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Ausgrabungen und Funde.
überzogen ist; eine bronzene Gürteikette, wie die des Herrn
Dr. Matiegka; drei grosse Buckeispangen, jede verschieden,
etwa fünf Armreifen, geknotete, ornamentirte und glatte,
zwei Lignitringe, drei La Tene-Fibein, eine Bronzenadel mit
Kopf, einen Bronzemeissei, in der Mitte verengt, eine Bronze-
sichei, eine knöcherne Pfeilspitze mit langem Dorn und ein
griffelartiges, mitRingelornament versehenes, geöhrtes Objekt.*)
Der Ort Liebshausen liegt in einer Einmuldung der um-
liegenden Hügel- und Bergketten und scheint einst dort ein
See bestanden zu haben, da man wiederholt Fischereigeräthe
fand. Ich selbst besitze einen grossen Angelhaken aus Bronze
mit Oehr. Ringsum an den Getänden wurden überall Funde
konstatirt und sind auch heute alle Dörfer der Umgebung
des einstigen Wasserbeckens in einer gewissen Höhe — in
so ziemlich einem Niveau — angelegt. In der weiteren Um-
gebung Liebshausens: inLuschitz, Kosel, Hocbpetsch, Wodo-
iitz, Weberschau, Rethaugezd etc. finden wir sowohl Ansied-
lungen, als auch Nekropolen der neolithischen Oulturepoche,
sowie der Bronze- und La Tene-Zeit.
Ausgrabungen und Funde.
Herr Dr. R. Beltz, Gonservator der Sammlung vaterländischer Alter-
ttiümer, des grossherzoglichen Museums in Schwerin, hat. die Freundlichkeit,
nns folgenden interessanten Bericht zu senden: Die Sammlung vater-
ländischer Alte rth ürner hat in den letzten Monaten einen ungewöhn-
lichen Reichthum neuer und wichtiger Erwerbungen zu verzeichnen gehabt,
von denen die hervorragendsten in dem Sciiauraume an der Schmalseite
des Saales zur Ausstellung kommen. Sie gehören fast allen Perioden der
Vorgeschichte an und stellen einen kleinen Ueberbiick über deren gesammten
Verlauf dar.
Der äitestenKuiturperiode auf unserem Boden vielleicht gehören einige
Thierknochen an, speziell die ungewöhnlich kurzen und dicken Hörner
einer Rinderart, welche in einer Torfgtube bei Friedrichsdorf (R. A.
Bukow) gefunden sind und die Herr von Plessen auf Friedrichsdorf
freundlichst eingesandt hat. Schon früher sind auf jener Feldmark Stein-
geräthe, Pfähle u. s. w. in Torfgruben beobachtet und haben den Gedanken
') Siehe Pamütky arohaeoi. Bd. XIV p. 363 u. 1 Tafel. Der Autor des
Aufsatzes ,,Z lirobü u Libcevsi", Prof. Srnolik, hat die ganze Geschichte ein-
fach in einen Topf geworfen und alles der La Tene-Cultur zugeschrieben!
Die im Mnseum regni Boh. befindlichen, oben aufgexählten Artefakte gehören
entschieden nicht alle der La Tene-Cultur an, sondern möchte ich hievon
zuvörderst ausscheideti: Die Bronzenadel, den Bronzemeissei, die Bronze-
siche!, die knöcherne Pfeilspitze und auch den heineinen, griffelartigen
Gegenstand. Diese Artefakte gehören gewiss in die ältere Bronzezeit, und
von den schwachen Bronzearmreifen dürfte auch eines oder das andere mit §
zu bezeichnen sein.
Ausgrabungen und Funde.
überzogen ist; eine bronzene Gürteikette, wie die des Herrn
Dr. Matiegka; drei grosse Buckeispangen, jede verschieden,
etwa fünf Armreifen, geknotete, ornamentirte und glatte,
zwei Lignitringe, drei La Tene-Fibein, eine Bronzenadel mit
Kopf, einen Bronzemeissei, in der Mitte verengt, eine Bronze-
sichei, eine knöcherne Pfeilspitze mit langem Dorn und ein
griffelartiges, mitRingelornament versehenes, geöhrtes Objekt.*)
Der Ort Liebshausen liegt in einer Einmuldung der um-
liegenden Hügel- und Bergketten und scheint einst dort ein
See bestanden zu haben, da man wiederholt Fischereigeräthe
fand. Ich selbst besitze einen grossen Angelhaken aus Bronze
mit Oehr. Ringsum an den Getänden wurden überall Funde
konstatirt und sind auch heute alle Dörfer der Umgebung
des einstigen Wasserbeckens in einer gewissen Höhe — in
so ziemlich einem Niveau — angelegt. In der weiteren Um-
gebung Liebshausens: inLuschitz, Kosel, Hocbpetsch, Wodo-
iitz, Weberschau, Rethaugezd etc. finden wir sowohl Ansied-
lungen, als auch Nekropolen der neolithischen Oulturepoche,
sowie der Bronze- und La Tene-Zeit.
Ausgrabungen und Funde.
Herr Dr. R. Beltz, Gonservator der Sammlung vaterländischer Alter-
ttiümer, des grossherzoglichen Museums in Schwerin, hat. die Freundlichkeit,
nns folgenden interessanten Bericht zu senden: Die Sammlung vater-
ländischer Alte rth ürner hat in den letzten Monaten einen ungewöhn-
lichen Reichthum neuer und wichtiger Erwerbungen zu verzeichnen gehabt,
von denen die hervorragendsten in dem Sciiauraume an der Schmalseite
des Saales zur Ausstellung kommen. Sie gehören fast allen Perioden der
Vorgeschichte an und stellen einen kleinen Ueberbiick über deren gesammten
Verlauf dar.
Der äitestenKuiturperiode auf unserem Boden vielleicht gehören einige
Thierknochen an, speziell die ungewöhnlich kurzen und dicken Hörner
einer Rinderart, welche in einer Torfgtube bei Friedrichsdorf (R. A.
Bukow) gefunden sind und die Herr von Plessen auf Friedrichsdorf
freundlichst eingesandt hat. Schon früher sind auf jener Feldmark Stein-
geräthe, Pfähle u. s. w. in Torfgruben beobachtet und haben den Gedanken
') Siehe Pamütky arohaeoi. Bd. XIV p. 363 u. 1 Tafel. Der Autor des
Aufsatzes ,,Z lirobü u Libcevsi", Prof. Srnolik, hat die ganze Geschichte ein-
fach in einen Topf geworfen und alles der La Tene-Cultur zugeschrieben!
Die im Mnseum regni Boh. befindlichen, oben aufgexählten Artefakte gehören
entschieden nicht alle der La Tene-Cultur an, sondern möchte ich hievon
zuvörderst ausscheideti: Die Bronzenadel, den Bronzemeissei, die Bronze-
siche!, die knöcherne Pfeilspitze und auch den heineinen, griffelartigen
Gegenstand. Diese Artefakte gehören gewiss in die ältere Bronzezeit, und
von den schwachen Bronzearmreifen dürfte auch eines oder das andere mit §
zu bezeichnen sein.