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Prähistorische Blätter — 7.1895

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Heft Nr. 2
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Naue, A. W.: Neolithische Grabhügel bei Grossumstadt: (Grossherzogthum Hessen), [2]
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Weinzierl, Robert von: Drei ornamentirte, neolithische Urnen
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https://doi.org/10.11588/diglit.32434#0041
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Drei omamentirte, neolithische Urnen.

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lagen zwischen den Steinen die Scherben einer Urne der
Hallstattzeit vermischt mit zahlreichen Splittern calcinirter
Knochen. Nach der Zusammensetzung zeigte sie eine ähn-
liche Form, wie eine bei Könen ij, abgebildete „Urne der
Bronzezeit." Beiden gemeinsam ist die Absetzung des Randes
gegen den Hals und die Absetzung des Halses gegen den
Bauch zu, welche bei unserem Stück durch eine einge-
drückte Linie noch hervorgehoben wird. Die Urne besteht
aus naturfarbenem gelbbraunem und gegen den Rand zu
schwarzbraunem Thon und ist deshalb sehr interessant, weil
sie auf der einen Seite 3 Löcherpaare aufweist, welche ehemals
zur Befestigung eines ausgebrochenen Stückes dienten. Eben-
falls in der Hügelmitte, aber etwas tiefer, lagen die Scherben
eines dickwandigen und unverzierten amphorenartigen Ge-
fässes von ungewöhnlicher Grösse. Auf der Aussenseite ist
es rauh und lässt an manchen Stellen die Spuren der glatt-
streichenden Finger deutlich erkennen. Der Rand ist abge-
setzt und zurückgebogen, Taf. II, Fig. 13 und ausserdem an
seinem oberen Ende mit Einkerbungen versehen, Taf. I,
Fig. 9. KlopdeisclU) gibt ein ähnlich beschaffenes Rand-
stück, dessen Ornament er „Tupfenverzierung" nennt. Die-
selbe wurde durch Stäbchen erzielt. (Schluss folgt.)

Drei omamentirte, neoiithische Urnen.
Von B. v. Prag.
Mit Tafel IV und V.
Die Keramik der neolithischen Culturepoche ist eine so
typische und allen Ansiedelungen Mitteleuropas eigene, so
dass wir die Zusammengehörigkeit der vorhistorischen Be-
siedelungen sofort heraushnden, anderseits den Weg — die
Wanderrichtung — leicht übersehen können.
Die Formen der Gefässe wiederholen sich immer wieder,
mit mehr oder minderer Abweichung; gewisse Formen ver-
feinern sich, wiewohl neben ihnen andere Formen stets in
derselben rohen Bearbeitung auftreten. Das Material scheint
für besondere Typen besonders gewählt zu sein, immer aber
ist es sandiger Thon, der verarbeitet wurde, wohl auch mehr
oder weniger mit Erde vermischt. Geschlemmter Thon wurde
auch zu besonders gewählten Formen mit Ornament ver-
wendet, überdies wurde die Urne dann noch mit einer Glättung
oder mit einem gelben oder rothen Anstrich versehen.
b Gefässkunde, Taf. VI, 8. ") Vorgesch. Altert, d. Prov. Sachsen,
pag. 89, Fig. 74.
 
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