen (s. dieses), Endingen,
Frommern, Laufen, Ostdorf, Pfesfingen, Roßmangen, Streichen,
Thieringen, Winterlingen, Zillhausen (s. dieses).^)
Dem Bisherigen entsprechend wurde auch bei der Renovation
des ganzen Amts Balingen im I. 1560 Herzog Christoph als
rechter einiger Herr zu Unterwannenthal, dem gemesenen Klöster-
lein, angegeben, welcher daselbst und soweit desselben Zming und
Bänn gehen, einig und allein den Stab, auch alle Geleit und
alle Obrigkeit, Herrlichkeit, Gebot, Verbot, hohe und niedere
Gericht, Frevel und Bußen habe. Doch behielt die württem-
bergische Herrschaft den Hos nicht sür sich. Vielmehr über-
ließ Herzog Christoph die Behausnng, Güter, Gesälle und Ein-
kommen des Klosters mit allen desselben Zu- und Eingehö-
rungen, da sie ^nachdem wir die Begeinen in anderweg gnedig
bedacht, versorgt und abgesertigt, gänzlich erledigt worden^,
ausgenommen die Obrigkeit und den Zehenten, die er sich vor-
behielt, den 4. September 1562 an den Balinger Spital. Letz-
kerer hatte übrigens die auf den Gütern stehenden Lasten und
Beschwerden zu tragen und verglich sich am 26. Mai 1589
mit dem Weiler Stockenhausen wegen Weidgerechtsame der Jn-
haber des Hofes. Den 12. Juni 1601 verkaufte er das Klösterlein
Ilnterwannenthal um 1900 st. an die Gebrüder Samson und
Hans Walther Scheer von Schwarzenburg zu Oberhausen
(OA. Rottweil), welche bereits den 16. Mai d. I. einen Re-
vers ausgestellt, daß sie und ihre Erben und Nachkommen vou
dem Hof, welcher nie ein adeliges Gut gewesen und auch hin-
Jur I. 1423 hatte das Kloster Güter zu Balgheim OA. Spaich-
ingeu erworben (Wnrtt. Jahrb. 1838 H. 1, S. 208).
Ortsbeschreibung.
erwähnten Hofe schon jetzt und in der Folge stets genannt wurde,
was Obrigkeit, Frevel, Gebot, Verbot, Strasen und Bußen be-
tras, unter den Stab Zillhausen, Balinger Amts, bestunden seine
Gebäulichkeiten in dem Wohnhaus der Frauen oberhalb mit einer
Stube, etlichen Kammern und einem Keller, welches ganz bau-
fällig, eiuer kleinen Behausung, darin eine Webftube und die
Küche, einer Scheuer zu ungefähr 20 Wagen Futter, zur einen
Seite einen Stall für drei Pferde, zur anderen dsgl. sür süns
Kühe, einer Badstube mit einem Brunnen dabei, einem abge-
gangenen und baufälligen Kirchlein. Dazu kamen noch als
Besitz des Klosters einige Gärten und Wiesen, somie jährliche
Zinsen aus Höfen und Lehen zu Balingen (s. dieses), Endingen,
Frommern, Laufen, Ostdorf, Pfesfingen, Roßmangen, Streichen,
Thieringen, Winterlingen, Zillhausen (s. dieses).^)
Dem Bisherigen entsprechend wurde auch bei der Renovation
des ganzen Amts Balingen im I. 1560 Herzog Christoph als
rechter einiger Herr zu Unterwannenthal, dem gemesenen Klöster-
lein, angegeben, welcher daselbst und soweit desselben Zming und
Bänn gehen, einig und allein den Stab, auch alle Geleit und
alle Obrigkeit, Herrlichkeit, Gebot, Verbot, hohe und niedere
Gericht, Frevel und Bußen habe. Doch behielt die württem-
bergische Herrschaft den Hos nicht sür sich. Vielmehr über-
ließ Herzog Christoph die Behausnng, Güter, Gesälle und Ein-
kommen des Klosters mit allen desselben Zu- und Eingehö-
rungen, da sie ^nachdem wir die Begeinen in anderweg gnedig
bedacht, versorgt und abgesertigt, gänzlich erledigt worden^,
ausgenommen die Obrigkeit und den Zehenten, die er sich vor-
behielt, den 4. September 1562 an den Balinger Spital. Letz-
kerer hatte übrigens die auf den Gütern stehenden Lasten und
Beschwerden zu tragen und verglich sich am 26. Mai 1589
mit dem Weiler Stockenhausen wegen Weidgerechtsame der Jn-
haber des Hofes. Den 12. Juni 1601 verkaufte er das Klösterlein
Ilnterwannenthal um 1900 st. an die Gebrüder Samson und
Hans Walther Scheer von Schwarzenburg zu Oberhausen
(OA. Rottweil), welche bereits den 16. Mai d. I. einen Re-
vers ausgestellt, daß sie und ihre Erben und Nachkommen vou
dem Hof, welcher nie ein adeliges Gut gewesen und auch hin-
Jur I. 1423 hatte das Kloster Güter zu Balgheim OA. Spaich-
ingeu erworben (Wnrtt. Jahrb. 1838 H. 1, S. 208).