Prähistorische Blätter (7.1895)

Litteratur.

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Kiesschichten von Galiey Hill wurden auch Feuersteinwerkzeuge gefunden,
die sicher paläolithischen Alters sind. Die meisten sind zugespitzt und gut
gearbeitet, theiis auf ihrer ganzen Oberfläche, teils nur an der Spitze. Elliott
hat mehrere Typen dieser Geräthe zusammengebracht: Zungen- oder spiess-
förmige, eiförmige, Handbeile, Schnitzwerkzeuge, Bohrer u. s. w. Diluviaie
Säugethierreste sind von Galiey Hill nicht bekannt; doch wurden in der
Nähe in ganz gleichen Ablagerungen Kuochen vom Mammuth und Nashorn
gefunden.

In der Nähe von Bamberg, an der Distriktsstrasse Schesslitz-Weiss-
main, wenige hundertSchritte westlich von Wattendorf, wurdenim Augustl894
beim Graben nach Aufschüttungsmaterial von den Arbeitern menschliche
Skelete und einzelne Gegenstände von Bronze und Eisen gefunden, in Folge
dessen der historische Verein in Bamberg sich entschloss, im heurigen
Herbste an der betreffenden Stelle Ausgrabungen vornehmen zu lassen. Es
wurden dabei die Reste mehrerer Skelete, mehrere Eisenmesser, Bronze-
ohrringe, eine Bronzenadel u. s. w. gefunden. Sämmtliche Fundgegenstände
kamen in die Sammlung des historischen Vereins in Bamberg. Wie wir
hören, wird über diese Ausgrabungen, durch welche constatirt werden
konnte, dass es sich um Hügelgräber der Hallstattzeit handelt, ein ausführ-
licher Bericht erfolgen, auf den wir seiner Zeit zurückzukommen gedenken.

Litteratur.
Annalen des Vereins für nassauische Alterthumskunde u.
Geschichtsforschung. XXVII. Bd., 1895. Mit d. Bildnisse des
Konservators A. v. Cohausen, 3 iithogr. Tafeln u. 25 Textabbildgen.
Wiesbaden, R. Bechtoid & Co., 1895. Enth. u. a.: Florschütz. Slavische
Bauernburgen. — Derselbe. Die Mardellen. — Stinnes. Die Entwickelung
des Bergbaues in den ältesten Zeiten.
Argo. Zeitschrift für krainische Landeskunde. Laibach, 1895, Nr. 4 u. 5.
Enth. u. a.: „Das Eisen in Krain." Von A. Müllner.
F7?:rieo. I sepolcreti diOrnavasso. Con 26 tavole elioti-
piche. Torino, 1895. 8°. XIX, 310 S. (Aus d. Atti della societa di
archeologia e belle arti per ia provincia di Torino. Tomo VI.)
Leider war es dem trefflichen Manne und gewissenhaften Forscher nicht
beschieden, das vorliegende Werk zu Ende zu führen, da er am 31. Aug.
1894 mitten in seiner Arbeit vom Tode dahin gerafft wurde. Der Verlust
ist um so mehr zu beklagen, als Bianchetti gewiss noch viel wichtiges
Material der Wissenschaft zugeführt haben würde. Dass Professor Er mano
Ferre ro in Turin, der umsichtige Leiter der Ausgrabungen auf dem grosssen
St. Bernhard, in treuer Erinnerung an den dahingeschiedenen Freund, dessen
Ausgrabungen er beiwohnte, das begonnene, grosse Werk und zwar ganz
im Sinne des Dahingeschiedenen vollendete, muss mit Dank anerkannt
werden.
Die von Bianchetti mit grosser Gewissenhaftigkeit ausgeführten Aus-
grabungen, unweit der im Valle d'Ossola gelegenen Ortschaft Ornavasso,
erstreckten sich auf zwei Nekropolen, deren eine sich bei dem auf einer
Anhöhe, an der Eisenbahn Novara-Domodossola liegenden Kirchlein San
Bernardo, die andere in der Nähe davon, am Fusse des Berges Sperone