des täglichen Lebens verteilt sind und gespielt werden,
entspricht genau dem, was man von ihren Trägern gemein*
hin erwarten darf. Man kontrolliere hieraufhin die Ge*
1284 mälde unserer Galerie: der Schusterjunge, dem das Kind
des Meisters anvertraut ist, vernachlässigt seinen Schutz*
befohlenen, indem er einen Apfel frißt; der gealterte
1286 Leierkastenmann wirft, während er seine Orgel dreht,
einen verliebten Blick zu der Köchin im dritten Stock
1287 hinauf; der verarmte polnische Edelmann sitzt mit der
Miene verhaltenen Hochmuts im Kaffeehaus und trinkt
1879 seinen Grog; der Schornsteinfegerjunge ist lustig und
1288 frech, und der Gemeinderat der Hauensteiner Bauern
erörtert mit Umstand und Eifer Dinge, die für uns
vermutlich unwichtig sein würden.
Ihm geistverwandt, doch in der Wahl seiner Stoffe enger
1299,1300 beschränkt, ist Benjamin Vautier (1829—1898), der
Waadtländer, der in Düsseldorf seine zweite Heimat
fand. Es ist der Meister der Bauernnovelle und liebens*
würdig harmloser Begebenheiten des Familienlebens,
wobei er zur Abwechslung auch wohl einmal das histo*
rische Kostüm des achtzehnten Jahrhunderts anwendet.
Ungern entschließt er sich, seinen Pinsel der Darstellung
mißgestalteter Menschen oder unerfreulicher Begeben*
heiten zu widmen. Seine malerische Form war gleich der
von Knaus an dem Muster von Pariser Meistern des
Niveaus geschult.
Eine ursprünglich stärkere Begabung begegnet uns in
Franz von Defregger (1835 — 1921), einem Tiroler
Bauernsohn aus dem Pustertal, der erst in reiferem Jüng*
lingsalter — als ein Fünfundzwanzigjähriger — zur Kunst
gelangte, die er in München und zeitweilig in Paris er*
lernte. Es gibt von ihm aus früher Zeit farbig sehr fein
* 96 *
entspricht genau dem, was man von ihren Trägern gemein*
hin erwarten darf. Man kontrolliere hieraufhin die Ge*
1284 mälde unserer Galerie: der Schusterjunge, dem das Kind
des Meisters anvertraut ist, vernachlässigt seinen Schutz*
befohlenen, indem er einen Apfel frißt; der gealterte
1286 Leierkastenmann wirft, während er seine Orgel dreht,
einen verliebten Blick zu der Köchin im dritten Stock
1287 hinauf; der verarmte polnische Edelmann sitzt mit der
Miene verhaltenen Hochmuts im Kaffeehaus und trinkt
1879 seinen Grog; der Schornsteinfegerjunge ist lustig und
1288 frech, und der Gemeinderat der Hauensteiner Bauern
erörtert mit Umstand und Eifer Dinge, die für uns
vermutlich unwichtig sein würden.
Ihm geistverwandt, doch in der Wahl seiner Stoffe enger
1299,1300 beschränkt, ist Benjamin Vautier (1829—1898), der
Waadtländer, der in Düsseldorf seine zweite Heimat
fand. Es ist der Meister der Bauernnovelle und liebens*
würdig harmloser Begebenheiten des Familienlebens,
wobei er zur Abwechslung auch wohl einmal das histo*
rische Kostüm des achtzehnten Jahrhunderts anwendet.
Ungern entschließt er sich, seinen Pinsel der Darstellung
mißgestalteter Menschen oder unerfreulicher Begeben*
heiten zu widmen. Seine malerische Form war gleich der
von Knaus an dem Muster von Pariser Meistern des
Niveaus geschult.
Eine ursprünglich stärkere Begabung begegnet uns in
Franz von Defregger (1835 — 1921), einem Tiroler
Bauernsohn aus dem Pustertal, der erst in reiferem Jüng*
lingsalter — als ein Fünfundzwanzigjähriger — zur Kunst
gelangte, die er in München und zeitweilig in Paris er*
lernte. Es gibt von ihm aus früher Zeit farbig sehr fein
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