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Prähistorische Blätter — 7.1895

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Heft Nr. 6
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Vorgeschichtliche, internationale Handelsbeziehungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.32434#0113
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Prähistorische EMätter.
Unter Mitwirkung von Forschern und Freunden der prä
historischen Wissenschaft herausgegeben
von
Dr. Julius Naue in München.

Abonnementspreis
pro Jahr 6 Nummern (mit Abbildungen) bei portofreier Zusendung 3 Marie.
V JtT .T&hig. 1895 München Nr. 6 mit Taf. X. u. XI.
Inhalt:
Vorgeschichtliche internationale Handelsbeziehungen. Von v. Haxthausen.
Mit Tafel X. — Hügelgräber bei Schamhaupten in der Oberpfalz. Von J. Pollinger.
Mit Tafel XI. — Ausgrabungen und Funde. — Litteratur. — Verschiedenes.
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Vorgeschichtiiche, internationate Handetsbeziehungen.
Von v. -?7aa:t7iaMseM, Hauptmann a. D., zu Sommerau im Spessart.
Mit Tafel X.
Im Vergleich mit dem Welthandel unserer Zeit, der
gehoben durch massige Zölle, meist völlig gesicherte Routen,
schnelle und billige Beförderung der Waaren, leichte Ab-
wickelung der Bilanz durch Wechsel, schon bei sehr massigem
Gewinn prosperirt, regte den vorhistorischen, internationalen
Handel, dem alle genannten günstigen Bedingungen er-
mangelten , nur ein hundertfacher Gewinn an, Leben und
Besitz zu wagen.
Ein vorgeschichtlicher Handel zu Lande möchte von
den Productions- resp. Stapelplätzen, z. B. des Mittelmeeres,
direct nur mit den unmittelbar angrenzenden Nachbar-
völkern ei'spriesslich gewesen sein; Karavanenzüge dagegen,
deren Ziel sich nach Mittel- oder gar Norddeutschland richtete,
erwiesen sich als schwer ausführbar, ebenso ein unmittelbarer
Absatz an entfeint wohnende einzelne Oonsumenten; ersteren
fehlte die Erlaubniss, ohne hohe Gebühren die Reihenfolge
der vielen einzelnen Gaue zu durchqueren neben dem er-
forderlichen Schutze und letzteren verbot die übliche Zahlung
des Detailhandels in Naturalien, die nicht ohne unverhält-
nissmässige Kosten auf grosse Entfernungen zu Lande vom
Händler fortgeführt werden konnten. Der Handel lebte
daher nur durch Austausch im Grossen von Zone zu Zone,
blühte aber doch, trotz der vielen Hände, durch welche die
kostbaren Waaren den Abnehmern zugingen. Wir sehen in
Folge dessen bei der zwingenden Nothwendigkeit des inter-
nationalen Handels als des Hauptculturti'ägers und des
Lieferanten der ganz unentbehrlichen Handwerkszeuge, Waffen,
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