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Österreichisches Archäologisches Institut [Editor]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 21.-22.1922-1924

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Heberdey, Rudolf: Die Komposition der Reliefs an der Balustrade der Athena Nike
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https://doi.org/10.11588/diglit.33680#0011

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Die Komposition der Reliefs an der Balustrade der Athena Nike.
Tafel I.
Die köstlichen Kleinode griechischer Reliefplastik, die einst das südliche Vor-
werk der athenischen Propyläen krönten, bilden hinsichtlich ihrer Anordnung noch
immer ein ungelöstes Problem. Nach den Nachträgen E. Petersens (Zeitschr. f. österr.
Gymn. 1882, S. 261 ff., teilweise wiederholt mit einzelnen Änderungen, die allerdings
die Ergebnisse seines Nachfolgers nicht berücksichtigen, Athen, S. 84 ff.; im folgenden
als I und II geschieden) und V. W. Yorkes (J. H. St. 1892/93, S. 2*72 ff.) zu der
grundlegenden Veröffentlichung durch R. Kekule v. Stradonitz (Die Reliefs an der
Balustrade der Athena Nike, Stuttgart 1881) konnte es aussichtslos erscheinen,
über die von diesem als bloß beispielsweise Veranschaulichungen gegebenen Entwürfe
auf Taf. VII in mehr als gelegentlichen Abänderungen, wie sie schon erstere vorgeschlagen
hatten, hinauskommen zu wollen. Längere Beschäftigung mit den Resten, für die ich die
Anregung P. Kabbadias danke, der mich Sommer 1908 zur Mitarbeit an einer Neu-
aufstellung einlud, hat mich vom Gegenteil überzeugt. Nachsuchung in den beiden
Akropolismuseen, zuletzt ein unerwarteter Fund in der Pyrgosmauer vermehrten das
Material, neue Zusammensetzungen förderten den Einblick in die Komposition der
Einzelplatten; beides zusammen führte mich schließlich zu einer bestimmten Vor-
stellung über den Gesamtaufbau, die ich im folgenden darzulegen versuche.
Die leitenden Gedanken habe ich der 30. Versammlung deutscher Philologen
und Schulmänner in Graz 1909 (s. Verh. S. 120 f., durch Abbildungen vervollständigt
wieder abgedruckt Jahresh. 1910, Beibl. S. 86f.) in Kürze vorgetragen; zu ausführlicher
Behandlung ließen mich anderweitige Arbeiten erst jetzt Muße finden.
I. Die Relieffragmente.
A. Technisches.
Die Balustrade war aus einzelnen Platten pentelischen Marmors von 1*03'"
Höhe und ursprünglich 0*37"" Dicke hergestellt; die volle Breite ist nur in A erhalten,
wo sie 1*23^ beträgt, außerdem durch Ergänzung der Oberleiste am rechten Schenkel
bei B auf 0*83^ gesichert, unter der Voraussetzung der Zusammengehörigkeit nicht im
Bruche angepaßter Fragmente auch für G, H, K -j- 10 und 0 + GG (s. u. S. 17,
18, 43, 73) wenigstens annähernd zu ermitteln.
Jahreshefte des dsterr.archäol. Institutes Bd. XXI, XXII.

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