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Prähistorische Blätter — 6.1894

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Nr. 6
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Söderberg, Sven: Die Thierornamentik der Völkerwanderungszeit, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.32977#0124
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Die Thieroraamentik der Vöiker’wanderungszeit.

dera mittleren ebenfalls zwei, aber ganz verstümraelte, und
wieder zwei auf dem oberen Theile, die aus einem ganz
einfachen Kopfe, dem Körper und einem Hinterfusse, der
eine unmittelbare Fortsetzung des Körpers ist, bestehen. Die
gleiche Verzierung zeigt Figur 20. Die aus Dänemark
stammende Fibel Figur 21 , Tafel XV ist auf dem unteren
Theile mit einein, vom Rücken gesehenen Thiere verziert,
doch zeigt die nicht natürliche Stellung desselben, dass der
ausführende Künstler das gebräuchliche Motiv: das von der
Seite gesehene, liegende Thier bei dieser Darstellung
im Gedächtnisse hatte.

Fig. 17a.

Dieses Motiv herrscht in der tnerowingischen Kunst
bis in die letzte Hälfte des VII. Jahrhunderts. Da der Typus
von den Römern entlelmt ist und nur die Details sicli ver-
änderten — barbarisirt wurden —, so könnte man die Thier-
ornamentik der beiden ersten Jahrlnmderte der merowingi-
schen Zeit als eine römische Ornamentik des tiefsten Ver-
falles bezeiclmen.

Auf Grund einiger Schweizer Funde 1) ist es mir ge-

1) Die wichtigsten Funde sind folgende. Bel-Air (Troyou, Fred. De-
 
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