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Prähistorische Blätter — 7.1895

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Heft Nr. 3
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Naue, A. W.: Neolithische Grabhügel bei Grossumstadt: (Grossherzogthum Hessen), [3]
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Weinzierl, Robert von: Drei ornamentirte, neolithische Urnen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.32434#0057
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Neolithische Grabhügel hei Grossumstadt.

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scheinlich gehören auch einige der Sinsheimer Funde*) hieher:
so ein Steinkeil, der bei einem liegenden Hocker gefunden
wurde2) und dem unseren sehr ähnlich ist. Dabei lag noch
ein Gefäss, welches sehr schlecht abgebildet ist, aber wohl
becherförmig war. Bei einem weiteren Hockerskelet wurde
eine mit horizontalen Punkt- und Stichreihen verzierte, an-
scheinend henkellose Topfamphora gefunden, von ähnlicher
Form, wie eine bei Götze*) abgebildete. Der Liebenswürdig-
keit des Herrn Conservators L. Lindenschmit in Mainz ver-
danke ich die Skizze eines geschweiften Bechers, welcher
grosse Aehnlichkeit mit dem aus Hügel I der Gruppe Weber
aufweist. Vom Rand bis zur grössten Ausbauchung ist er
mit horizontalen Sparrenbändern bedeckt. Er wurde in einem
Hügelgrabe im Stadtwald bei Frankfurt nebst einem kleinen
Steinbeil aus Kieselschiefer, einem Feuersteinmesser und einer
Art von Schleifstein aus rothem Sandstein gefunden. Auch
unter den Funden, welche Herr Limmer den nordbay-
rischen Höhlen bei Müggendorf entnahm^), soll sich ein
Scherben mit Schnurverzierung befunden haben, wie mir
Herr Dr. W. Schmidt gefälligst mittheilte. Eine Erwähnung
des betreffenden Stückes konnte ich in den einschlägigen
Publikationen*') allerdings nicht finden.
Was die Skeletlage betrifft, erscheint interessant, dass
die eine der beiden Leichen aus Hügel II, Gruppe Wamboldt,
auf der linken Seite lag, während die liegenden Hocker
Thüringens in der Regel auf der anderen Seite ruhen ?);
ebenso scheint auch die Kopfrichtung — nach N. oder N. W.
— der oberen Leiche des II. Hügels abnorm '). —
Drei ornamentirte, neoiithische Urnen.
Von jR. v. Weiwierü, Prag.
Mit Tafel IV und V.
(Schluss.)
Im Osten Böhmens sind fünf Fundorte konstatirt:
10. Bei Nimburg wurden Fragmente von zwei solchen
Bechern gefunden, die unbeachtet in einer Privatsammlung
liegen. Nähere Fundumstände unbekannt.
1) Wilhelm! „Beschreibg. der 14 alten deutschen Todtenhügol hei
Sinsh." 1830; Wagner, 1. c. pag. 40.
2) Wilhelmi, 1. c. Tat. I. L. a. und Tat. IV, 19.
3) Wilhelmi, 1. c. pag. 66, Taf. IV, 18.
4) 1. c. Taf. I, No. 7.
5) jetzt im vorgescbichtl. Staatsmuseum zu München.
6) Beitr. f. Antlir. u. Urgesch. Bayerns; J. Ranke. „Der Mensch'',
H. Auü., Bd. II.
7) Götze, 1. c. pag. 30.
 
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